Russische Statistiken besagen, dass nur einer von zehn Jugendlichen, die ein Waisenhaus mit 18 Jahren verlassen, einen stabilen Lebensweg findet. Die restlichen neun verlieren sich im Alkohol- und Drogenkonsum, schlagen eine kriminelle Laufbahn ein, landen im Gefängnis oder begehen Selbstmord... Grund dafür sind die erlebten traumatischen Erfahrungen, fehlende familiäre Unterstützung sowie zahlreiche Beziehungs- und Bindungsabbrüche. Bei vielen Jugendlichen hat das eine geringe Frustrationstoleranz, ein gemindertes Selbstwertgefühl, eine andauernde Identitätssuche und sozial-emotionale Unreife zur Folge.
Diese Jugendliche können nicht mit Gleichaltrigen verglichen werden, die in einer liebevollen Familie aufgewachsen sind. Es dauert in den meisten Fällen noch eine ganze Weile, bis diese "großen Kinder" in der Lage sind, ein selbständiges, erwachsenes Leben zu führen. Es ist sehr wichtig, dass sie auf dieser Brücke zwischen Pubertät und Erwachsensein nicht auf sich allein gestellt sind.
Wir helfen jungen Waisenerwachsenen in postsowjetischen Staaten, die in Not geraten sind, durch Beteiligung an den Kosten für Ernährung und Unterkunft, medizinische Versorgung, Rechtshilfe sowie Beratung in Krisensituationen. Wir legen hierbei einen besonderen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Schwangeren und jungen Müttern. Aktuell fokussieren wir uns vor allem auf Ukraine, Russland und Kasachstan.