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Deutschlands größte Spendenplattform

Coming Out Day e.V.

wird verwaltet von S. Norenkemper

Über uns

Jugendliche Lesben und Schwule geraten auch heute noch oft vor und während ihres Coming Outs in eine tiefe Lebenskrise. So ist das Suizidrisko von Lesben und Schwulen zwischen 12 und 25 Jahren vier Mal höher als das von Jugendlichen im Allgemeinen. Deutlich ansteigend ist das Suizidrisiko, umso jünger die Jugendlichen bei ihrem Coming Out sind.

Einsamkeit und mangelnde Gesprächspartner stehen mit Abstand auf Platz 1 in der Rangliste von Problemlagen lesbischer und schwuler Jugendlicher. Depressionen sind häufig die Folge.

Der Coming out Day e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die schwerwiegenden Probleme von lesbischen und schwulen Jugendlichen aufzuklären, zu sensibilisieren, Unterstützungspotentiale zu aktivieren, sowie konkrete Projekte vor Ort durchzuführen oder finanziell zu unterstützen.

Letzte Projektneuigkeit

--- PROJEKT-NEWS --- Ein Blick auf das vergangene Jahr und Herausforderungen in 2024

  S. Norenkemper  17. April 2024 um 17:04 Uhr

„Wir sind mehr!“ Bei den deutschlandweiten Demonstrationen gegen den anhaltenden Rechtsruck, gegen steigende Umfragewerte der AfD und für Demokratie, Toleranz und Vielfalt ist diese Aussage auf vielen der Protestschildern zu lesen. Hunderttausende Menschen sind auf die Straßen gegangen. Ein starkes, ein ganz starkes Zeichen aus der Mitte der Gesellschaft heraus - dringend notwendig und überfällig! Denn bereits seit etwa zwei, drei Jahren stellen wir fest, dass menschenfeindliche Aussagen, in unserer Arbeit zumeist queer- und transfeindlich konnotiert, explosionsartig ansteigen, oft sogar das Existenzrecht von LSBTIQ* an sich in Frage gestellt wird. Ob Kommentare auf Social Media, unter Presseartikeln zu dem Thema oder auch als Rückmeldung von vielen unserer Kooperationsprojekte oder Jugendlichen bei unseren Angeboten – der Tenor ist eindeutig. Beispielhaft sei hier die Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit an Schulen genannt: fast wöchentlich kommt es hier vor, dass Workshops nicht stattfinden können, weil sich ein Großteil der Klasse weigert, „mit denen“ überhaupt zu sprechen. Nicht selten wird den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme auch im Vorfeld von Ihren Eltern verboten. Einige dieser Aufklärungsprojekte gibt es schon seit über 30 Jahren – noch nie hatte es in dieser Zeit solche Vorfälle gegeben. Ein alarmierendes Anzeichen dafür, dass sich neurechte Narrative wie „Frühsexualisierung“, „Gendergaga“, „Besorgte Eltern“ in vielen Köpfen schon jetzt festgesetzt haben und die gesellschaftlichen Fortschritte um Jahre, ja Jahrzehnte zurückwerfen.    Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzutreten, hat der COMING OUT DAY e.V. im vergangenen Jahr auch zahlreiche Projekte mit den Schwerpunkten Demokratieförderung, sowie Förderung von Vielfalt und Sensibilisierung initiiert und durchgeführt, hat Workshopreihen in ländlichen Regionen durchgeführt und wurde nicht müde, die Bedrohung durch den gesellschaftlichen „Rollback“ immer wieder zu Thematisieren – in Gesprächen mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft und der Presse. Über diese und viele weitere -glücklicherweise auch mutmachende- Projekte und Erfolge im vergangenen Jahr berichten wir Dir hier.   Alle Projekte für junge LSBTIQ*, von denen Du hier liest, sind nur Dank der Hilfe von Dir und vielen anderen Menschen möglich gemacht worden. Dafür vielen Dank von Herzen! Die besten Grüße und denke in dunklen Zeiten daran: wir sind mehr!


Gegen Hass und Hetze im Internet:lsbtiq* Jugendliche klären auf und machen Mut Oben sprachen wir bereits über die massiv angestiegene Queerfeindlichkeit in Deutschland.Nirgends ist diese so deutlich zu spüren, wie auf Social Media. Jede:r, die:der bereits einmal im Internet angefeindet wurde, weiß, wie anstrengend dies für die eigene Psyche sein kann, wie es Auswirkungen auf das eigene Befinden hat, auf den Schlaf, auch die Angespanntheit, ja auf das persönliche Sicherheitsempfinden. In der Pubertät, kombiniert mit der Zeit des eigenen Coming-outs, oft nochmals herausfordernder. Doch damit leider nicht genug: zahlreiche Studien belegen, dass verbale Gewalt oft nicht der letzte Schritt der Eskalation sind, sondern vielmehr den Nährboden bilden für physische Gewalt, für Ausgrenzung und Hass im „echten“ Leben. Extremisten haben dies längst erkannt und verschieben die Grenzen des „sagbaren“ unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung immer mehr in menschenverachtende und ins vollends Polarisierende.  Es gehört viel Kraft und Energie dazu und eine gehörige Portion Mut, sich dem zu stellen und das Feld nicht den Spalter:innen zu überlassen.Mit unserem Projekt „Identität(en)“ haben queere Jugendliche hier ein selbstbewusstes und deutliches Statement gesetzt. Über die Vorbereitungen und Dreharbeiten haben wir im vergangenen Patenschaftsbrief bereits berichten können. 
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Argumentieren, erklären und machen Mut: junge lsbtiq* im Projekt „Identität(en)“Quelle: COMING OUT DAY e.V., TikTok 

Hier setzen sich junge LSBTIQ* intensiv mit den für sie aktuellen Themen auseinander, welches sich rund um den Coming-out Prozess, ihr queeres Leben oder auch ihre Transition drehen kann, ebenso wie auch zu Themen nicht-binärer Geschlechtsidentitäten, Inter, Trans*, Genderliquidität, Lables, etc…  In 2023 fanden dann die Veröffentlichungen auf Instagram und TikTok statt und wir waren vom Erfolg selber ein wenig überrascht: einige unserer Videos schafften es bislang auf über 20.000 Views bei Instagram, bei TikTok nähern wir uns ebenfalls dieser Marke und bewegen uns ansonsten oft in den Tausendern.Damit zusammen erreichten uns aber auch Hunderte von Kommentaren: viele Unterstützende oder Fragen stellende, aber eben auch viele hundert Beleidigungen, Verächtlichmachungen oder Drohungen. Straftatrelevantes haben wir der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht und im Anschluss gelöscht. Auf Kommentare die unterhalb dieser Schwelle lagen haben unsere ehrenamtlichen Jugendlichen mal mit entlarvendem Humor, mal mit der Darlegung von Fakten oder mit weiteren Erklärungen und Erläuterungen gekontert. Zielgruppe hierbei sind nicht in erster Linie die Personen, die kommentiert haben, sondern all die vielen -zumeist jungen Menschen- die die Kommentare und die Diskussionen mitlesen und die wir bestenfalls für eine offene, liberale, vielfältige Haltung gewinnen können oder ihnen damit zeigen, dass sie nicht alleine sind.     Das Projekt wurde bis Ende 2023 vom Landschaftsverband Rheinland gefördert. Wegen des großen Erfolges ist ein Folgeprojekt für 2024 beantragt, wir hoffen auf einen positiven Bescheid im Mai.  Alle Videos kannst Du Dir anschauen auf unseren Projektseiten „Coming out und so“ auf Instagram und TikTok. Ein ausführliches Interview mit uns zum Thema findest Du hier: https://www.buzzfeed.de/news/massive-zunahme-von-hate-speech-queere-jugendliche-besonders-betroffen-92782369.html


Unterstützte und durchgeführte Projekte:ein vollgepacktes Jahr! Auch in 2023 haben wir -Dank der Unterstützung von so vielen Einzel- und Dauerspender:innen- wieder zahlreiche Projekte unterstützen oder selber durchführen können. Die Workshops, die vom Coming Out Day e.V. im vergangenen Jahr durchgeführt wurden, standen ganz im Zeichen der zunehmenden Polarisierung in der Gesellschaft und dem Ziel, hier etwas entgegen setzten zu können. So gab es u.a. Workshops zum Thema Anti-Rassismus, Argumente gegen Stammtischparolen, und Resilienz. Die Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum auszutauschen, ihre Gedanken und Erfahrungen zu teilen und neue Perspektiven kennenzulernen. Resilienzseminare für queere Jugendliche sind leider nach wie vor besonders wichtig, da diese Gruppe oft mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Mobbing konfrontiert ist. Durch die Stärkung der Resilienz, also der psychischen Widerstandsfähigkeit, erhalten die Jugendlichen Werkzeuge, um besser mit diesen Herausforderungen umgehen zu können. Sie lernen, sich selbst zu akzeptieren, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Strategien zu entwickeln, um mit stressigen Situationen umzugehen. Auf diese Weise können sie ihren Alltag besser bewältigen und ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen. Auch der Workshop zum Thema Anti-Rassismus ist in einer Zeit, in der rassistische Einstellungen und Vorurteile wieder zunehmen, von großer Bedeutung. Gleichzeitig ähneln sich Diskriminierungsformen gegen marginalisierte Gruppen auch häufig und es kann bestenfalls erkannt werden, dass ein gemeinsames Einsetzen für Vielfalt und Akzeptanz großen Sinn macht. Der Workshop sensibilisierte die Teilnehmenden für rassistische Strukturen und zeigte auf, wie diese im Alltag wirken. Durch interaktive Übungen und Diskussionen wurden Stereotypen und Vorurteile hinterfragt und reflektiert. Die Teilnehmer:innen lernten, aufmerksam zu sein, wenn rassistische Äußerungen getätigt werden, und bekamen Handlungsmöglichkeiten an die Hand, um dagegen aktiv vorzugehen. Im gleichen Tenor trug auch der Workshop gegen Stammtischparolen dazu bei, die Teilnehmer:innen für diskriminierende Sprache und demokratiefeindliche Äußerungen zu sensibilisieren. Oft werden diese in scheinbar harmlosen Gesprächen geäußert, ohne dass den Sprechenden bewusst ist, welche Auswirkungen sie damit haben. Durch Rollenspiele und Diskussionen lernten die Jugendlichen, solche Äußerungen zu erkennen, zu benennen und ihnen entgegenzutreten. Sie wurden ermutigt, sich klar gegen diskriminierende Sprache zu positionieren und sich für eine respektvolle und gleichberechtigte Kommunikation einzusetzen. Insgesamt trugen die Angebote, welche zum Teil durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert wurden, dazu bei, ein Bewusstsein für die vielfältigen Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung zu schaffen. Sie ermutigen die Teilnehmer*innen, für ihre Rechte einzutreten, sich stark zu machen für eine gerechte und inklusive Gesellschaft und sich aktiv gegen Hass und Intoleranz zu wehren.
Unsere drei Sommerfreizeiten (TIN* -Trans*/Inter*/Nonbinary-, lesbisch*/bi* und schwul*/bi*) mit mehr als 50 Jugendlichen fanden in 2023 erneut als Kooperationsprojekt statt, ebenso wie unsere monatlichen freizeitpädagogischen Angebote mit insg. wieder fast 100 jungen Queers*.

Helfen konnten der COMING OUT DAY e.V. im vergangenen Jahr insbesondere auch im ländlichen Raum. Neben dringend benötigter finanzieller Unterstützung, boten wir hier auch mehrere Workshops für Multiplikator:innen und Jugendgruppen/-vereine an. So moderierten wir u.a. für den „Queertreff“ in Bedburg eine Veranstaltung zum Thema „Ansprache von Besucher:innen“ und „Queere Sichtbarkeit in Bedburg“, in Hemer im Sauerland führten wir für die queere Jugendgruppe des örtlichen Jugendzentrum einen Workshop zum Thema „Peer-Beratung“ und „Umgang mit Hatespeech auf Social Media“ durch. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv und wir stehen weiterhin in gutem Kontakt und Austausch.





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