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Elektriker ohne Grenzen e.V.

wird verwaltet von Elektriker ohne Grenzen e.V

Über uns

Der Verein Elektriker ohne Grenzen (EoG) wurde 2012 in Karlsruhe gegründet. Inspiriert von der französischen Organisation „Electriciens sans Frontières“ (ESF) werden weltweit Projekte zum Auf- und Ausbau von Energieversorgung in bedürftigen Regionen durchgeführt.

EoG hat sich zum Ziel gesetzt, der bedürftigen lokalen Bevölkerung in Entwicklungsländern den Zugang zur Energieversorgung und damit zur nachhaltigen Entwicklung zu ermöglichen. Dies trägt auch zur Förderung von Bildung, Gesundheit und Zugang zu sauberem Wasser bei. Das Engagement von EoG bezieht sich auf Regionen, die nicht im Fokus lokaler oder internationaler Akteure stehen.

Der Großteil der Mitglieder des Vereins hat einen energiewirtschaftlichen oder elektro-handwerklichen Hintergrund. Verteilt über verschiedene Unternehmer verfügen die EoG-Mitglieder über weitreichendes Know-how bei Installation, Betrieb, Exploration und Planung von Anlagen, die der Energiegewinnung und -verteilung dienen.

Ausführliche Informationen zu unseren bisherigen und aktuellen Projekten gibt es auf unserer Homepage:
www.elektriker-ohne-grenzen.de

Letzte Projektneuigkeit

Wir haben 6.181,64 € Spendengelder erhalten

  Elektriker ohne Grenzen e.V  21. März 2024 um 08:22 Uhr
Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen,

ein neues Land, ein neues Konzept – 2023 haben wir mit unserem Verein ein erstes Projekt in Kenia umgesetzt, und damit erstmals auch eine Agri-PV Anlage realisiert. 
Die Christ the King Secondary School in Kimana liegt im ländlichen Süden Kenias, unweit der Grenze zu Tansania und mit Blick auf den Kilimandscharo. Die Schule ist vor allem auf Kinder aus schwierigen Familiensituationen, Waisen und der von Armut stark betroffenen Bevölke- rungsgruppe der Massai ausgerichtet, die dort nicht nur lernen, sondern auch ein neues Zu- hause finden. Damit leistet die Schule einen wichtigen Beitrag zur Senkung der hohen Anal- phabetenquote. Eine weitere Herausforderung für die Region ist außerdem der Klimawandel: die Dürreperioden nehmen zu und die Regenzeiten werden unzuverlässiger. 

Einmal mehr haben wir uns vom Motto „Entwicklung durch Energie“ leiten lassen. Zwar hat die Schule einen Netzanschluss, allerdings ist dieser recht unzuverlässig, so dass es häufig zu Stromausfällen kommt. In diesen Fällen wurde dann früher, und sofern die Schule die dafür nötigen finanziellen Mittel aufbringen konnte, auf einen teuren Dieselgenerator zurückgegrif- fen, um den Schulbetrieb zumindest teilweise mit Strom zu versorgen. Für die Schule in Ki- mana bedurfte es also eines passgenauen und umweltfreundlichen Konzepts. 

Unsere Freiwilligen Vereinsmitglieder Dirk, Lucie und Steffen waren dann im Sommer vor Ort, um gemeinsam mit einem lokalen Elektriker, Schweißer und Klempner sowie deren Mitarbeitern Solarmodule als Freiflächenanlage auf einen hoch aufgeständerten Rahmen zu montieren, so dass damit auch der Schulgarten beschattet wird. Darüber hinaus wurde auch ein Wasserspeicher instal- liert, um während der kurzen Regenzeiten Wasser sammeln zu können, welches über eine Tröpfchenbewässerung nun für einen effizienteren Gemüseanbau genutzt werden kann. Zu- dem steht der Schule durch die eigene Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher nun auch zuverlässig Strom für alle Klassen- und Internatsräume zur Verfügung, um diese ausreichend zu beleuchten und um Ventilatoren zu betreiben. Mittelfristig soll der Solarstrom auch den Computer- , Werk- und Textilraum sowie die Küche versorgen.

Die Agri-PV Anlage hat dabei gleich mehrere Vorteile: ● Gewinnung von Strom: Bei Sonnenschein erzeugt die Agri-PV-Anlage Strom, mit dem die elektrischen Verbrau- cher der Schule direkt versorgt werden können. Der überschüssige, erzeugte Strom wird in Batterien eingespeichert, z.B. für die Beleuchtung in der Nacht. ● Gewinnung von Wasser: Das von den PV-Modulen aufgefangene Tau- und Regenwasser wird über Rinnen in einem großen Wassertank gesammelt und zur Bewässerung des Schulgartens verwendet. Die Pumpe wird dabei mit Solarstrom betrieben. Um Ressourcen zu schonen, wurde eine Mikro-Bewässerungsanlage aufgebaut, die die Pflanzen tröpfchenweise befeuchtet. ● Sonnenschutz von Pflanzen: Nutzpflanzen, die unterhalb der Anlage angepflanzt werden, können in der Mittagszeit vor unmittelbarer Sonneneinstrahlung geschützt werden. Der Schatten unter den Solarmodu- len erzeugt ein besseres Mikroklima, da die verdunstende Feuchtigkeit nicht direkt in die Atmosphäre entweicht, sondern sich bei den Pflanzen sammelt.

Während Dirk sich auf die Umsetzung der Agri-PV Anlage und die Koordinierung der unter- schiedlichen Handwerker konzentriert hat, haben Lucie und Steffen im Rahmen des Einsatzes auch die elektrischen Anlagen der Schule grundlegend überarbeitet und sicherheitstechnisch erheblich verbessert. Zusätzlich wurden Ventilatoren in den Klassenzimmern und Schlafräu- men der Schüler angebracht, um mit Solarstrom die Lern- und Lebensbedingungen im tro- pisch-warmen Afrika zu erleichtern. Letztlich wurde auch die Außenbeleuchtung auf dem Ge- lände deutlich erweitert. Da der Unterricht auch oft in den Abendstunden stattfindet, kann damit die Sicherheit der Schüler erhöht werden.

Abgerundet wurde das Projekt durch einige Unterrichtseinheiten, welche Lucie zusammen mit dem Physiklehrer gestaltet hat. Chancen und Möglichkeiten von Erneuerbaren Energien, Ver- suchsaufbauten zum Thema Elektrotechnik und nicht zuletzt auch Aufklärung über die Gefah- ren des elektrischen Stroms – was liegt näher, als ein solches Projekt an einer weiterführenden Schule nicht direkt auch mit einer Bildungskomponente zu verknüpfen?! 

Im nächsten Schritt ist deshalb auch geplant, die dreifache Landnutzung der Agri-PV Anlage, also die gleichzeitige Erzeugung von Strom, die landwirtschaftliche Nutzung und die Wasser- gewinnung, in den Lehrplan zu integrieren, um bei den Schülern ein Bewusstsein für nachhal- tige Energie-, Land- und Wasserwirtschaft zu schaffen. Dafür sollen zwei Lehrkräfte bei einem örtlichen Institut für nachhaltige Landwirtschaft über einen Zeitraum von sechs Monaten ge- schult werden, was zwei vollen Ernteperioden in Kenia entspricht. Nach erfolgreichem Ab- schluss der Schulung können die Lehrkräfte ihr Wissen dann an die Schüler weitergeben. 

Unseren Freiwilligen war es zudem sehr wichtig, den Schülern auch Einblicke in den Beruf des Elektrikers zu geben. Wer wollte, durfte deshalb unter fachkundiger Anleitung auch selbst aktiv werden, und das Interesse und die Begeisterung auf Seiten der Schüler waren groß.

Neben der erfolgreichen Umsetzung des Agri-PV Projekts in Kenia haben uns in 2023 auch die folgenden Themen beschäftigt und gefreut: 

• Gemeinsam mit unseren internationalen Schwesterorganisationen in Frankreich, der Schweiz und Spanien haben wir ein Memorandum of Understanding mit dem Interna- tionalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf unterzeichnet. Das IKRK benötigt sowohl bei seinen Projekten im Rahmen der regulären Entwicklungshilfe als auch bei Krisen- und Katastropheneinsätzen Strom und Licht, und zwar sicher und zuverlässig verfügbar, um medizinische Hilfe leisten zu können. Dabei könnten auf Basis der Ver- einbarung künftig auch Freiwillige unseres Vereins unterstützen. 

• Wir haben energiezukunft.eu ein Interview gegeben - Elektriker ohne Grenzen: Mit Erneuerbaren Licht ins Dunkel bringen 

• Erstmals konnte in diesem Jahr auch eine Elektro-Innung als Mitglied gewonnen
werden

• Inzwischen zählt unser Verein mehr als 227 Mitglieder, Tendenz nach wie vor steigend

Und mit Blick auf 2024 haben wir bereits die Umsetzung von neuen Projekten beschlossen:

• In Vietnam sollen zwei weitere abgelegene Bergdörfer elektrifiziert werden, diesmal im Grenzgebiet zu Laos und Kambodscha. Die Menschen dort hatten bisher noch nie in ihrem Leben Zugang zu Strom und zu elektrischem Licht. Welchen Unterschied ein solches Projekt für die lokale Bevölkerung machen kann, sehen Sie in einem Kurzfilm aus einem Vorgängerprojekt: Energie für Ho Lu - YouTube 

• In Malawi planen wir ein PV-Projekt mit Batteriespeicher an einer weiterführenden Schule im ländlichen Raum, welche insbesondere die Bildung von Mädchen fördert. An der Secondary School for Girls in Mganja werden auch schwangere Schülerinnen und junge Mütter unterrichtet und erhalten damit die Chance auf Fortsetzung ihrer schulischen Ausbildung und auf einen Abschluss. Um zukünftig auch Schülerinnen aus einem weiteren Einzugsgebiet den Schulbesuch zu ermöglichen, werden aktuell Un- terkünfte gebaut. Durch die Elektrifizierung der neuen Unterkünfte mittels Solarstrom kann künftig auch nach Einbruch der Dunkelheit noch gelernt werden. Außerdem kön- nen Smartphones aufgeladen werden, was einen regelmäßigen Kontakt mit den Fami- lien erlaubt. Und durch eine adäquate Außenbeleuchtung kann die Sicherheit auf dem Schulgelände deutlich erhöht werden.

Dürfen wir wieder auf Ihre Unterstützung zählen, um die Umsetzung dieser Projekte möglich zu machen? Aktuell benötigen wir insbesondere noch weitere Spenden, damit die Solarmodule und Batteriespeicher, aber auch energieeffiziente Leuchtmittel beschafft werden können.

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Teams der Elektriker ohne Grenzen, 

Fabian Hoheisel
Head of Fundraising
fabian.hoheisel@elektriker-ohne-grenzen.de
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76227
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Deutschland

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