Endometriose ist eine Volkkrankheit. Sie ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Sie verläuft chronisch. Jede neunte bis zehnte Frau* erkrankt an Endometriose; das sind in Deutschland ca. 2 Millionen Betroffene. Jährlich kommen 40.000 Neuerkrankungen hinzu. Bei 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, ist Endometriose die Ursache. Betroffene leiden unter extremen Schmerzen in Bauch, Rücken, Beinen, beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang. Unregelmäßige und sehr starke Monatsblutungen, Blutungen aus Blase und Darm gehören ebenso zu den Symptomen. Die psychischen Auswirkungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen.
Der Leidensweg der Betroffenen beginnt zumeist bereits in der frühen Jugend, mit der ersten Menstruation.
Noch immer prägen Scham und Angst bei den meisten Mädchen* dieses Erleben. In der Folge wird nicht über Menstruation und deren mögliche Begleiterscheinungen gesprochen, weder mit vertrauten Personen noch mit Ärzt*innen. Und auch Schmerzen bei der Menstruation, die ein erstes Anzeichen für eine Endometriose sein können, werden nicht beachtet.
„Das gehört eben dazu.“
„Hab dich nicht so.“
„Stell dich nicht so an.“
„Dann musst du eben Schmerzmittel nehmen.“
„Du Sensibelchen“
„Hast du schon wieder deine Tage?“
sind Aussagen, mit denen Mädchen* häufig konfrontiert sind.
Im Schulunterricht wird Menstruation zwar thematisiert, jedoch wird nicht über Beschwerden und erst recht nicht Endometriose aufgeklärt. Das wollen wir ändern.
Denn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erspart einen jahrelangen Weg der Unsicherheit (im Durchschnitt vergehen zehn Jahre bis zur Diagnose) und des Leidens und kann sich positiv auf den Behandlungsverlauf auswirken.
Für unsere Aufklärung an Schulen haben wir umfangreiches Unterrichtsmaterial erstellt, dass wir Schulen und anderen Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung stellen.
Außerdem erstellen wir gerade eine neue Broschüre für junge Leute zur Menstruation, Menstruationsbeschwerden und Endometriose, die wir auch Ärzt*innen und Beratungseinrichtungen zur Verfügung stellen wollen.
Im März 2023 erscheint unser Film JUNG UND ENDO und unsere Webseite www.jung-und-endo.de wird online gehen.
Im Herbst 2023 startet unser Podcast JUNG UND ENDO.
All diese Aktivitäten und Projekte finanzieren wir zum Großteil aus Spenden, daher freuen wir uns über jede Unterstützung.