
Offener Dialog e.V.
wird verwaltet von T. Kruse
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Über uns
Offener Dialog ist eine Möglichkeit des Umgangs mit psychosozialen Krisen. Er basiert auf einem dialogischen Austausch zwischen allen, die bei der Krise beteiligt sind. Hierbei sind die Aspekte der Toleranz von Vielfalt, der Wahrung der Würde aller Menschen und ihrer Autonomie von besonderer Bedeutung. Der Verein orientiert sich
am finnischen Modell des Offenen Dialogs.
Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht sich dafür einzusetzen, dass es in Leipzig für Betroffene Angehörige oder Profis die Möglichkeit gibt Offene Dialoge in akuten psychosozialen / psychotischen Krisen in Anspruch zu nehmen.
Letzte Projektneuigkeit

Wir haben 361,19 € Spendengelder erhalten
Guten Tag,
Anfang 2024 haben wir eine Zusage zu unserem Förderantrag in der Richtlinie Sucht und Psychiatrie erhalten. Dies ist ein großer Erfolg und wir gehen damit auf die Zielsetzung zu, einen Krisendienst aufzubauen. Noch bevor wir den Bescheid erhalten haben (Juni 2024), haben wir, mit vorzeitigen Maßnahmenbeginn, das Krisenteam in der Festanstellung erweitert. So arbeiten wir in der Krisenbegleitung seit Januar 2024 als 5 köpfiges Team, jeweils in Teilzeit. Unsere telefonische Erreichbarkeit ist nun auch im Vergleich zum Vorjahr durch die Teamassistenz verbessert worden. Wir erproben nun mit dieser Förderung unsere Kooperationen und die Struktur für unseren Krisendienst.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren meist positiv.
Im Jahr 2023 haben wir 541 Gespräche mit Menschen in Krisen geführt, davon wurden ein Teil der Honorare für externe MItarbeitende über Ihre Spende finanziert.
Unser Team arbeitet in Projekten neben der konkreten Krisenbegleitung international zusammen mit Teams, die Offenen Dialog umsetzen, darin weiterbilden und erforschen, so auch mit Tschechien, Österreich, Italien, Schweiz, Ukraine.
Im Augenblick sind wir mit dem Aufbau des Krisendienstes auf Grundlage der Förderzusage über Richtlinie Psychiatrie und Sucht beschäftigt und mit den damit einhergehenden Kooperationen und der Strukturfindung. Unser Bemühen, eine Förderung für unser Vorhaben zu bekommen, ist erst einmal erfolgreich gewesen. Wir müssen dennoch weiterhin aktiv bleiben, um eine fortdauernde Finanzierung für Offenen Dialog in unserer Region und eine Verankerung des Ansatzes in der regulären Krisenbegleitung der Stadt zu erwirken.
Die Bewilligung unseres Antrags nach PsySu II gibt uns großen Aufschwung. Die Etablierung eines Krisendienstes nach Offenem Dialog, auf diese Weise aktiv zu sein für die Umsetzung von Menschenrechten im Bereich Psychiatrie, macht uns Freude. Vor allem sind die Netzwerkgespräche, die wir anbieten, praktisch und schön. Dialog in Krisensituationen zu fördern macht Sinn. Es gibt Gesprächsbedarf in allen Bereichen von Hilfe, gerade in der aktuellen Bewegung der Umsetzung von Menschenrechten und den damit einhergehenden Reformen. Durch die Einbeziehung und Beachtung Angehöriger in den Netzwerkgesprächen füllen wir eine Lücke in der akuten Krisenversorgung. Damit setzen wir Gedanken des biopsychosozialen Gesundheitsbegriffs um, die sonst häufig vernachlässigt werden: wir wirken auf Milieu und Kontext. Die Gesundheit von Angehörigen wird nachhaltig und im Sinne von Prävention gestärkt und Teilhabe gesichert. Die wachsende Anzahl der Netzwerkmitglieder in unseren Gesprächen legt die Vermutung nach, dass dieser Aspekt unserer Arbeit langsam Beachtung und Anerkennung findet.
Durch Kontinuität und Ausdauer begegnen wir der anfänglichen Skepsis und durch stetige Vernetzungstreffen scheinen Hürden nun nicht mehr so hoch. Es kommt nun öfter zu Zusammenarbeit im konkreten Fall, wenn behandelnde Ärzte oder Sozialarbeitende an Offenen Dialog Gesprächen teilnehmen. Diese reflektieren in diesem Rahmen ihr handeln, unmittelbar mit den Klient*innen und ihren Angehörigen.
Eine positive Beobachtung ist der zahlenmäßige Rückgang von Einzelgesprächen und somit eine zunehmende Konzepttreue im Offenen Dialog. Einerseits muss unser Team strategien entwickeln, mit dem neuen Ansatz umzugehen. Andererseits ist der Ansatz für die Region ungewöhnlich und es kann sein, dass er sich langsam etabliert.
Wir bewegen uns im präventiven Bereich und werden von Menschen in ersten Krisen kontaktiert und von solchen, die die psychiatrischen Strukturen bewusst meiden. Wir werden von Mitarbeitern des SpDi und anderen Einrichtungen mittlerweile konkret angefragt für Klient*innen, die Psychiatrie ablehnen und führen in dieser Hinsicht Gespräche mit dem SpDi zum Thema Datenschutz in der Zusammenarbeit. Dieses Thema erweist sich als Hürde und wir ziehen hier Beratung hinzu, um mit den Anfragen der städtischen Betriebe umzugehen.
Die Zustimmung des Psychiatriebeirates, nach anfänglicher Skepsis, zu unserem Vorhaben und die Zusage des Stadtrates an uns haben uns sehr erfreut und unsere Bemühungen und Vernetzungen haben sich gelohnt.
Weiterhin müssen wir selbst Eigenmittel einwerben um die Förderung zu bekommen und sind so immer noch abhängig von Spenden wie Ihren.
Herzlichen Dank dafür!
Mit den besten Grüßen
Therese Kruse im Auftrag des Offenen Dialog e.V.
Kontakt
Brandvorwerkstraße 37
04275
Leipzig
Deutschland