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Kassandra e.V.

wird verwaltet von Hedwig Christ

Über uns

Kassandra e.V. ist Träger einer Fachberatungsstelle mit vielfältigem Unterstützungsangebot für alle Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind. Wir informieren, beraten, unterstützen, stabilisieren, professionalisieren und begleiten. Zudem treten wir ein für eine konsequente Entdiskriminierung und Entkriminalisierung von Sexarbeiter*innen, für eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen und die rechtliche Gleichstellung von Sexarbeit mit anderen Erwerbstätigkeiten sowie für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft für die Belange von Sexarbeiter*innen.

Letzte Projektneuigkeit

Wir haben 48,60 € Spendengelder erhalten

  Hedwig Christ  03. Dezember 2025 um 13:20 Uhr

Kassandra e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1987 für die Rechte von Prostituierten, deren gesetzliche Gleichstellung und gesellschaftliche Anerkennung einsetzt sowie Beratung und Unterstützung zu ihrer beruflichen und kulturellen Bildung anbietet. Denn wir sind überzeugt, dass Menschenrechte ein universelles Gut sind, das allen Menschen, unabhängig von ihrer Ethnie, ihren religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen, ihrer kulturellen Prägung, ihrer sexuellen Identität oder ihrer Berufswahl zusteht. Deswegen stehen wir seit 38 Jahren dafür ein, dass Menschenrechte auch Sexarbeitendenrechte sind! Der gleichnamige Verein ist Träger der Fachberatungsstelle KASSANDRA. Nach Außen wird der Verein durch den Vorstand vertreten. Kassandra e.V. ist Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Bündnisses der Fachberatungsstellen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter (bufas). Seit Frühjahr 2018 ist KASSANDRA sowohl nach ISO 9001 als auch nach AZAV zertifiziert. 

Auch dieses Jahr konnten wir unser Projekt zur beruflichen Neuorientierung von Sexarbeitenden erfolgreich weiterführen. Kerngedanke des Projekts ist es, sich am aktuellen Arbeitsmarkt zu orientieren, die Teilnehmer*innen über diesen zu informieren und sie dabei zu unterstützen und zu motivieren, realistische berufliche Alternativen zu entwickeln, aufbauend auf ihren individuellen Kompetenzen und Ressourcen. Die in der Sexarbeit tätigen Menschen sind eine heterogene Gruppe. Sie unterscheiden sich stark hinsichtlich: Alter, Nationalität, kulturellem Hintergrund, Familienstand, schulischem, sprachlichem und beruflichem Bildungsniveau, Kompetenzen, Ressourcen, individueller persönlicher Zielsetzung. Aufgrund dieser großen Unterschiede ist eine individuelle Betreuung bzw. eine Arbeit in Kleinstgruppen notwendig. Beide Formen der Beratung sind sehr zeitintensiv und mit enormem Arbeitsaufwand verbunden. Sie stellen jedoch die einzige Möglichkeit dar, unsere Teilnehmerinnen auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten und sie bei den erforderlichen Schritten in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu begleiten.  Zusätzlich findet die Begleitung und Unterstützung der Klient*innen statt, die in der Vergangenheit eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit am ersten Arbeitsmarkt aufgenommen haben. Dies ist momentan sehr wichtig für zahlreiche Klient*innen, da sie befürchten, aufgrund der Krise ihre Anstellung zu verlieren oder schon verloren haben. Durch ihre engmaschige Anbindung werden Unsicherheiten über die Anforderungen der Arbeitgeber vermieden. Weiterhin werden die Klient*innen bei Bedarf bei Behördenkontakten unterstützt, um die Anforderungen des neuen Arbeitgebers zu erfüllen. Ebenfalls muss die Selbstständigkeit beendet und dies Ämtern und Behörden (z.B. Jobcenter, Finanzamt) mitgeteilt werden. Manchmal ist eine weitere psychosoziale Begleitung erforderlich, um Ängste über ein Outing am neuen Arbeitsplatz abzubauen. Eventuelle Entlassungen während der Probezeit können so entsprechend aufgefangen und einem Motivationsverlust vorgebeugt werden. Um die berufliche Integration von migrierten Sexarbeiter*innen in den ersten Arbeitsmarkt adäquat zu fördern, setzen wir kulturelle Mediator*innen bzw. Peers ein, die selbst bereits eine berufliche Neuorientierung hinter sich haben. Dies fördert nicht nur das Verständnis von berufsspezifischem Fachwissen, sondern auch die Motivation, da unsere Mediator*innen als erfolgreiches Beispiel dienen. Im letzten Jahr haben wir unsere Klientin*innen außerdem verstärkt bei der Anerkennung von im Heimatland erworbenen Schul- und Berufsabschlüssen unterstützt. Dies führen wir auf die anhaltende, weltweite wirtschaftliche Krise und der sich verstärkenden Armut in den Herkunftsländern zurück. Entschieden sich früher v.a. Menschen ohne formale Bildung für die Sexarbeit als Erwerbstätigkeit, kommen nun auch vermehrt Menschen mit (Berufs-)Abschlüssen hinzu. Weiterhin haben wir außerdem unser ein Netzwerk von potentiellen Arbeitgeber*innen ausgebaut. Wir sind sehr stolz, dass es uns aufgrund intensiver Bemühungen gelungen ist einen kleinen Pool von Arbeitgeber*innen aufzubauen, die bereit sind Sexarbeitende zu beschäftigen. Allerdings gestaltet sich der Ausbau des Pools überaus schwierig, denn viele Arbeitgeber*innen haben nach wie vor erhebliche Vorurteile gegenüber Sexarbeitenden. Deswegen wollen wir unsere Anstrengungen diesbezüglich weiter intensivieren. 

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Kontakt

Dr.-Kurt-Schumacher-Str. 21
90402
Nürnberg
Deutschland

Hedwig Christ

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