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WIR laufen für Hamburg Leuchtfeuer den Megamarsch!

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Megamarsch 2018!!

S. Coleman und Heinbüchner
S. Coleman und Heinbüchner wrote on 09-05-2018
Inspiriert durch einen Facebook Post haben sich unsere Kollegen Sanju und Domenic für den Hamburger Megamarsch angemeldet. Wochenlang hat gerade Sanju sich auf diesen Lauf vorbereitet. Doch dann 3 Tage vor dem Megamarsch der Schock. Nach einem Besuch beim Orthopäden steht die Diagnose fest: Shin Splints (Schienbeinkantensyndrom) - absolutes Belastungsverbot für 6 Wochen. Nicht nur für Sanju eine schreckliche Nachricht, auch Domenic wusste nicht wohin mit sich. „Es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Wie ein verlorenes Finale so kurz vorm Ziel. Aber es half nichts, jetzt erst recht war das Motto.“

Am 7. April war es dann soweit
Das Wetter hätte nicht besser sein können. Sommer, Sonne, Sonnenschein, bestes Wanderwetter und die Nervosität, sie stieg vor Ort ins unermessliche. In Blöcken ging es los, und immer wieder setzt sich Domenic den Rucksack, auf und ab, auf und ab. „Ich scharte mit den Hufen, und wollte los.“ Vor Ort motivierte Sanju seinen Laufpartner und beruhigte ihn zu gleich. „Du hast schon jetzt gewonnen. Alles andere ist Bonus. Vor Ort haben die beiden dann noch Kati Hahnke getroffen, welche ihren Freund an den Start begleitet hat. So hat Domenic doch noch einen Laufpartner gefunden und musste die Strecke nicht alleine antreten.

16.35 Uhr -  Endlich geht es los
Der letzte Block wurde in die Freiheit entlassen und der Wille es zu schaffen, war wie soll es anders sein, ungebrochen. Domenic versuchte mit seinem Laufpartner von Anfang an, jede sich zu bietende Lücke zwischen dem Starterfeld für sich zu nutzen. "Wir wollten nicht zu viel Zeit im Schwarm verlieren und dadurch gezwungen sein, unser Tempo dementsprechend zu verlangsamen. Wir beide waren uns diesbezüglich, gleich einig. Jetzt wo es noch hell, ist und man bestes Wetter hat, wollten wir aufs Tempo drücken." Der Start war super, einzige Ausbremser waren Ampeln, genervte Autofahrer und hier und da das noch dicht gedrängte Starterfeld.  Ein wenig enttäuscht, weil er nicht mitlaufen konnte, aber mindestens genauso motiviert hat Sanju nach dem Start  zu Hause sein Lager aufgeschlagen (Laptop, Kaffee, Müsliriegel usw.). Die Unterstützung aus der Ferne war mindestens genauso nervenaufreibend und wichtig zugleich.

"Ab Kilometer 5 wurden die Lücken langsam aber sicher größer. Grüppchenbildung hier und da. Die Sonne war ein richtiger Motivator, und jeder Kilometer der zurückgelegt wurde ließ uns genauso strahlen."  Nachdem es nun seit geraumer Zeit gen Süden Hamburgs ging, erreichten die Läufer nach etwa 3,5 Std. gegen kurz vor 20Uhr die erste Verpflegungsstation. Nach 20Km schien der Motor warm gelaufen, nach einer kurzen Pause, mit Wasser, Bananen und Energieriegel ging es weiter.

Etappe 2 - KM 20-40
Die Sonne verabschiedete sich mehr und mehr, die zweite Etappe führte durch Wohn-und Industrieviertel des Hamburger Südens, Richtung Veddel. Wo auch zugleich die 2.Verpflegungsstation wartete. "Es lief ziemlich gut, das Tempo blieb konstant. Allerdings machten sich erste Probleme bei meinem Laufpartner bemerkbar." Kurz vor Mitternacht erreichte Domenic die Veddel. Wer jetzt bereits seine Grenzen erreicht hatte, konnte sich hier nun schon achtungsvoll die Teilnahme-Urkunde abholen und den Megamarsch mit stolzen 40 KM beenden. Aber das kam für Domenic nicht in Frage, "ich fühlte mich weiterhin gut und auch mein Spann der die letzte Woche noch zwickte hielt gut."

Etappe 3 - KM 40-60
 "Wir machten uns auf den Weg Richtung Wilhelmsburg. In der Nacht haben die Elbrücken einen eigen Charme und so langsam wurden Taschenlampen und Stirnleuchten zu Wegweisern. Nach den Elbbrücken, folgte dann mal wieder ein Deich, welcher bei Nacht unendlich schien. Man merkt wirklich nicht, dass man vorankam. Meinem Laufpartner fiel es immer schwerer mitzuhalten und die Schmerzen zu ignorieren, er ließ mich ziehen und blieb zurück. Ab jetzt war ich auf mich gestellt." Gegen 2 Uhr dann ein weiterer Meilenstein - Domenic hat die 50 Kilometer Marke geknackt. Um halb 4 Uhr war die 60 Kilometer Marke dran, mehr als die Hälfte war geschafft, allerdings lag noch eine ganze Marathonstrecke vor ihm.
 
Etappe 4 - KM 60-80
"Ich hatte wie auch schon an den letzten Verpflegungsstationen nicht lange Halt gemacht, gar nicht erst Gefahr laufen sich hinzusetzen, die Muskeln kalt werden zu lassen und dadurch evtl. dann gezwungen zu sein, unverrichteter Dinge aufgeben zu müssen. Zumal die Nacht, welche für viele die schwerste Hürde gewesen ist,  mehr und mehr dem Tag weichte." Es war mittlerweile 7 Uhr Domenic passierte den Ohlsdorfer Friedhof. Die Bänke im Park waren sehr beliebt, viele nutzten sie um einfach kurz inne zu halten. "Ja, auch ich sehnte mich das erste Mal nach der Verpflegungsstation, der Kopf er fing an sich zu melden. Mach ich weiter, oder höre ich nach KM 80 auf? Die Musik trug mich bis zur letzten Verpflegungsstation bei KM 81,2. Das erste Mal habe ich eine längere Pause eingelegt. Etwa dreißig Minuten ließ ich mir Zeit." Domenic fängt an zu rechnen. Er wusste es kann nichts mehr schief gehen. Er hat ausreichend Puffer für die restlichen gut 20 Kilometer, selbst bei nur 3Km/h kommt er nicht mehr über die 24 Stunden. "Die Motivation neben der Musik war jederzeit die positive Unterstützung und das Feedback bei WhatsApp oder auf unserer Seite bei Facebook. An diesem Punkt war der Support von Sanju überlebenswichtig, er konnte nicht mitlaufen, war aber die ganze Zeit an meiner Seite. Rund um die Uhr versorgte er mich mit Informationen und den richtigen Worten." So ging es nach den 30 Minuten auf die letzte Etappe.

Die letzten 20 KM
"Die ersten Meter nach der langen Pause, waren wohl die härtesten. Alles musste erst einmal wieder so richtig in Tritt kommen. Das Ganze hat auch nochmal gut 20 Minuten gekostet. Aber dann ging es langsam wieder. Ich kam in den Rhythmus, welcher für einen Augenblick verloren schien. Raus aus dem Kleingartenverein, entlang des Flughafens, führte der Weg ins Niendorfer Gehege. Ich konnte es kaum glauben, aber es ging wieder einfacher von der Hand und so flüssig, als hätte ich nie was anderes als Wandern gemacht. Ich war beflügelt, es pushte mich mehr und mehr, ich merkte zugleich aber auch meinen linken Spann. Er schmerzte so langsam aber immer deutlicher. Doch an diesem Punkte konnte mich nichts mehr halten. Die Sonne stand am Hamburger Himmel. Sie gab mir Kraft und machte mich glücklich, alles so wie es bis hier gelaufen ist beflügelte mich auf den letzten Metern." Gegen 10 Uhr hatte Domenic Stellingen erreicht und musste einsehen, dass er das Tempo aus den letzten Stunden nicht mehr halten kann. Er nahm ein wenig Tempo raus und arbeitete sich vor, vorbei an der Barclaycard Arena, nur noch 6 Kilometer bis zum Ziel."Als ich aus dem Jenisch Park kam sah ich rechts von mir den Fähranleger. Für einen kurzen Moment, kamen mir die Tränen ins Auge geschossen. Um 12:02 passierte ich dann das Ziel. Ich war glücklich und freute mich wahnsinnig in ein bekanntes Gesicht zu blicken." Sanju empfing seinen Freund mit seiner Freundin. Der MEGAMARSCH wurde bezwungen.

100 Kilometer in 19,5 Stunden

2019 bin ich garantiert wieder am Start, dann hoffentlich mit Sanju an meiner Seite.

Das letzte Ziel soll mit Eurer Hilfe auch noch erreicht werden - die Spendensammlung für Hamburg Leuchtfeuer. Bis nächsten Freitag könnt ihr entweder in Bar bei den beiden oder über diesen Link spenden. 

Vielen Dank !  
Domenic und Sanju