Die Lage an den Außengrenzen ist für die Menschen auf der Flucht nicht überall gleich schlimm – aber überall schlimm. Die Unterbringung in Lagern ist quantitativ wie qualitativ vollkommen ungenügend: Weder gibt auch nur annähernd Platz genug für alle noch ist die Versorgung mit Lebensmitteln, sanitären Anlagen und Medizin ausreichend. Das gilt sogar innerhalb der EU, in und um Calais, wo tausende Menschen versuchen, nach Großbritannien zu gelangen.
Statt staatlicher Hilfe gibt es Repressionen in Form von Pushbacks: Diejenigen, die es über die Grenze geschafft haben, werden mit Gewalt zurück gedrängt.
Im November 2019 fand der erste Hilfstransport des Aachener Netzwerks nach Bihać in Bosnien und Herzegowina statt. Zwei Tonnen Kleidung wurden ergänzt durch Geld zum Kauf von Nahrungsmitteln vor Ort. Seitdem haben wir viele Transporte selbst organisiert oder unterstützt – fast alle nach Bihać. Zuerst in das Lager Vučjak, dann zu SOS Bihać zur Unterstützung der Geflüchteten im Wald und in „wilden“ Camps - und auch im Lager Lipa.
Das Projekt
Neben unserer Unterstützung für SOS Bihać (siehe eigenständiges Projekt) möchten wir, sehr oft gemeinsam mit anderen Gruppen, geflüchteten Menschen dort helfen, wo immer es nötig ist. Dafür bitten wir zu bestimmten Zeiten an verschiedenen Orten um gebrauchte (aber gut erhaltene) Kleidung, Schlafsäcke u.ä., fragen aber auch Hersteller und Händler nach Neuware. Diese bringen wir dann in der Regel per Spedition zu Hilfsgruppen, die in den jeweiligen Ländern vor Ort aktiv sind. Dazu arbeiten wir mit vielen gleichgesinnten Organisationen in in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Bosnien-Herzegowina, Frankreich, Griechenland und Serbien zusammen.
Jede Spende hilft
Nicht alles können wir durch Sachspenden abdecken. Spedition und Zoll kosten Geld: Eine Fahrt nach Bihać oder Calais kostet knapp 2.000€, eine nach Lesbos fast 6.000 €. Für die Ergänzung der Sachspenden durch Einkäufe hier oder (vorzugsweise) vor Ort kann man natürlich beliebig viel ausgeben. Eine französische Hilfsorganisation in Calais haben wir mit 3.000 € für Lebensmittel unterstützt, eine schweizerische Hilfsorganisation hat mit 10.000 € des Aachener Netzwerks Lebensmittel für die Bewohner des Lagers in Lipa gekauft.
So retten wir Menschenleben, so machen wir die Situation dort erträglicher – eine echte Lösung kann letztendlich aber nur politisch erreicht werden.
Von Herzen: Danke!