LebensRAUM Noeggerathstraße- Bauarbeiten im Teilhabezentrum gehen voran
Liebe Unterstützer*innen,
die nachfolgende Nachricht hier bei betterplace hat mich in den vergangenen Tagen sehr bewegt: „Unsere Tochter ist seit Jahren obdachlos und psychisch krank. Leider lässt sie sich nicht helfen. Auch eine eigene Wohnung hat ohne entsprechende Betreuung keinen Erfolg gehabt. Heute ist sie nach über einem Jahr in einer eigenen Wohnung wieder auf der Straße und leider nicht auffindbar. Ich hoffe einer anderen Person mit dieser Spende wieder ein geregeltes Leben zu ermöglichen.“ Es beeindruckt mich wie diese Familie den eigenen Schicksalsschlag zum Anstoß nimmt um selbst zu helfen und gleichzeitig zeigt diese Mitteilung wie wichtig unser Engagement für Menschen mit psychischer Erkrankung ist. Für sie soll der „LebensRAUM Noeggerathstraße“ eine wichtige Anlaufstelle werden. Auch der General-Anzeiger hat in der vergangenen Woche vom Fortschritt der Bauarbeiten im neuen Teilhabezentrum berichtet:

„Ein Bagger ruckelt vor dem neuen Wohn- und Teilhabezentrum der Caritas in der Noeggerathstraße. Im Gebäude werkeln die Arbeiter. Seit zwei Jahren wird das mehrstöckige Zentrum gebaut, mittlerweile sind dort Fenster installiert und auch die Malerarbeiten schreiten voran. Anita Schönenberg, Leiterin des Fachbereichs Sozialpsychiatrie im Caritasverband, steht im Aufenthaltsraum im Erdgeschoss zwischen noch kahlen Wänden. Kabel hängen dort von der Decke, ein Teil der Fensterfront ist gerade zum Innenhof geöffnet. Der 110 Quadratmeter große Raum soll in Zukunft eine Anlaufstelle mit Mittagstisch, Bastelangebot und gemeinschaftlichen Miteinander werden.
„Das Angebot richtet sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen aus dem Bonner Stadtgebiet, die eine Tagesstruktur brauchen“, sagt Schönenberg. Zwischen 25 und 30 Personen sollen hier ihren Tag gestalten können und so aus der Isolation herausgeholt werden. Teilnehmen können Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder auch Persönlichkeitsstörungen. Sie erhalten von vier Mitarbeitern vor Ort eine professionelle Tagesbetreuung, so Schönenberg. Ziel sei, dass jeder individuell gefördert werde.
Im angrenzenden Raum ist eine Lüftung in die Decke eingelassen. Die dazu passende Küche werde in den nächsten Tagen noch installiert, sagt Schönenberg. Dort soll gemeinsam gekocht werden. In den oberen Stockwerken verteilen sich 20 unterschiedlich geschnittene Appartements mit Holzböden, Küchenzeile und Sanitäranlagen. Zwischen 30 und 55 Quadratmeter sind die Wohnungen groß. Darin sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen, die der Caritas bekannt sind, dauerhaft wohnen. „Gemeinsam mit Menschen zu arbeiten, bedeutet ja auch, dass man eine persönliche Beziehung aufbauen muss, die trägt. Dafür stehen wir“, sagt Schönenberg. Drei Mitarbeiter sollen die Bewohnerinnen und Bewohner intensiv begleiten und fördern.
Großen Bedarf gibt es jedenfalls in Bonn: „Wir bekommen täglich zwischen fünf und zehn Anrufe von Menschen, die eine Wohnung und eine Betreuung suchen. Sie kommen aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht mehr im Alltag zurecht und finden keinen Wohnraum. Das zeigt mir, dass der Wohnraum fehlt“, sagt Schönenberg. „Und wenn Arbeitslosigkeit dazukommt, wird es brenzlig.“ Psychische Erkrankungen könne man nicht alleine, sondern nur in Gemeinschaft mit anderen Menschen heilen. Ihr Leben lang sollen die Bewohnerin dem Zentrum aber nicht leben, sondern langsam wieder auf die Spur gebracht werden und auf den Wohnung- und Arbeitsmarkt zurückkehren….“
Die Bauabnahme ist aktuell für Januar geplant. Anfang 2025 sollen die ersten Bewohner einziehen.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und Ihre bisherige Unterstützung bei diesem Bauprojekt. Bitte spenden Sie weiterhin und bauen Sie mit uns ein soziales Bonn!
