8 Trends, die vorausschauende Online-Fundraiser*innen 2023 im Blick haben sollten

Daniela Antons
06.03.2023

Titel: Online-Fundraising-Trends 2023. Rechts und darüber sehen wir 8 Icons: eine Großspenderin mit Euroscheinen, ein Live-Streaming-Icon, eine Aktentasche, eine Lupe, ein Megafon, ein QR-Code, und eine Gruppe von Menschen



Angesichts der Inflation ist das Spendensammeln 2023 nicht einfacher geworden. Wir haben 140 Online-Fundraiser*innen befragt, was in diesem Jahr ihre Fokusthemen und Trends sind. Unsere eigenen Spendendaten der Plattform geben weitere Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Heraus kamen 8 Trends, die 2023 das Online-Fundraising bestimmen.​​


Trend 1: NGOs erschließen neue Finanzierungsquellen und reduzieren Abhängigkeiten

Trend 2: Charity-Streaming und Gaming4Good bleiben auf Wachstumskurs

Trend 3: Der QR-Code bleibt – auch nach der Pandemie

Trend 4: Gemeinnützige Organisationen investieren verstärkt in die Spender*innen-Bindung

Trend 5: Großspender*innen-Fundraising: Potenzial für innovative und wirkungsorientierte Organisationen

Trend 6: NGOs setzen Peer-to-Peer-Fundraising strategisch ein, um neue Zielgruppen zu erreichen

Trend 7: Unternehmensspenden werden digital – und dienen der Mitarbeiter*innen-Bindung

Trend 8: Offline-Veranstaltungen sind endgültig zurück – aber digitalisiert

 

Trend 1: NGOs erschließen neue Finanzierungsquellen und reduzieren Abhängigkeiten

Einzelne Spender*innen und Spender*innen-Gruppen werden aufgrund der hohen Inflation weniger geben können.  Ein wichtiger Trend im Jahr 2023 ist daher die Diversifizierung des Online-Fundraisings: Das heißt, neue Wege der Mittelbeschaffung zu finden, damit die Projekte von einzelnen Spendenquellen weniger abhängig sind. Neue Spenden-Einnahmequellen könnten sein: 

  • Unternehmensfundraising
  • Großspender*innen-Fundraising
  • Gaming4Good und andere Online-Fundraising-Events mit Influencer*innen und Creator*innen
  • Offline-Fundraising-Events
  • Peer-to-Peer-Fundraising oder auch: Unterstützer*innen zu Multiplikator*innen machen

Was kannst du jetzt tun? Prüfe das Fachwissen, die Stärken und Ressourcen deiner Organisation. Und wähle dann die neue Spenden-Einnahmequelle oder Strategie aus, die für euch das meiste Potenzial hat. 

140 Online-Fundraiser*innen, die wir zu ihren Fokusthemen 2023 befragt haben, investieren dieses Jahr in diese Zielgruppen: 


Lies in den folgenden Trends mehr zum Potenzial der einzelnen Zielgruppen und für wen sie sich speziell eignen. Wir geben dir dazu ein paar Tipps, was du bei der Entscheidung für die jeweilige Zielgruppe oder Strategie bedenken solltest.

 

Trend 2: Charity-Streaming und Gaming4Good bleiben auf Wachstumskurs 

18% der befragten kleinen und mittelgroßen Organisationen stellen die Zielgruppe der (lokalen) Influencer*innen, Prominenten mit Reichweite sowie Creators und Streamer*innen in den Fokus. Damit ist diese Zielgruppe nur auf Platz 6. Warum sehen wir von betterplace.org hier dennoch einen Trend für 2023?

Die Anzahl von Charity Streams über unsere Plattform hat sich in den letzten 3 Jahren verdreifacht – und das damit erbrachte Spendenvolumen sogar vervierfacht: von 1.5 Millionen Euro 2019 zu 6.5 Millionen Euro 2022. Zocken für die Suizidprävention und 24 Stunden LAN-Party für das Klima sind angesagter denn je! Die Streamer*innen veranstalten Auktionen, verteilen Preise und bieten ihren Fans mit verschiedenen Belohnungen Anreize zum Spenden. Gamification pur.

Mithilfe der Tools von betterplace.org können Streamer*innen ganz einfach den Live-Spendenstand in ihre Streams einbauen. Zuschauer*innen spenden, wenn er*sie etwas Beeindruckendes schafft oder etwas Lustiges oder Aufschlussreiches sagt. Ist der*die Streamende ein*e Gamer*in, geben Fans auch gern für das Projekt, wenn er*sie einen Fehler macht, ein Leben verliert oder hinfällt – eine Form der Sympathie-Spende.

Die Zahlen sprechen klar für einen Trend, der anhält: Friendly Fire hat 2022 trotz Energiekrise und Inflation 1.087.542 Euro erspielt. Fest und Flauschig erreichte 2022 mit 1.578.133,33 € Spenden einen neuen Rekord – genauso wie die Weihnachtsstreamerei, bei der 532.358 € an Spenden zusammenkamen. #GitGudDoGud bleibt das Motto der Streaming-Community, also Get good and do good: Werde besser im Spiel und tue gleichzeitig etwas Gutes. Wenn du einen genaueren Einblick ins Charity Streaming haben möchtest, empfehle ich dir diesen Blogartikel mit einem Blick hinter die Kulissen der drei großen Charity Streams 2023.






Was neu ist: Streamer*innen schließen sich immer öfter zusammen, um für eine gemeinsame Sache einzustehen. Das ist speziell zu Krisen verstärkt zu beobachten. Creator*innen haben unter anderem für die Ukrainehilfe gemeinsam 960.015 € gesammelt. Das Team von Friendly Fire legt seit 2021 immer einen Teil der gesammelten Spenden in einen Nothilfefonds, um es dann im Fall von Katastrophen wie dem Erdbeben in der Türkei und Syrien zu nutzen.

Tiere werden von Charity-Streamer*innen mehr unterstützt als von anderen Spendenaktionen z.B. zu Geburtstagen oder zu Spendenläufen. Die wichtigsten Themen-Kategorien, für die Charity-Streams auf betterplace.org Spenden sammeln sind:

  • Gesundheit/Mental Health
  • Kinder und Jugendliche 
  • Tiere 

2022 haben 600 Charity-Streams über betterplace.org 768 Projekte unterstützt. Und nicht nur die ganz großen Streams solltest du als Online-Fundraiser*in im Blick haben. Statt auf ein großes Streaming-Event zu setzen, kannst du mit einer guten Story, einem emotional bewegenden Anlass und einem dringenden Spendenzweck gezielt viele kleine bis mittelgroße Streamer*innen zu Spendenaktionen mobilisieren: z.B. zum Suizidpräventionsmonat im September oder zum Pride-Monat im Juni. Die Ergebnisse können sich sehen lassen:

Technisch geht das Ganze sehr leicht: Alle Spendenaktionen, die für dein Projekt gestartet werden, sind über betterplace.org leicht mit Twitch zu verknüpfen. „Es lohnt sich, Streamer*innen gleich zu sagen, dass ihr schon eine Projektseite auf betterplace.org habt. Die Plattform gilt als Gütesiegel in der Gaming-Community”, so unsere Expertin für Charity-Streaming Ceylan Isik. betterplace.org ist seit 2017 mit den aufkommenden Charity-Streams und der Gaming-Community gewachsen. Wir haben stabile Tools für Charity-Streams entwickelt, die sich bewährt haben:

  • Wir stellen den Streamer*innen kostenlos konfigurierbare Widgets zur individuellen Gestaltung des eigenen Spenden-Displays im Livestream zur Verfügung. Darin wird z.B. im Videostream live die letzte Spende und der letzten Spender*innen-Kommentar angezeigt.
  • Wir hosten eine Aktionsseite für die Streamer*innen mit integriertem Spendenticker und Spendenübersicht. Diese wird dem steigenden Transparenzanspruch der Spender*innen gerecht. Von den einzelnen Spenden über die Verteilung der Spenden an die gemeinnützigen Projekten bis zum Eingang der Gesamtspende auf deiner Projektseite ist der komplette Spendenfluss genau nachvollziehbar. 
  • Zudem ist betterplace.org die einzige Plattform, die den Spender*innen eine Spendenbescheinigung zur Verfügung stellt.
 






Abseits des Kontakts mit den Streamer*innen brauchst du dich um nichts zu kümmern. Die Streamer*innen sind die Expert*innen, die sich um das Aufsetzen des Charity-Streams und die Mobilisierung ihrer Fans kümmern. Es fallen keine weiteren Produktionskosten für die gemeinnützigen Organisationen an.

 

Trend 3: Der QR-Code bleibt – auch nach der Pandemie

Hatte der QR-Code es vor 2020 nicht in den deutschen Mainstream geschafft, hat er sich mit der Corona-Pandemie auch bei uns etabliert – zunächst in der Gastronomie. Auch in den Google Trends kann man deutlich nachvollziehen, wie das allgemeine Interesse ab 2020 explodierte. Das große Comeback des QR-Codes! Gemeinnützige Organisationen haben ihn z.B. genutzt, um kontaktlos offline Spenden zu sammeln. Mittlerweile sehen wir ihn auch häufig auf Spendenplakaten, in Flyern und Spendenbriefen. QR-Codes haben große Vorteile für das Fundraising:

  • Sie ermöglichen das genaue Tracking und die Evaluation der Spendenperformance von Offline-Fundraising-Maßnahmen
  • Durch das Weiterleiten auf die Online-Spendenseite erfasst du gleich die Kontaktdaten der Spender*innen und sie können deinen Newsletter auf betterplace.org abonnieren: DIE Bedingung, um sie weiter zu begeistern und zu binden! 
  • Zudem kannst du verschiedene Codes für spezifische Spendenbedarfe definieren. So gibst du Spender*innen auch offline die Wahl und Klarheit, wofür sie genau spenden möchten.

Wenn du also nach Ende der Pandemie nun wieder auf Offline-Veranstaltungen setzt, kannst du sie dank der Etablierung des QR-Codes im deutschen Mainstream jetzt bequem digitalisieren.

 
 

Trend 4: Gemeinnützige Organisationen investieren verstärkt in die Spender*innen-Bindung

Dauerspender*innen stehen laut unserer Umfrage bei 50,71% der NGOs 2023 im Fokus. Das macht strategisch Sinn, denn Erstspender*innen zu motivieren, wieder zu spenden, ist wesentlich günstiger, als die Akquise von Neuspender*innen.

Erstspender*innen gleich zu Dauerspender*innen zu machen, ist natürlich der König*innen-Weg der Spender*innenbindung. Hat ein*e Spender*in im letzten Jahr einmalig 30 Euro gespendet, lohnt sich die Frage, ob er*sie 2023 nicht stattdessen 5 Euro monatlich spenden möchte. Das klingt nach wenig, ist aber auf das Jahr gerechnet eine Spende von 60 Euro, also doppelt so viel wie im Vorjahr. Und im nächsten Jahr stimmt er*sie vielleicht einer Erhöhung um weitere 5 Euro zu. 

Wenn du mehr zur Gewinnung von Dauerspender*innen wissen willst: Die Fundraiser Maximilian Brase (Sea-Watch e.V.) und Jens Frenzel (damals Sea-Watch e.V., heute Ärzte ohne Grenzen) haben ihr Wissen und ihre Praxis mit uns geteilt. Im Video-Kurs der betterplace academy lernst du, was eine Donor Journey ist, wie du eine Beziehung zu deinen Spender*innen vertiefst und welche Tools du dafür nutzen kannst. Hier geht es zum Online-Kurs. 

 

Trend 5: Großspender*innen-Fundraising: Potenzial für innovative und wirkungsorientierte Organisationen 

Bei Menschen, die geerbt haben, stehen die Chancen für’s Fundraising gut: Die deutschen Finanzämter in Deutschland freuten sich in den letzten 10 Jahren über eine Verdoppelung des Gesamtvolumens an Erbschaften. Wurden 2020 noch 24,7 Milliarden Euro vererbt, waren es 2021 ganze 50,2 Milliarden Euro. Und dann gibt es natürlich diejenigen, die sich das Vermögen über Einkommen erarbeitet haben. Studien zeigen immer wieder, dass gerade das Vermögen der Reichen stetig wächst – auch in Krisenzeiten – und damit auch deren Spendenpotenzial.

Ein Potenzial, das 28% der Teilnehmenden unserer Trends-Umfrage für sich nutzen wollen. Damit liegt das Großspender*innen-Fundraising bei kleinen und mittelgroßen Organisationen auf Platz 3 der Trends 2023. Dass Großspender*innen auch für kleine und mittelgroße Organisationen erreichbar sind, zeigt dieses Beispiel: Ein Verein, der auf betterplace.org  Spenden für die Renovierung des örtlichen Freibades im ländlichen Raum sammelte, ergatterte via Social Media die Aufmerksamkeit eines jungen Brokers in London. Dieser erinnerte sich lebhaft an die schöne Jugendzeit, die er in dem Freibad verbracht hatte, spendete eine große Summe und mobilisierte zudem noch seine Kolleg*innen in London. Eine gute Social Media-Arbeit lohnt sich!

Wenn du das Großspender*innen-Fundraising aber nicht dem Glück und der Social-Media-Reichweite überlassen willst, bedarf das Großspenden-Fundraising strategischer Planung – und eines detaillierten Verständnisses für die Bedürfnisse heutiger Großspender*innen. Gerade die jüngere Generation der Vermögenden will wirklich eine Wirkung erzielen – es geht nicht mehr um Spenden als Statussymbol, so Philanthropie-Experte Andreas Schiemenz: „Es wird nicht mehr so einfach drauflos gespendet, um sich in der Gesellschaft zu positionieren. Es geht nicht um das schlechte Gefühl im Advent oder die allgemeine Betroffenheit bei Katastrophen. Diese Menschen verbringen ihre Zeit nicht auf Charity-Veranstaltungen. Sie wollen sich mit Menschen umgeben, die ihre Werte teilen, die sich intellektuell und praktisch mit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen. Sie wollen sich identifizieren können und handeln dürfen.”

Und der neueste Trend im Großspender*innen-Fundraising: Es wird digitalisiert. Das project bcause bietet wirkungsorientierten Hochvermögenden eine Online-Plattform, auf der sie mit ein paar Mausklicks ihre eigene Stiftung zusammenstellen und ein Depot einrichten können, mit dem sie Gutes tun. Sie sprechen Menschen an, die gezielt zur Erreichung der UN-Entwicklungsziele beitragen wollen. Organisationen können sich bewerben, in die kuratierte Organisationsvielfalt aufgenommen zu werden. Laut Geschäftsführerin Susanna Krüger sind das die Themenfelder, in denen sich die Vermögenden besonder start engagieren:

  • Klima
  • Demokratie
  • Bildung

In das Bildungs-Portfolio haben es zum Beispiel Organisationen wie Brand New Bundestag oder RiffReporter – die Genossenschaft für freien Journalismus geschafft. Wir sehen: Keine der altbekannten großen, sondern innovative mittelgroße Organisationen mit einem wirkungsorientierten Ansatz haben beim Großspender*innen-Fundraising besonders gute Chancen. 

 

Trend 6: NGOs setzen Peer-to-Peer-Fundraising strategisch ein, um neue Zielgruppen zu erreichen

Die Zahlen von betterplace.org zeigen: Eine Peer-to-Peer-Spendenaktion unterstützen durchschnittlich 22 Personen mit einer Spende. Wenn du mit einer Kampagne und einem klaren Spendenziel deine Unterstützer*innen also dazu aufrufst, eine Spendenaktion für dich zu starten, dann generierst du mit nur 5 Teilnehmenden durchschnittlich schon 110 Spenden. Und wenn dein Storytelling und die Dringlichkeit deiner Kampagne überzeugend sind, werden dadurch weitere Menschen inspiriert, auch eine Spendenaktion anzulegen. Durch eine strategische Peer-to-Peer-Fundraising-Kampagne kannst du Menschen erreichen, die du über deine eigenen Kanäle niemals erreicht hättest! Dieses Potenzial wollen 27% der Teilnehmenden an unserer Trends-Umfrage 2023 gezielt für sich nutzen.





Auf der zentralen Landingpage deiner Kampagne können Unterstützer*innen mit dem Spendenaktions-Tool von betterplace.org schnell und einfach in 2 Minuten ihre eigene Fundraising-Seite erstellen. Alle Spenden, die darüber gesammelt werden, sind gleich auch auf der Projektseite sichtbar, sobald sie das gesammelte Geld an das Projekt geschickt haben. Menschen, die die Kampagne verfolgen, können auf der Projektseite der Kampagne gleich sehen, welche Spendenaktion wieviel zum Gesamtziel beitragen. Es wird mobilisiert, bis das Spendenziel erreicht ist.

Du kannst als zentrale Landingpage eine Projektseite spezifisch für die Peer-to-Peer-Kampagne anlegen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, eine Landingpage auf deiner Webseite einzurichten. Dafür stellt betterplace.org ein Spendenaktionen-Widget zur Verfügung.

Übrigens: Mit einer Spendenaktion zum Geburtstag haben Unterstützer*innen auf betterplace.org 2022 im Schnitt 500 EUR an Spenden mobilisiert – ein Spendenlauf kam auf durchschnittlich sogar auf 1.500 Euro. Ein Spendenlauf ist eine größere Herausforderung und tendenziell werden im Vergleich weniger Menschen dem Aufruf folgen als bei einem Aufruf für Geburtstags-Spendenaktionen. Aber das kommt ganz auf deine Zielgruppe an! Wenn du gezielt Läufer*innen ansprichst, zum Beispiel in Kooperation mit Lauf-Influencer*innen, lässt sich daraus eine nachhaltige Fundraising-Strategie entwickeln.

 

Trend 7: Unternehmensspenden werden digital – und dienen der Mitarbeiter*innen-Bindung

Unternehmen um Spenden zu bitten, liegt bei kleinen und mittelgroßen Organisationen mit 51,43% auf Platz 1 der Fokusthemen 2023. Das kommt nicht von ungefähr, denn Unternehmensfundraising hat sich als krisenresilient bewiesen. Während Geldspenden 2020 in der Corona-Krise deutlich zurückgingen, zeichnet sich im Jahr 2022 trotz Inflation eine Erholung der Spendenaktivitäten von Unternehmen ab, so der Monitor Unternehmensengagement von ZiviZ im Stifterverband. 2022 spendeten 87% der Unternehmen Geld an Vereine und Verbände – 51% sogar regelmäßig. Damit liegen die Spendenaktivitäten wieder auf dem Niveau von 2018.

Thematisch gibt es eine Verschiebung in Richtung Klima- und Umweltschutz sowie Gesundheit und Soziales. Das Engagement in den beliebtesten Themenfeldern Sport sowie Bildung ging dagegen seit 2018 stark zurück – gerade bei kleinen Unternehmen ist das Thema Sport deutlich gesunken, wenngleich es der wichtigste Engagement-Bereich bleibt. Diese Verschiebung können Vereine für sich nutzen!

Es lohnt sich auch, einfach mal nach Unternehmen in der eigenen Region zu schauen. Denn 44% der Unternehmen engagieren sich für Menschen in ihrer Region. 51% für Kinder und Jugendliche, 39% für eigene Mitarbeitende und 22% für Menschen mit Fluchterfahrung. Hintergrund: Unternehmensengagement ist vor allem für große Unternehmen ein wichtiger Faktor für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeiter*innen, denn besonders jüngere Generationen legen hierauf Wert. Immer deutlicher zeigen sich hier die Auswirkungen des Fachkräftemangels. 

Und: 2023 geht der Trend weiter zu digitalen Unternehmensspenden! Das bestätigt Clemens Frede, der Geschäftsführer des Haus des Stiftens im Podcast Fundraising Radio: „Seit ungefähr zwei Jahren merken wir, dass sich die Motive der Unternehmen ändern. Es wird zunehmend wichtiger, die Mitarbeitenden in ihre Spendenaktivitäten mit einzubeziehen, zum Teil auch Konsumenten oder Partnernetzwerke. Es wird zunehmend wichtiger, Spendenaktivitäten digitaler und transparenter zu organisieren, sodass man eben von dem klassischen Bild der Scheckübergabe wegkommt.”  Wir lernen: Die bloße Scheckübergabe hat eine weitaus geringere Wirkung für alle Beteiligten – das Unternehmen erreicht damit weder eine größere Öffentlichkeit noch Mitarbeiterbindung und auch die gemeinnützigen Organisationen vergeben damit wertvolles Potenzial. 

Mit einer Unternehmens-Spendenaktion erreichst du eine ganz neue Zielgruppe. Unternehmen können ihren Spendenbetrag für ein Matching nutzen, Sie verdoppeln also jede Spende ihrer Mitarbeiter*innen engagieren sich so mit ihren Mitarbeitenden für ein gemeinsames Ziel. Das schweißt zusammen. Genauso wie Spendenläufe – im wahrsten Sinne des Wortes. Auf betterplace.org zeigt sich übrigens, dass mehr und mehr Unternehmen für das gemeinsame Engagement mit den Mitarbeitenden auf Spendenläufe setzen. 

Du willst dieses Jahr ins Unternehmensfundraising investieren? Hier findest du ein paar Tipps dazu, wie du die Unternehmen strategisch auswählst und ansprichst.

 

Trend 8: Offline-Veranstaltungen sind endgültig zurück – aber digitalisiert

Waren gemeinnützige Organisationen 2022 noch vorsichtig, sind die Offline-Veranstaltungen nun vollständig zurück. Bei der Frage, was die Projektverantwortlichen 2023 anders machen oder ausprobieren wollen, nannten sie Offline-Spendenveranstaltungen am zweithäufigsten: 





Auf betterplace.org sehen wir denselben Trend: 2022 haben Live-Spendenaktionen (also Spendenläufe, Sportveranstaltungen und Feiern) auf betterplace.org mehr Spenden gesammelt als je zuvor: 720 Events haben fast eine Million Euro für 887 Projekte gesammelt. Die Spenden gingen zumeist an Organisationen in den Themenfeldern

  • Kinder und Jugendliche
  • Gesundheit / Mental health
  • Bildung

Die Vorteile der Online-Events, an die wir uns durch die Pandemie so gewöhnt haben, können durch hybride Veranstaltungen und Livestreaming auch genutzt werden – für größere Reichweite auch über geographische Distanzen hinweg, höhere Zugänglichkeit und geringere Reisekosten. Und dank des QR-Codes können alle Offline-Veranstaltungen sich die Vorteile des Online-Fundraisings vollends zu Nutze machen.

Das sind unsere 8 Trends für 2023! Egal auf welche Zielgruppe oder Strategie du dich dieses Jahr fokussierst, wir unterstützen dich mit unseren Angeboten der betterplace academy und von betterplace.org.






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