
Elektriker ohne Grenzen e.V.
wird verwaltet von Elektriker ohne Grenzen e.V
Über uns
Der Verein Elektriker ohne Grenzen (EoG) wurde 2012 in Karlsruhe gegründet. Inspiriert von der französischen Organisation „Electriciens sans Frontières“ (ESF) werden weltweit Projekte zum Auf- und Ausbau von Energieversorgung in bedürftigen Regionen durchgeführt.
EoG hat sich zum Ziel gesetzt, der bedürftigen lokalen Bevölkerung in Entwicklungsländern den Zugang zur Energieversorgung und damit zur nachhaltigen Entwicklung zu ermöglichen. Dies trägt auch zur Förderung von Bildung, Gesundheit und Zugang zu sauberem Wasser bei. Das Engagement von EoG bezieht sich auf Regionen, die nicht im Fokus lokaler oder internationaler Akteure stehen.
Der Großteil der Mitglieder des Vereins hat einen energiewirtschaftlichen oder elektro-handwerklichen Hintergrund. Verteilt über verschiedene Unternehmer verfügen die EoG-Mitglieder über weitreichendes Know-how bei Installation, Betrieb, Exploration und Planung von Anlagen, die der Energiegewinnung und -verteilung dienen.
Ausführliche Informationen zu unseren bisherigen und aktuellen Projekten gibt es auf unserer Homepage:
www.elektriker-ohne-grenzen.de
Letzte Projektneuigkeit

Wir haben 5.995,65 € Spendengelder erhalten
10 Jahre Elektriker ohne Grenzen e.V. – 2022 haben wir mit unserem Verein ein besonderes Jubiläum gefeiert! Im Juni 2012 hatten wir in Karlsruhe mit damals elf Gründungsmitgliedern begonnen, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Entwicklung durch Energie zu ermöglichen und die Energiearmut weltweit zu bekämpfen. Am Anfang galt es, eine erste Projektidee für ein Klein-Wasserkraftwerk in Nepal zu prüfen und mit einem Arbeitseinsatz vor Ort umzusetzen. Heute, 10 Jahre später, blicken wir auf eine ganze Reihe weiterer erfolgreicher Projekte und dabei mehrere Tausende unterstützte Personen zurück. Neben Nepal waren wir auch in Bolivien, Haiti, Gambia, Laos, Indien, Ruanda, im Senegal, Tansania und Vietnam aktiv. Unser Technologieschwerpunkt liegt mittlerweile auf der Solarenergie, da die meisten unserer Einsatzländer viele Sonnenstunden pro Jahr aufweisen und die Photovoltaik vergleichsweise wartungsarm ist. In den vergangenen 10 Jahren sind wir als Verein in unterschiedlichen Bereichen kontinuierlich gewachsen. So durften wir 2022 erfreulicherweise bereits unser 200stes Mitglied willkommen heißen. Auch haben wir uns über die Jahre zu einem überregionalen Verein entwickelt, der in erster Linie digital zusammenarbeitet. So gelingt es uns, engagierte und fachlich versierte Mitglieder unabhängig von ihrem Wohnort zusammenzubringen. Die Einsatzbereitschaft, das hohe Engagement und nicht zuletzt die Fachkenntnisse unserer Freiwilligen und Unterstützer ermöglichen die Prüfung, Planung und Umsetzung von Projekten in einer Vielzahl von Ländern. Nach einer pandemiebedingten Pause haben wir unser Jubiläum genutzt, um das Vereinsleben und das persönliche Kennenlernen wieder stärker zu fördern. Dafür sind einige Mitglieder der Einladung zum Jubiläumswochenende in die Jugendherberge Heilbronn gefolgt. Hier entstanden auch wieder neue Ideen und nicht zuletzt wurde ein vertiefter Austausch aller bisheriger und potentiell neuer Projektleiter auf den Weg gebracht. Es freut uns besonders, dass sich immer mehr Mitglieder im Bereich Projektarbeit engagieren wollen.
Zum Wachstum des Vereins in den letzten 10 Jahren haben viele Unterstützer maßgeblich beigetragen! Ohne Ihre Geldspenden, Sachspenden, und ohne die Möglichkeit, z.B. im Rahmen von Vorträgen über die Arbeit unseres Vereins berichten zu können, hätten wir all die Projekte in den vergangenen Jahren nicht realisieren können. Viele von Ihnen begleiten uns nun auch schon mehrere Jahre und schenken uns damit immer wieder aufs Neue Ihr Vertrauen. Dafür wollen wir uns einmal mehr ganz herzlich bei Ihnen bedanken und würden uns sehr freuen, wenn Sie uns auch ins nächste Jahrzehnt begleiten! 2022 haben wir im Rückblick mehrmals an bestehende, gut funktionierende Partnerschaften und Netzwerke angeknüpft. In Gambia konnten wir in Zusammenarbeit mit den beiden britischen Hilfsorganisationen Gambia School Support und African Oyster Trust ein weiteres Solarstrom-betriebenes Brunnenprojekte realisieren, diesmal an der Schule in Kambong. Dabei wurde analog dem aus dem Vorjahr bewährten Konzept ein ca. 20 m tiefer Brunnen gebohrt und ein mit Solarstrom betriebenes Wasserversorgungssystem mit je drei Entnahmestellen für Trinkwasser, Küche und Toiletten installiert. Das System besteht aus einer elektrischen Pumpe, die von einem Solarstrommodul betrieben wird. Damit jederzeit ausreichend Trink- und Brauchwasser zur Verfügung steht, wurde für die Schule ein ca. 6 m hoher Wasserspeicher aufgestellt, der bei Sonnenschein mittels einer Schwimmerschaltung automatisch mit Wasser nachgefüllt wird. In der für das Projekt ausgewählten Vorschule wird die frühkindliche Entwicklung von Kindern gefördert, deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen oder die Schuluniform nicht bezahlen können, oder die ihre Eltern verloren haben und in den umliegenden Waisenhäusern leben. Da die Pumpe des Wasserversorgungssystems mit erneuerbarer Energie betrieben wird, erhalten ca. 150 Schüler und deren Lehrer sowie auch die ca. 800 Einwohner von Kambong nun auf umweltfreundliche Weise jederzeit Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser. Damit kann zum einen die Ausbreitung von Magen- und Darmkrankheiten durch das Trinken von mitgebrachtem oder gekauftem und zum Teil verunreinigtem Wasser verhindert werden bzw. es lässt sich Geld sparen. Zum anderen lassen sich durch die verbesserten hygienischen Bedingungen, zum Beispiel auf den Toiletten der Schule, auch eine Vielzahl weiterer Infektionskrankheiten vermeiden. Nicht zuletzt erleichtert die neue Trinkwasserquelle auch die Lehr- und Lernbedingungen im tropisch-warmen Gambia.
Auch die Kooperation, die im Rahmen der „Aktion Schneebergerhof“ im Vorjahr entstand, als mehrere Freiwillige unseres Vereins zusammen mit weiteren Unterstützern eine große, ältere Solaranlage in der Pfalz abgebaut haben, wurde dieses Jahr fortgeführt. Die über 840 Module wurden vom Eigentümer gespendet und nach Bolivien verschifft. Mit einem Teil der Solarpanels wurde dann im Juli 2022 in der Kleinstadt Independencia auf dem Dach des Centro Social eine 7 kWp Photovoltaikanlage installiert. Dies erfolgte unter Anleitung unserer EoG‘ler Jannik und Ole; unterstützt wurden sie dabei von Julia, die den beiden für unser erstes Projekt in Südamerika als Übersetzerin zur Seite stand. Independencia hat ca. 3.000 Einwohner und liegt in den Anden. Unser dortiger Projektpartner, das Centro Cultural Ayopayamanta, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bildung von Kindern einerseits und von Erwachsenen andererseits zu fördern. Dies wird durch eine eigene Bibliothek, einen Radiosender, ein Internat, eine Näherei, eine Werkstatt und Workshops mit Experten in diversen Bereichen realisiert. Zusätzlich werden Bildungsangebote zu landwirtschaftlichen Themen für die Bevölkerung angeboten. Bauern im Umland von Independencia werden in der effizienten Bewirtschaftung von Flächen, z.B. für den Obstanbau, geschult. Energieprojekte in Kooperation mit weiteren Organisationen sollen dabei helfen, Schritt für Schritt eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen. Beispiele für solche Projekte sind u.a.: Kleine Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Bauernhäuser inkl. Batterien zur Bereitstellung von elektrischem Strom Von Sonnenergie angetriebene Pumpenanlagen zur Bewässerung von landwirtschaft- lichen Flächen Solarpanels für elektrisches Licht in den Wohnhäusern und zur Warmwasseraufbereitung Unser Teilprojekt, die 7 kWp Solaranlage, fügt sich nahtlos in das zuvor skizzierte Gesamtkonzept von Independencia ein. Die Photovoltaikanlage wird zur Versorgung des Sozialzentrums der Stadt benötigt. Dieses Sozialzentrum wird von Franziskanerschwestern verwaltet und beherbergt ca. 90 Schüler sowie ca. 10 Angestellte der Primär- und Sekundarschule. Die Anlage speist direkt in das Gebäudenetz ein, sodass eine Stabilisierung der teilweise unzuverlässigen, öffentlichen Stromversorgung gewährleistet und gleichzeitig ein Senken der Energiekosten erreicht wird. Unterstützend für die elektrische Versorgung in der Nacht wurde die Anlage an ein Batteriesystem angeschlossen.
In Independencia gibt es darüber hinaus auch ein Centro Ecológico. Das Umweltzentrum ist eine Bildungsstätte für Landwirte sowie Schüler in landwirtschaftlichen Themengebieten. Es sind Obstgärten und Felder zum Testen und Verbessern von Anbauarten und Bewässerungssystemen angelegt worden. Zusätzlich werden an Prototypen Praxiserfahrungen für den eigenständigen Aufbau von Mikro-Photovoltaikanlagen, z.B. für Bauernhäuser in der näheren und weiteren Umgebung, vermittelt. Aufgabe unserer Freiwilligen war zum einen das Erarbeiten von neuen Konzepten zur Schulung der Bewohner und zum anderen das Instandsetzen eines Wechselrichters, der ein Wasserpumpensystem betreibt. Dabei wurde eine Fehlersuche durchgeführt, bei welcher Auszubildende zu technischen Schulungszwecken mit in die Analyse und Reparatur eingebunden waren. Ein wichtiger Schwerpunkt bei diesem Projekt waren Ansätze im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Konkret wurden lokale Handwerker und Freiwillige im technischen Aufbau und der Wartung von PV-Anlagen, der Fehleranalyse und Optimierung von Gebäudeinstallationen zur Verbesserung der Versorgungsstabilität, des Brandschutzes und der Langlebigkeit geschult. Darüber hinaus wurden mit den lokalen Unterstützern auch Konzepte zur Projektierung bzw. Realisierung zukünftiger Projekte im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung erarbeitet. Denn die Container aus Deutschland enthielten noch viele weitere Solarmodule, welche von den geschulten, lokalen Handwerkern und Freiwilligen in Eigenregie auf den Bauernhäusern der Umgebung von Independencia installiert werden sollen.
Herzliche Grüße im Namen des gesamten Teams der Elektriker ohne Grenzen