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We advocate for global justice and for ecologically and socially sustainable development. Core areas of our work include aspects of globalisation like global trade, the role of transnational corporations as well as the international agricultural and food system.

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Lieferkettengesetz hilft gegen ausbeuterische Kinderarbeit

  S. von Eichborn  16 June 2025 at 12:21 PM

Liebe Unterstützer*innen,

gerade erst war der Welttag gegen Kinderarbeit. Dieses Jahr hätte der Tag etwas Besonderes werden können: der letzte Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit.

Warum?
Weil die Welt im Jahr 2015 versprochen hatte, in zehn Jahren die schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu beenden (SDG 8.7). Zu den schlimmsten Formen von Kinderarbeit zählt laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO jede Arbeit von Kindern und Jugendlichen, die für sie mental, körperlich, sozial oder moralisch schädlich ist. Und Arbeit, die ihre Bildung behindert. Und Arbeit, die Kinder und Jugendliche wirtschaftlich ausbeutet.

Es ist 2025, die Zeit ist um. Das Ziel wurde verfehlt. Denn noch immer arbeiten 54 Millionen Kinder und Jugendliche laut UNICEF unter gefährlichen Bedingungen. Auch im Tabaksektor.

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In allen wichtigen Tabakanbauländern arbeiten Kinder und Jugendliche bei der Tabakproduktion mit, wie hier zum Beispiel in Bangladesch. Hier werden die grünen Tabakblätter vor der Trocknung auf Stangen aufgefädelt. Die Arbeit wird meist von Kindern und Frauen in der Hocke verrichtet.

Die Arbeit auf Tabakfeldern ist hart und gefährlich. Kinder und Jugendliche kommen ungeschützt mit Pestiziden in Kontakt, arbeiten in extremer Hitze, tragen schwere Lasten und sind bei der Ernte der grünen Tabakblätter in Gefahr, eine Nikotinvergiftung zu erleiden. Außerdem ist während der Tabakernte so viel Arbeit zu leisten, dass Kinder und Jugendliche nicht in die Schule gehen. Obendrein werden sie meist für ihre Arbeit nicht bezahlt.

Warum?
Weil die geringen Preise, die Tabakfirmen für den Rohtabak zahlen, dazu führen, dass Tabakfarmer*innen ihren Lebensunterhalt kaum bestreiten können. Also ist Tabakanbau eine Familienarbeit – ein beschönigender Begriff für unbezahlte Arbeit aller Familienmitglieder, einschließlich der Kinder.

Die Profite der Tabakindustrie basieren nicht nur auf der Nikotinsucht, sondern auch auf der Ausbeutung von Kindern und ihren Familien am Anfang ihrer Lieferkette.

Ein wichtiges Werkzeug, um ausbeuterische Kinderarbeit zu beenden, ist das deutsche Lieferkettengesetz. Es gilt seit 2024 auch für drei Zigarettenfirmen: Japan Tobacco, Philip Morris und Reemtsma. Sie müssen laut Gesetz Maßnahmen ergreifen, um die ausbeuterische Kinderarbeit in ihrer Tabak-Lieferkette zu beenden – z.B. durch höhere Rohtabakpreise für existenzsichernde Einkommen der Eltern.

Aber genau dieses Werkzeug ist in Gefahr: Vor einem Monat hat Bundeskanzler Merz angekündigt, das deutsche Lieferkettengesetz abschaffen zu wollen und sich außerdem gegen die europäische Lieferkettenrichtlinie ausgesprochen. Damit würden ausbeuterische Kinderarbeit, Verletzungen von Menschenrechten und Umweltzerstörung wieder zu Wettbewerbsvorteilen für Unternehmen.

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Bundeskanzler Merz stellt das Lieferkettengesetz in Frage? Über 90 zivilgesellschaftliche Organisationen reagieren mit einer Petition. Wir fordern: Menschenrechte und Umwelt dürfen nicht verhandelbar sein.

Nehmen auch Sie es in die Hand und fordern Sie gemeinsam mit uns: Keine Gewinne ohne Gewissen – Menschenrechte und Umwelt schützen!

Gleichzeitig behalten wir unser Ziel einer tabakfreien Welt natürlich im Auge. Denn eine nachhaltige Zukunft für Tabakfarmer*innen und ihre Familien liegt vor allem im Ausstieg aus dem Tabakanbau. Dazu ein anderes Mal wieder mehr.

Mit herzlichen Grüßen

Sonja von Eichborn
Projektleitung Unfairtobacco

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