Elektriker ohne Grenzen e.V.

Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen e.V., 

2024 haben wir mit unserem Verein ein weiteres Projekt in einem afrikanischen Land umgesetzt. Diesmal ging es nach Malawi, ein kleines Land, das zu den ärmsten der Welt gehört. In Mganja wurde 2022 die Secondary School for Girls eröffnet. Diese bietet auch Mädchen, welche weiter entfernt leben oder schwanger sind, die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Da sich der Ort in sehr ländlicher Umgebung befindet, ist er, wie viele andere in Malawi, nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. 

Die Schule wurde von der GF Goeldner Foundation e.V. und der Nazareth Foundation Malawi ins Leben gerufen. Das Schulgebäude selbst und die Häuser für die Lehrer werden bereits mit Solarenergie versorgt. Damit auch Mädchen, die nicht in der unmittelbaren Umgebung der Schule wohnen, die Schule besuchen können, ist auf dem Schulgelände eine Mädchenunterkunft bereits errichtet, eine weitere wird voraussichtlich nächstes Jahr fertiggestellt. In der vorhandenen Mädchenunterkunft gab es bislang keinen Strom.

 Durch die Installation einer Photovoltaik(PV)-Anlage mit Batteriespeicher konnte nun die erste Unterkunft durch die Elektriker ohne Grenzen e.V. (EoG) elektrifiziert werden, sodass soziale Aktivitäten und Lernen nach Einbruch der Dunkelheit aber auch die Zubereitung von warmen Mahlzeiten auf einer Kochplatte nun möglich sind. Die außerdem angebrachte Außenbeleuchtung trägt dazu bei, die Sicherheit um das Gebäude herum für die Mädchen zu erhöhen. Direkt werden damit jährlich ca. 50 Mädchen unterstützt, die in der ersten Mädchenunterkunft untergebracht sind. 

Nach mehreren Monaten der Projektplanung und -Vorbereitung ging es Mitte Oktober dann für Bastian und Fabian los nach Malawi. Leider stellte sich vor Ort heraus, dass nicht alle Anlagenteile, wie vertraglich vereinbart, rechtzeitig auf dem Gelände der Schule bereitgestellt waren, sondern erst nach und nach angeliefert wurden, sodass vor allem in der zweiten Woche viel zu tun war. Nur durch die aktive Unterstützung der örtlichen Handwerker und lange Arbeitstage von Fabian und Bastian konnte schließlich der zeitliche Verzug aufgeholt werden. Und mit Abschluss des Einsatzes vor Ort konnte damit in der Mädchenunterkunft auch endlich das erste Mal Licht angeschaltet werden.

Zudem wurde eine elektrische Herdplatte in Betrieb genommen. Damit lässt sich jetzt Brennholz einsparen, wodurch Abholzung vermieden und umweltbewusstes Handeln gefördert wird. Gleichzeitig wird auch das Risiko von Atemwegserkrankungen reduziert. Weiterhin wurde eine Unterrichtsstunde für die Schülerinnen gehalten, um das System der Solaranlage zu erklären und auf den positiven Nutzen des Solarstroms hinzuweisen. 

Im nächsten Schritt kann nach erfolgtem Bau der zweiten Mädchenunterkunft dann auch diese an das PV-System angeschlossen werden. Die Anzahl der Module wurde so geplant, dass sie ausreichend Strom liefern, um auch eine weitere Unterkunft mit Innen- und Außenbeleuchtung zu versehen. Lediglich eine weitere Batterie muss dann noch hinzugefügt werden, damit nachts ausreichend Strom zur Verfügung steht. In dem elektrisch wenig erschlossenen Land Malawi kann ein vollständig mit Strom versorgtes Schulgelände nicht nur die Lern- und Lebensbedingungen für Schüler wie Lehrer deutlich verbessern, sondern auch eine positive Wirkung nach außen erzeugen. Das lässt darauf hoffen, dass weitere Projekte dieser Art entstehen können. 

Neben der erfolgreichen Umsetzung des Projekts in Malawi haben uns im Jahr 2024 auch die folgenden Themen beschäftigt und gefreut: 

- Im Zuge eines Arbeitswochenendes im Frühjahr in Bad Homburg und des jährlichen Mitgliederwochenendes im Herbst in Dortmund, sowie bei weiteren virtuellen Treffen haben wir uns intensiv mit Zukunftsszenarien für den Verein auseinandergesetzt. Dabei sind viele Ideen entstanden, die wir im Jahr 2025 weiterbearbeiten werden. Um dem Thema die nötige Priorität zu verschaffen, wurde im neuen Vorstand (s.u.) auch eigens ein Ressort dafür eingerichtet.

- Stephan und Daniel haben sich im Oktober in Madrid mit unseren internationalen Schwesterorganisationen Electriciens sans frontières aus Frankreich und der Schweiz sowie mit Electricistas sin fronteras aus Spanien ausgetauscht. Dabei sind neue Ideen entstanden, die unter anderem dazu geführt haben, dass wir hinter einem der Türchen des Adventskalenders des Deutsch-französischen Büros für die Energiewende (DFBEW / OFATE) auf LinkedIn zu finden sind. 

- Unser Verein wächst kontinuierlich weiter. Inzwischen haben wir mehr als 235 Mitglieder. 

- Im November wurde schließlich turnusmäßig ein neuer Vorstand gewählt. Die neuen und z.T. auch alten Ansprechpartner unseres Vereins sind ab sofort: 
                                      - Vorsitzender des Vereins: Christoph Brunner 
                                      - Stv. Vorsitzender: Stephan Müller  
                                      - Schatzmeisterin: Nancy Roth 
                                      - Fundraising: Fabian Hoheisel 
                                      - Projektprüfung und -steuerung: Angelika Wenger 
                                      - Zukunft EoG, People & Culture: Daniel Perez 
                                      - Außerdem wurde Daniel Müller als Rechnungsprüfer gewählt. 

- Neben unserem langjährigen Vorsitzenden, Sylvain Volpp, haben sich auch Anne Weber und Tom Weber aufgrund veränderter, privater Prioritäten dazu entschieden, nicht wieder zu kandidieren. Allen dreien gilt unser herzlicher Dank für die vielen ehrenamtlichen Stunden, die sie in den Verein eingebracht haben. Ohne sie wäre vieles, was wir in den letzten Jahren gemeinsam erreicht haben, nicht möglich gewesen. 

Für 2025 planen wir derzeit die Wiederaufnahme der Vorbereitungen für ein neues Solarstromprojekt zur Armutsbekämpfung in einem abgelegenen Dorf in Vietnam. Dieses Projekt mussten im laufenden Jahr wegen neuer, regulatorischer Vorgaben leider für längere Zeit pausieren. 

Dürfen wir künftig auch wieder auf Ihre Unterstützung zählen? Wir prüfen laufend neue Projektideen, und jedes aktive genauso wie jedes passive Mitglied und jeder Spender ist ein wichtiges Puzzleteilchen, wenn es darum geht, mit elektrischer Energie die Lebensbedingungen von Menschen in den ärmsten Regionen der Welt zu verbessern. 

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Teams der Elektriker ohne Grenzen e.V. 

Vorstand Fundraising
Fabian Hoheisel