Neue Wege für die Kultur in Zeiten der Pandemie und darüber hinaus
Die vierte Welle der COVID-19-Infektionen trifft das Land mit voller Wucht und als Folge werden zumindest in einigen Regionen wieder Kulturveranstaltungen abgesagt, sodass erneut Kulturschaffende und Ensembles mit Online-Proben und Online-Auftritten versuchen, auf das Internet auszuweichen. Gleichzeitig hält die Digitalisierung auch für die Kultur wichtige Innovationspotenziale bereit. Dafür stellt unsere gemeinnütziges Unternehmen Digitale Bühne gGmbH auf Grundlage von Technologien verschiedener Fachexperten dringend benötigte Software zur Verfügung. Um dies zu fairen Bedingungen und möglichst sogar für die Kulturschaffenden kostenfrei tun zu können, benötigen wir für die nächste Entwicklungsphase dieses Projekts Ihre Spende.
Gängige Videokonferenzsysteme sind für die künstlerische Nutzung ungeeignet, denn sie verzerren den Klang, lassen nur zwei bis drei Stimmen gleichzeitig zu und haben eine hohe Verzögerung bei der Ton- und Bildübertragung (Latenz). Brauchbare kommerzielle Alternativen sind oft teuer, kompliziert oder bieten nur einzelne Komponenten. An diesen Punkten setzt das Software-Projekt der Digitalen Bühne gGmbH an und entwickelt eine für das Kulturleben optimierte Open Source-Lösung, über die je nach Version zehn bis dreißig Personen von verschiedenen Orten aus online gemeinsamen proben oder vor Publikum auftreten können. Prototypen der Software werden seit einem Jahr getestet und bei ausgewählten Online-Veranstaltungen verwendet.
Die Software-Version digital-stage-web kann über einen Internetbrowser mit haushaltsüblichen Endgeräten genutzt werden. Sie weist mit bis zu 100 ms zwar eine deutlich längere Latenz auf als in der Realwelt eine 15 m breite Bühne (ca. 45 ms), aber unter diesen Bedingungen sind zumindest Schauspiel- und Tanzproben möglich, musikalische Proben (z.B. Chorproben) jedoch nur mit deutlichen Einschränkungen. Dafür geeignet ist die Version digital-stage-pc, basierend auf der JammerNetz-Technologie von Christof Ruch mit nur bis zu 50 ms Latenz, die auf dem Computer installiert wird. Die Top-Variante ist die digital-stage-ovbox, die auf der Technologie des Projekt-Partners ORLANDOviols basiert und bei der es sich um einen separaten, vorinstallierten Mini-Computer handelt. Die Software kann indes auch Grundlage künstlerischer Innovationen sein, die z.B. zu neuartigen Veranstaltungsformaten führen. Unterstützt wird das durch die interdisziplinäre Community, die sich in diesem Projekt zusammengefunden hat und die ein genreübergreifendes, integratives Arbeiten ermöglicht.
Die Digitale Bühne gGmbH und deren Software ist aus einer Initiative des !KF - Institut für Künstlerische Forschung Berlin im Rahmen des Hackathons #WirVsVirus der Bundesregierung hervorgegangen. Informationen über die Fortschritte des Projektes erhalten Sie über unseren Newsletter:
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