Die geplante Ausstellung in Jerusalem wird eine Brücke zwischen christlichen und jüdischen Besuchern schlagen und die tiefen Wurzeln des Antisemitismus beleuchten, die u.a. in 2000 Jahren christlichen Antijudaismus liegen. Anhand der Geschichte von Tübingen, dem Ausgangspunkt der weltweiten Bewegung „Marsch des Lebens“, wird die Bedeutung der persönlichen Aufarbeitung von Familiengeschichten hervorgehoben und Gottes Sicht auf Israel und das jüdische Volk veranschaulicht.
Die Ausstellung soll nicht nur ein Ort von historischem Wissen sein, sondern auch ein Ort des Trostes für das jüdische Volk. Neben der Ausstellung soll ein Raum für Austausch und Gemeinschaft geschaffen werden.
Überblick über die Themen
Thema 1: Israel ist von Gott erwählt
Auf der Grundlage von Genesis 12,1-3 und den Verheißungen aus dem Tanach wird gezeigt, dass Israel von Gott auserwählt ist. Diese Verheißungen über das Land, das Volk und den Segen werden anhand des bunten Mantels Josefs veranschaulicht.
Thema 2: Die Reaktion der Nationen
So wie Josefs Brüder mit Neid, Hass und schließlich sogar Mordplänen reagieren, so reagieren die meisten Völker und Nationen im Laufe der Geschichte auf die Erwählung Israels mit Gleichgültigkeit, Neid und Hass. Doch das Beispiel von Rut und Naomi zeigt, dass jeder Mensch für sich selbst entscheidet - unabhängig davon, aus welchem Volk und welcher Nation er kommt.
Thema 3: Die Abspaltung der Kirche
Als Folge der weitreichenden Trennung der frühen Kirche von ihren jüdischen Wurzeln wurde der Antijudaismus zu einer tragischen Begleiterscheinung des Christentums. Wo immer sich die Kirche ausbreitete, verbreitete sich auch der Antisemitismus.
Thema 4: Antisemitismus und der Holocaust
Aus dem kirchlichen Antijudaismus sind vielfältige Formen des Judenhasses entstanden. Anhand einer Weltkarte wird gezeigt, dass die Geschichte des Antisemitismus und des Holocausts jedes Land betrifft.
Thema 5: Tübingen - eine ehemalige Nazi-Stadt
Anhand der Geschichte Tübingens und seiner Universität wird gezeigt, wie eine kleine Stadt Leid über Juden in ganz Europa bringt und was die Decke des Schweigens für Familien und die Gesellschaft bedeutet.
Thema 6: Buße
Anhand von Jobst Bittners Buch „Die Decke des Schweigens“, dem Beginn des persönlichen Aufarbeitungsprozesses in der TOS-Gemeinde und der daraus resultierenden Umkehr wird aufgezeigt, wie und warum der erste Marsch des Lebens stattfand.
Thema 7: Die weltweite Lebensmarsch-Bewegung
Ausgehend vom ersten „Marsch des Lebens“ im Jahr 2007 zeigt die Ausstellung die inzwischen weltweite „Marsch des Lebens“-Bewegung und was passiert, wenn Menschen sich der Geschichte stellen und für Versöhnung und gegen Antisemitismus auf die Straße gehen.