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Deutschlands größte Spendenplattform

Für diese Bedarfe habe ich eine (Teil-)Auszahlung veranlasst:

E. Tepest
E. Tepest schrieb am 11.06.2012

Ein Bericht des Komitees aus Al Kadam - zur weiteren Unterstützung: http://www.adoptrevolution.org   Unsere erste Demonstration in Al Kadam fand im Mai 2011 statt. Im August, zu Ramadan also, hat unser Komitee die bisher größte Demonstration organisiert – über 10.000 Menschen haben daran teilgenommen. Unsere erste größere Anschaffung haben wir AktivistInnen zusammen mit den BürgerInnen von Al Kadam selbst finanziert: 80.000 Syrische Lira, umgerechnet also circa 1.000 Euro, hat die Lautsprecherlanlage gekostet, die wir uns im Juli 2011 angeschafft haben. Von Adopt a Revolution haben wir für Februar und März circa 1.400€ erhalten. Wir haben uns von diesem Geld unter anderem ein Smartphone für circa 350€ gekauft, mit welchem wir drei- bis viermal die Woche Demonstrationen über das 3G-Netz übertragen können. Das Komitee Al Kadam hat sich Anfang Mai 2011 gegründet. Es besteht aus zwei Teams: Dem Feldteam und dem Medienteam. Das Feldteam organisiert natürlich die Demonstrationen in unserem Viertel, zusammen mit den jeweiligen Komitees vor Ort aber auch Demonstrationen in anderen Damaszener Stadtteilen wie Al Midan, Kafersusah oder Daraya. Einer unserer Aktivisten ist Kalligraf und fertigt nicht nur für unser Komitee viele Transparente und Plakate an – über die Slogans stimmen wir vorher gemeinschaftlich ab. Im Medienteam sind momentan fünf AktivistInnen beschäftigt. Da wir uns von dem Geld von Adopt a Revolution ein Smartphone leisten konnten, verfügen wir nun über zwei Geräten, mit denen wir drei- bis viermal pro Woche circa 30-minütige Ausschnitte unserer Demonstrationen aufzeichnen können. Video: Live-Übertragung einer Demonstration in Al Kadam auf Al Jazeera.Zahl und Größe unserer Demonstrationen variieren je nach Sicherheitslage. Während des Ramadan gab es wie gesagt die größten Demonstrationen in Al Kadam, da auch viele Menschen aus anderen Stadtteilen und von außerhalb teilgenommen haben. Kurze Zeit wurden jedoch viele Razzien durchgeführt und es gab eine große Verhaftungswelle. Die traurigsten Momente, die wir bis jetzt innerhalb des Komitees erleben mussten, ereigneten sich schon letztes Jahr.Am Freitag, dem 01.07.2011 stieg unser Aktivist Rashed Aldred am Ende einer Demonstration von dem kleinen LKW, der die Lautsprechanlage transportierte. Dabei rutschte ihm sein Tuch, das ihm als Vermummung diente, vom Gesicht. Einige Stunden später fand man ihn mit zwei Schüssen im Kopf tot auf der Straße, in der er wohnte. Video: Demonstration am 01.07.2011, nach der der Aktivist Rashed Aldred getötet wurde. Nach einer anderen erfolgreichen Demo stieg einer unserer Aktivisten in ein Taxi. Unterwegs telefonierte er mit Freunden und erzählte ihnen von der Demonstration und davon, dass er diese mit seiner Handykamera aufgenommen hatte. Daraufhin hielt der Taxifahrer plötzlich vor dem Gebäude des Staatssicherheitsdienstes und binnen Sekunden war unser Aktivist von mehreren Sicherheitskräften umzingelt. – Mittlerweile arbeiten fast alle Taxifahrer in Damaskus als Spitzel für den Geheimdienst oder sind selbst Geheimdienstmitarbeiter!Unser Aktivist wurde auf der Stelle festgenommen, denn man fand ja sofort die Videoaufnahmen von der Anti-Assad-Demo auf seinem Handy. Er wurde er für mehr als sechs Wochen inhaftiert und während dieser Zeit regelmäßig gefoltert. Man wollte ihn dazu zu bringen, die Namen von anderen AktivistInnen preis zugeben. Die einzige Information, die der Geheimdienst von ihm jedoch erhielt, war das Passwort zu seinem Email-Account, zu Facebook und zu Skype. Weil in der Regel zwei AktivistInnen die Passwörter für alle Konten kennen, blieb das ohne Folgen für die AktivistInnen unseres und anderer Komitees – unmittelbar nach seiner Festnahme hatten wir alle Konten gelöscht. Er ist mittlerweile wieder frei und noch aktiver als vorher. Video: AktivistInnen fordern die Freilassung des Aktivisten Abdulaziz Dreed aus Al Kadam, der am 02.04.2012 zum zweiten Mal auf einer Demonstration zusammen mit anderen von Shabiha verhaftet wurde. Die AktivistInnen werden oft selbst vom Geheimdienst gesucht und haben zusätzlich große Angst um ihre Familien. Weil viele von ihnen untertauchen müssen – zur Arbeit gehen sie schon lange nicht mehr bzw. wurden sie entlassen – fehlt einigen Familien der Versorger. Das Komitee und einige BürgerInnen von Al Kadam versuchen die finanziellen Löcher zu stopfen, die so entstehen, ihre Mittel sind jedoch begrenzt. Dabei es ist es besonders wichtig, dass es den Familien der AktivistInnen gut geht, damit sie weiter aktiv bleiben! Wir hoffen deshalb, dass Adopt a Revolution uns weiterhin unterstützt!  

Es wurden 534,00 € Spendengelder für folgende Bedarfe beantragt:

  • Geheimes Internet und Kommunikation 43,00 €
  • Materialien 10,00 €
  • geheime Wohnungen 31,00 €
  • Lebensmittel 450,00 €