Am 21. Januar 2021 gelang es dem NABU Leipzig, Naturzerstörung auf dem
Wilhelm-Leuschner-Platz (WLP) zu stoppen. Die Stadtverwaltung hatte mit einer Pressemitteilung informiert, dass Gehölze beseitigt werden, aber gleichzeitig begannen auch die
Rodungen. Aufmerksamen Anwohnern ist es zu verdanken, dass der NABU rasch informiert wurde. Über den Fall hat eine juristische Auseinandersetzung begonnen, es ist noch unklar, wie weit der Rechtsweg beschritten werden muss, und leider ist dieser Fall nicht der einzige, sondern typisch für den alltäglichen Naturfrevel.
Der NABU wirbt seit vielen Jahren für den
Erhalt des Gehölzbestandes, auch wenn der WLP bebaut würde. Zudem verwies der NABU immer wieder darauf, dass für die Zerstörung von gesetzlich geschützten Lebensstätten, vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen, die die ökologische Funktion erhalten, notwendig und gesetzlich vorgeschrieben sind. Dieser Ausgleich findet nicht statt, die
Lebensräume gehen ersatzlos verloren. Die Naturzerstörung auf dem WLP ist letztlich nur ein Beispiel von vielen - hektarweise sind in den letzten Jahren die grünen und wilden Ecken in der Stadt
verschwunden – ein dramatischer Verlust für die Tierwelt, Wohnqualität und
Stadtklima. Wir sind schockiert über das Vorgehen der Stadtverwaltung! Der vom Stadtrat ausgerufene
Klimanotstand erlaubt es nicht, einen grünen, lebendigen Ort mitten in der zunehmend überhitzten Innenstadt zuzubetonieren. Ein gesunder Gehölzbestand wird hier geopfert, während anderswo in der Stadt die Bäume vertrocknen. Sie dienen als Lebensraum, Klimaanlage und könnten ein attraktives Umfeld des Naturkundemuseums am neuen Standort bilden. Notwendig ist mehr Grün in der Stadt, nicht weniger! Der NABU wird den fortschreitenden
Verlust der Stadtnatur nicht akzeptieren. Selbstverpflichtungen der Stadtverwaltung zum Schutz der Biologischen Vielfalt und des Klimas sind offenbar reine
Lippenbekenntnisse. Um die Baumfällungen auf dem WLP zu stoppen, ist der NABU aktiv geworden. Die Beauftragung eines Rechtsanwalts und mögliche Gerichtsverfahren sind mit erheblichen Kosten verbunden. Der NABU ist für solche Ausgaben auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie den Kampf für den Erhalt der Stadtnatur mit einer Spende! Herzlichen Dank!