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Deutschlands größte Spendenplattform

Unterstützung der Arbeit der Projektgruppe Malabon u. Dritte Welt e.V.

Herbert Schmerz
Herbert Schmerz schrieb am 25.01.2021













































Liebe Spender*innen, 
die Projektgruppe Malabon und Dritte Welt e.V. arbeitet seit 1987 in unterschiedlichen Projekten (Basisgesundheitshaus, Stipendien für Collegeschüler*innen, Straßenkinder- und Ausbildungsprojekt) in den Slums von Malabon/Tondo (Metro Manila) und auf der Insel Bohol.
 (Infos. s. https://projektgruppe-malabon.de)
   Noch zu Beginn des Jahres hatten wir beschlossen, unser Straßenkinderprojekt auf 100 Straßen-kinder zu erhöhen. Die sollten zusätzlich von der Lehrerin Christina jeden Samstag unterrichtet wer-den, um noch Defizite aufzuarbeiten. Father Boy, unser Partner, schrieb noch Ende 2019: „Unsere Straßenkinder sind zwischen 3 und 6 Jahre alt. 48 unserer bisher 60 Kinder gehen in den Kindergarten / Vorschule. 12 kommen jetzt in die 1. Klasse der Grundschule und verlassen dann das Programm. Unser Ziel ist es, sie für die Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen vorzubereiten und ihnen ebenfalls Grundlagen der englischen Sprache beizubringen. In den öffentlichen Schulen fehlt es vielen Grund-schülern an grundlegenden Kenntnissen in geschriebenem und gesprochenem Englisch. Wenn die Defizite nicht behoben werden, werden sie als geringfügig qualifiziert Lernende eingestuft.“
Die Kinder wurden von der Ernährungsberaterin aus dem Team um Fr. Boy, die auch die Koordinatorin des Projekts ist, ausgewählt und zwar nach dem Grad der Unterernährung, unabhängig davon, ob Fr. Boy die Eltern kennt oder nicht, unabhängig von ihrer Religion.

Dann wurden unsere Planungen für unsere Veranstaltungen (regelmäßige Teilnahme am Sommerfest der Naturfreunde, 12. Malabon-Sponsorenlauf am Städt. Gymnasium, 37. Ausstellung „Künstler für Malabon“ auf Burg Rode in Herzogenrath) durch die Maßnahmen infolge die COVID-19 Pandemie zunichte gemacht. Das bedeutet einen Verlust an Einnahmen für unsere Projekte von ca. 20.000 €.   Da kam das Angebot des Ultra-Bikers Bert Vohn aus Herzogenrath für unsere Straßenkinder zum zweiten Mal am „Race Across Germany“ teilzunehmen. Diesmal sollte die Fahrt an einem Tag von Aachen nach Görlitz über 780km gehen. Jetzt galt es für ihn und uns, Sponsoren für seine tolle Aktion zu finden. Partner fanden wir in der Organisation Betterplace.org, die für uns alle organisatorischen Aufgaben übernahm. Vielen, vielen Dank dafür. 
Bald schon wurden genügend Sponsoren gefunden, um das Event zu starten.

Dann kam der erste Lockdown, auch auf den Philippinen. Fr. Boy schrieb uns dazu: „Wir sind völlig abgeschottet. Die Koordinatorin für unsere Straßenkinder kann nicht zu mir nach Hause kommen. Und ich kann nicht zu ihr nach Tondo gehen. Morgen werde ich sehen, was ich tun kann, um Lebensmittel zu kaufen. Die Lebensmittelhändler bieten nur eine bestimmte Menge zum Kauf an, um Hamsterkäufe zu verhindern. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um zumindest Lebensmittel für unsere Straßenkinder und die Stipendiaten zu beschaffen. Dann treffe ich Vorkehrungen, um den Vorrat abzuholen.
   
(Dann endlich) Inzwischen konnte ich Nahrungsmittel für unsere Straßenkinder besorgen. Es ist schwer, mehr als 5 Packungen Konserven zu kaufen. Aber ich konnte eine Packung mit 100 Dosen besorgen.“   Während der verschärften Quarantäne wegen COVID-19 in der Gemeinde sollten Lebensmittelpakete mit physischem Abstand verteilt werden. Die Bewohner werden gebeten, zu Hause zu bleiben. Nur ein Elternteil erhält also das Essen für die Straßenkinder.

Dann kam für uns die nächste Hiobsbotschaft. Die Organisatoren von „Race Across Germany“ haben das Event abgesagt. Aber wir alle haben nicht mit dem Ehrgeiz von Bert gerechnet.
 Er schreibt: „Ich wollte dieses Jahr wieder am Race Across Germany teilnehmen. Die West-Ost-Version, die von Aachen, an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden, bis zur polnischen Grenze nach Görlitz führt. Insgesamt rund 780 km, mit viel Klettern (7800 m), da die Route durch fast alle hügeligen Gebiete führt, die Deutschland bietet. Das Rennen wurde leider, aber verständlicherweise, wegen COVID-19 auf das kommende Jahr verschoben.
   Dennoch werde ich im Sommer „privat“ von Aachen mit dem Rennrad nach Görlitz fahren, soweit erlaubt und sicher, um Geld für Kinder in der Dritten Welt zu sammeln. 
   Und wieder wende ich mich mit einem Spendenaufruf an Euch. Nicht für mich persönlich, sondern um ein weiteres wichtiges Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, zu fördern.   Seit mehr als 30 Jahren unterstützt dieses Projekt die Kinder in den Slums von Malabon (gehört zu Manila). Das Projektteam bietet Schulbildung und berufliche Bildung an, und unterstützt ein Gesundheitszentrum für die Ärmsten.    Jetzt im Jahr 2020 sind wir alle mit COVID-19 konfrontiert, und Ihr fragt Euch vielleicht, warum ich mich entschlossen habe, das oben genannte Projekt zu unterstützen? Die Antwort ist einfach:
Erstens ist es ein nachhaltiges und erfolgreiches Projekt, das seit mehr als 30 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Zweitens, COVID-19 hat auch Malabon und hier vor allem die Slumbewohner getroffen. Wahrscheinlich werden wir nie in den Nachrichten davon hören. Die Situation der Straßenkinder verschlechtert sich leider täglich.“
   
Dann machte Bert am 10.Juli seinen Plan wahr.
Seine Solo-Non-Stop-Fahrt mit dem Rennrad über 700km von Aachen nach Görlitz „spülte“ insgesamt auf unser Konto über 7.500€ für unsere Straßenkinder. Super gemacht Bert und vielen Dank an alle Spender*innen. 
   Berts großartige Aktion zugunsten unserer Straßenkinder ist weitgehend beendet. Zwar sind noch nicht alle Spendengelder zur Überweisung freigegeben, wir müssen uns aber jetzt schon bei Bert für seinen großartigen Einsatz bedanken. Super gemacht Bert. Lieben, lieben Dank.

 Fr. Boy berichtet, dass sich Manila zu dieser Zeit (Ende Juli) noch in einem räumlich beschränkten Lockdown befindet. Davon sind im Moment unsere Hilfsprojekte für die Straßenkinder betroffen. Erst Anfang August können Fr. Boy und seine Helfer wieder mit dem Verteilen von Lebensmittelpaketen beginnen und den Gesundheitszustand (v.a. das Gewicht) für jetzt 100 Straßenkinder untersuchen. Auf den Philippinen hat der umstrittene Präsident Rodrigo Duterte angekündigt, dass die Schulen so lange geschlossen bleiben, bis es einen Impfstoff gibt. Der Politiker ist davon überzeugt, dass dieser im Dezember zur Verfügung steht. Die Schulen würden dann im Januar 2021 wieder öffnen. Anfang August informiert uns Fr. Boy, dass die Schulen am 25. August beginnen sollen. Allerdings nur mit Hilfe von Online-Modulen. Für die abgelegenen Gebiete, in denen das Internet sehr schlecht oder gar nicht vorhanden ist, schicken die Lehrerinnen und Lehrer jedoch kopierte Unterrichts- und Aktivitätenleitfäden, die sie am Ende der Woche einsammeln. Die Corona-Situation und damit auch die Versorgung der Straßenkinder ist nach wie vor angespannt. Loida, die Koordinatorin und Ernährungsberaterin, und ihre Helferinnen haben inzwischen einen Monats-Menu-Plan aufgestellt. Kosten für die Lebensmittel: 695€. Dank Berts Aktion können wir das Geld dafür aufbringen.
   Fr. Boy berichtet weiter, dass eine generelle Quarantäne der Bevölkerung weiterhin besteht. Häuser und Hütten dürfen nur verlassen werden, um zur Arbeit in den erlaubten Industrien bzw. zur Versor-gung mit notwendigen Gütern und Dienstleistungen zu gelangen. In seinen Augen wird das vielleicht das neue Normal sein.
   Ende August durften unsere Koordinatorin Loida und die Elternhelfer unser Ernährungsprogramm wieder voll aufnehmen.    Da Gruppenversammlungen verboten sind, rufen Fr. Boys Helfer die Kinder bzw. Eltern einzeln auf, damit sie ihr Essenspaket bekommen.    Für unsere Straßenkinder wurde der Unterrichtsbeginn in der Grundschule der öffentlichen Schule in den Oktober verlegt, um Ansteckungen zu verhindern. Vor Weihnachten schrieb uns Fr. Boy: "Ich kann euch berichten, dass unsere Mitarbeiter und ich nicht infiziert sind und es uns gut geht. Unsere Straßenkinder bekommen Lernmodule. So lernen sie zu Hause. Unsere Eltern-Koordinatoren für ihre Betreuung bekommen, was sie brauchen, um die täglichen Mahlzeiten für die Kinder zu kochen. Auch hat inzwischen das Wiegen der Kinder stattgefunden und alle haben sich zu unserer Freude gut entwickelt.“
Dank der vielen Spenden können wir unsere Projekte auch in 2021 fortsetzen. Somit gebührt unser besonderer Dank allen Spender*innen, Bert Vohn für seine miles4malabon-Aktion (Infos unter https://miles4malabon.de/startseite) und Betterplace.

PS: Die Unterstützung für unsere Arbeit durch Bert Vohn geht auch in diesem Jahr weiter, nachdem uns Fr. Boy über die neueste Entwicklung in Malabon unterrichtet hat. Er schreibt:
   „Sie (die Schüler) arbeiten zwar mit Arbeitsblättern, die von den Lehrern ausgeteilt und am Ende der Woche eingesammelt werden. Allerdings werden einige Arbeitsblätter durch die Regenzeit und Taifune beschädigt. 
   Die Schüler in den öffentlichen Schulen scheitern vor allem am Leseverstehen. Somit ist es fast un-möglich, zu lernen. Viele Eltern haben sehr niedrige Lese- und Schreibkenntnisse. Wenn Eltern, die Analphabeten sind, sich aber an der Bildung ihrer Kinder beteiligen wollen, stoßen sie auf viele Schwierigkeiten. Der Unterricht während der Pandemie in öffentlichen Schulen ist zum Scheitern verurteilt.
   Die Schüler haben nicht die richtigen Geräte und Medien, das Internet ist schlecht und teuer. Wir haben das schlechteste Internet und das teuerste in Asien."
 Das Ernährungsprogramm für die Straßenkinder findet weiterhin statt. Die Koordinatoren haben es bisher gut hinbekommen. Das Programm wird auf jeden Fall fortgesetzt. Die Schüler brauchen eine gute Ernährung ganz besonders in dieser Zeit der Wirtschaftskrise.“

Da kommt Berts nächstes Hilfsangebot gerade recht. Er hat nämlich am 17. Jan. 2021 an der virtuellen Weltmeisterschaft im Zeitfahren über 12 Stunden durch die Wüste Kaliforniens teilgenommen. Bis jetzt hat er über 1.800€ auf seinem Rennrad umgeben von ganz viel Technik „erstrampelt“. Auch hier besteht immer noch die Möglichkeit zu spenden. (Link s.o.)
Anmerkung in eigener Sache
: Wir rechnen die Ausgaben über die Projekte mit unserem Partner Fr. Boy jährlich im August ab, nachdem er uns seine Abrechnung zusammen mit dem Budget für das neue Schuljahr geschickt hat. Alle Spendengelder gehen also zusammen auf unser Konto und werden einmal im Jahr auf das Projektkonto von F. Boy überweisen. Auf unserer Homepage berichten wir regelmäßig über alle Neuigkeiten aus Malabon.



Euch allen nochmals ein großes Dankeschön für Eure Unterstützung. Ohne Eure Hilfe wäre vieles in Malabon nicht möglich.


Herbert Schmerz (Vorsitzender d. Projektgruppe Malabon und Dritte Welt, e.V.)

Helft den Straßenkindern in Tondo