"Zwei begnadete Pfeiffer" Teil 3
Der Abend im Kältebus war unglaublich schön, dennoch schwer zu beschreiben. Wir nahmen am Bahnhof Zoo fünf Gäste mit verschiedenen Anliegen mit. Trotz Sorgen und Krankheit war eine lustige Stimmung im Bus. Als wir am Gefängnis vorbeifuhren wurde eine kleine Anekdote erzählt, die alle zum lachen brachte. Coole Musik im Radio und zwei begnadete „Pfeiffer" an meiner Seite, die jeden Ton dazu trafen. D.als Fahrer und M.als Beifahrer.
Die Luft war jetzt nicht so berauschend, oder etwa doch? 
Ich zog es vor, durch den Mund zu atmen, was solls.
Mein Aufenthalt endete dann mit dem Einsatz in der nächtlichen Ambulanz. Auch hier konnte ich meinen Horizont erweitern. So viele Menschen – so viele Schicksale. Oft erzählten schlimme Narben am ganzen Körper mehr als tausend Worte.
In meinem Herzen sind noch viele Geschichten, manche Wahrnehmung dauerte nur ein paar Sekunden und doch steht hinter jedem Gesicht ein ganzes Leben.
Keinem Menschen darf seine Würde genommen werden, ob in Lumpen oder sozial eingebunden.
Wie schwer es doch sein muss, diese Tage zu meistern, in Kälte und oftmals Schmerzen.
Euch Mitarbeitern größte Hochachtung. In allen Situationen hattet Ihr die nötige Kompetenz und Liebe für jeden Gast. Habe fürs Leben gelernt und denke gerne an Euch zurück. Danke für Alles!
Ulrike Wemmer hat ihren Urlaub im letzten Jahr in der Obdachlosenhilfe verbracht. Sie erzählte ihre Eindrücke und war ganz nah an den ganz unterschiedlichen Schicksälen dran. Wir danke auch ihr für den engagierten und vielseitigen Einsatz!
Lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2.