
Verein für Afghanistan-Förderung e.V. (VAF)
wird verwaltet von A. Hekmat
Über uns
Der Verein für Afghanistan-Förderung e.V. wurde 1979 von Exilafghanen in Bonn gegründet (früher unter dem Namen Verein für Afghanische Flüchtlingshilfe bekannt). Vereinszweck sind Hilfeleistungen für die Opfer des Bürgerkrieges in Afghanistan und die afghanischen Flüchtlinge in Pakistan und Iran. Der Tätigkeitsbereich des VAF erstreckt sich auf Nothilfe, die Unterstützung der Bedürftigen im medizinischen, schulischen und handwerklichen Bereich sowie auf den Wiederaufbau.
Der VAF unterhielt medizinische Basisstationen in Flüchtlingslagern in Iran und Pakistan und führte dort Alphabetisierungs- und Ausbildungsprojekte durch. Seit 1992 arbeitet der VAF wieder vorrangig in Afghanistan.
So wird in Kabul das Friedenshaus „Paiwand-e-Noor“ für Mädchen und Jungen mit körperlichen Behinderungen betrieben, Schulen und Handwerksprojekte zur qualifizierten Ausbildung der Jugend unterstützt und medizinische Behandlungen in Kabul vorangetrieben. Solange die medizinischen Möglichkeiten im Land in Spezialfällen noch nicht ausreichend sind, hilft der VAF verletzten und schwerkranken Kindern, in dem er sie zur Behandlung nach Deutschland holt. Bei der Betreuung der afghanischen Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Jugendlichen in Schulen, Ausbildung und Heimen, wird besonderer Wert darauf gelegt, Selbstbewusstsein und persönliche Entfaltung zu fördern und die Achtung vor Menschenrechten und Grundfreiheiten zu stärken. Denn das vorrangige Ziel des VAF ist es, der afghanischen Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und dazu beizutragen, dass die Zukunft des Landes vom Aufbau in Frieden geprägt sein kann.
Der VAF hat 25 Mitglieder in Deutschland und viele langjährige Unterstützer, vor allem in Deutschland, aber auch in europäischen Nachbarländern.
In vergangenen Jahren wurden unterschiedlichste Projekte mit Hilfe von namhaften Organisationen verwirklicht.
Mit dem Auswärtigen Amt arbeitete der VAF bei mehreren Projekten im medizinischen Bereich zusammen. Unter anderem wurden Basic Health Units (BHU´s) und Milchverteilung in den pakistanischen Flüchtlingslagern durchgeführt.
Mit großer finanzieller Unterstützung des BMZ wurden im Jahr 1989 Nahrungsmittel in ganz Afghanistan unter der Bevölkerung verteilt sowie ein Handwerksprojekt im Flüchtlingslager Katscha Gari in Peshawar / Pakistan betrieben.
Der Bau von 100 Lehmziegelhäusern in Shewaki, die afghanischen Rückkehrern aus den Flüchtlingslagern in Pakistan und Iran eine Lebensgrundlage schafften, wurde von Misereor Deutschland unterstützt.
Die Wiedereröffnung des Friedenshauses für Mädchen in Kabul geschah mit Hilfe von der GTZ. Die GTZ leistete darüber hinaus finanzielle Hilfe bei unseren Hilfsgütertransporten von Deutschland nach Afghanistan. Die Containertransporte beinhalteten hauptsächlich medizinische Geräte, Krankenbetten und Medikamente.
Mit Hilfe der Otto-Benecke-Stiftung erhielten afghanische Studenten bei ihrem Studium in Pakistan ein Stipendium.
Seit Anfang des Jahres 2011 unterstützt die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung unser Friedenshaus Paiwand-e-Noor.
Ein weiterer Container mit vor allem medizinischen Hilfsgütern wurde im Oktober 2011 mit Unterstützung der GIZ (ehem. GTZ) erfolgreich nach Kabul und Herat gebracht.
Wurde in der Vergangenheit der Schwerpunkt der Arbeit auf Nothilfe und humanitäre Unterstützung von Flüchtlingen und medizinischen Notfällen gelegt, so hat sich dieser Ansatz seit 1992 schrittweise gewandelt. Mit der Rückkehr der ersten Flüchtlinge und den politischen Veränderungen engagiert sich der VAF zunehmend in Projekten, die langfristig dem Aufbau Afghanistans dienen und will vermehrt Hilfe zur Selbsthilfe leisten. So wurden bei dem Bau der Lehmziegelhäuser für die rückkehrenden Flüchtlinge diese intensiv in den Prozess eingebunden und haben nach Möglichkeit ihre Häuser selber errichtet.
Verschiedene Ausbildungs- und Handwerksprojekte ermöglichen jungen Afghanen, eine erfolgreiche Berufstätigkeit auszuüben und später auch als Arbeitgeber und Ausbilder ihrerseits tätig zu werden. Hier liegt inzwischen ein wesentlicher Schwerpunkt, denn der VAF konzentriert sich zunehmend auf die Kinder und Jugendlichen, die die Zukunft ihres Landes gestalten werden. Durch schulische und berufliche Ausbildung werden sie in die Lage versetzt, als aktive Mitglieder der afghanischen Gesellschaft erfolgreich am Wiederaufbau und der Weiterentwicklung Afghanistans mitzuwirken. Deshalb unterstützt der VAF drei Waisenhäuser, um auch die Kinder und Jugendlichen, die am Rand der Gesellschaft stehen, in diesen Prozess einzubinden.
In Afghanistan ist der VAF unter dem Namen Union Aid for Afghan Refugees (UAAR) bekannt. Durch seine Niederlassungen in Kabul ist der VAF immer über die neuesten Entwicklungen im Land informiert, kann zeitnah reagieren und weiß, wo die Not am größten ist. Der Verein genießt das Vertrauen der afghanischen Bevölkerung und im Notfall sind Vertreter des VAF vor Ort, um den effizienten Einsatz der Hilfsmittel zu gewährleisten.
Projektverantwortlicher in Deutschland ist der Geschäftsführer des VAF, Herr Abdul Jalil Hekmat.
Der VAF ist als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation sowohl in Deutschland als auch in Afghanistan und Pakistan anerkannt.
Letzte Projektneuigkeit
Wir haben 1.673,72 € Spendengelder erhalten
Bevor die Taliban an die Macht kamen, hatte das Land erhebliche Fortschritte bei der Bildung von Mädchen gemacht – doch jetzt wurden sie – wie schon im Februar 2022 berichtet, aus den Klassenzimmern verbannt und für die Mädchen ist eine Welt zusammengebrochen.
Dies bedeutet, dass auch „unseren Mädchen“ in Paiwand-E-Noor das Recht auf Bildung genommen wurde, da sie nicht mehr in Paiwand-E-Noor leben dürfen. Schweren Herzens mussten wir 25 Schülerinnen der Klassen 7-12 zu ihren Familien zurückschicken oder, da viele von ihnen Vollwaisen sind oder von entfernten Ortschaften kommen, für sie geeignete Unterkünfte suchen und für ihre Weiterbildung sorgen. Die Unkosten hierfür und für den Lebensunterhalt übernimmt der VAF.
Auch fünf Lehrerinnen dürfen ihren Beruf nicht mehr in Paiwand-E-Noor ausüben und daher nicht mehr bei uns unterrichten. Sie haben jahrelang unsere Kinder und Jugendlichen begleitet, sie haben für bessere Leistungen unserer Schüler und für gute Zensuren gesorgt. Damit die Lehrerinnen aber trotz des Berufsverbots ihre Familien weiter ernähren können, zahlen wir seit 2 Monaten die Gehälter weiterhin aus.
Die Bewohner von Paiwand-E-Noor mussten wir wegen des harten Winters (manche Regionen bis -35 Grad) dringend mit warmer Kleidung und Schuhen ausstatten. Es ist von besonderer Wichtigkeit sie vor Kälte zu schützen, da viele unserer Kinder körperlich behindert oder chronisch krank und sie deshalb nicht so immunstark sind. Finanziell stoßen wir dabei aber an unsere Grenzen und sind gezwungen, teilweise auch gebrauchte Kleidung vor Ort zu kaufen.
Auch die Versorgung mit Lebensmitteln bereitet uns weiterhin sehr viel Sorge, da die Lebensmittelpreise dramatisch gestiegen sind. Nicht viel besser sieht es mit Medikamenten aus, die in Afghanistan absolute Mangelware und sehr teuer sind.
Das vergangene Jahr hat uns wieder vor große Herausforderungen gestellt – unsere finanziellen Mittel sind fast erschöpft, denn seit der Machtübernahme der Taliban haben sich die Ausgaben fast verdoppelt. Deshalb sind wir weiterhin auf zusätzliche finanzielle Unterstützung dringend angewiesen, um unser Projekt „Paiwand-E-Noor“ fortzusetzen.
Zusammen mit den Mitarbeiter/innen hier und in Kabul danken wir Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung. Es wäre schön, wenn Sie uns weiterhin zur Seite stünden, damit wir dieses schöne und wichtige Haus für die afghanischen Kinder erhalten können.
Kontakt
Alaunbachweg 12
53229
Bonn
Deutschland