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Wüstenelefant Porthos braucht unsere Hilfe – wir müssen seinen Abschuss verhindern und Konflikte nachhaltig lösen

Birgit Braun
Birgit Braun schrieb am 02.12.2023

Liebe Elefantenfreunde,

er hat es sich schmecken lassen. Das saftige Grün in den Gärten war einfach zu verlockend. Gleich in drei Dörfern hat Wüstenelefant Porthos die Gärten der Dorfbewohner geplündert.





Zurück blieben zertrampelte Beete und niedergerissene Zäune, die ihn nicht hatten aufhalten können, sowie entsetzte Dorfbewohner, die auf die Ernte aus ihren Gärten angewiesen sind.





Der Schock war groß, Angst machte sich breit und erste Rufe forderten, den Elefanten als Problemtier zu klassifizieren und zum Abschuss freizugeben. Nun galt es, keine Zeit zu verlieren, um Schlimmeres zu verhindern. Die von der AGA unterstützten Elefanten-Ranger eilten den Dorfbewohnern und natürlich Elefant Porthos zu Hilfe.



Sie sind ausgebildet, in Konfliktsituationen zu vermitteln und Lösungen zu finden, um ein Miteinander von Menschen und Elefanten zu ermöglichen. Ihr schnelles, engagiertes Eingreifen hat Porthos vorerst das Leben gerettet – vorerst, denn langfristig müssen wir die Gärten vor den Elefanten schützen, um so die Dickhäuter selbst zu schützen.

Porthos und die weiteren bedrohten Wüstenelefanten müssen nicht zu Schaden kommen, es gibt andere Wege – davon sind wir überzeugt. Eine große Hilfe für den gefährdeten Elefantenbullen war nun sein Sendehalsband, das permanent seine Bewegungsdaten und Aufenthaltsorte liefert. Mithilfe dieser aktuellen Daten konnten die Elefanten-Ranger unserer Partnerorganisation Elephant-Human-Relations-Aid (EHRA) schnell eingreifen und Porthos nachts mit Lärm und Licht von weiteren Gärten verschiedener Dörfer fernhalten. Dieses Beispiel zeigt, wie wirkungsvoll die von der AGA finanzierten Besenderungen und die Einsätze der speziell ausgebildeten Elefanten-Ranger sind, um Konflikte zu lösen. Allerdings sind die nächtlichen Einsätze der Elefanten-Ranger keine Dauerlösung. 

 

Zusammen mit unseren Kollegen haben wir nun ein Pilotprojekt gestartet, um die Gärten der Dorfbewohner dauerhaft vor Übergriffen durch Elefanten zu schützen. Bei unseren Bemühungen, nachhaltige Konfliktlösungen zu erarbeiten und eine friedliche Koexistenz von Menschen und Elefanten zu ermöglichen, sehen wir auch die Sorgen, Nöte und Ängste der Dorfgemeinschaften und beziehen diese mit ein. Ein innovativer Ansatz wird mit Unterstützung durch unseren Partner Char2Cool beim Wiederaufbau und Schutz der Gärten helfen. Dabei wird nährstoffreiche Pflanzenkohle zur Bodenaufwertung und Ertragssteigerung in den Selbstversorgergärten eingesetzt. Zum Schutz vor den Elefanten werden die Gärten zudem mit solarbetriebenen Elektrozäunen geschützt, die die Dickhäuter effektiver von den Gärten fernhalten sollen als die herkömmlichen Holzzäune. 

Hauptziel des Projekts ist es, die regenerative Landwirtschaft als Lebensgrundlage der lokalen Dorfgemeinschaften und den Schutz der Wüstenelefanten durch Vermeidung von Konflikten zu vereinen. In der initialen Phase des Projekts werden neben der Pflanzenkohle auch Saatgut und Setzlinge für die Instandsetzung der zerstörten Gärten bereitgestellt. Die Zusage, die von Porthos angerichteten Schäden zu kompensieren, haben dazu beigetragen, die Wogen zu glätten. 



Namibias Wüstenelefanten sind perfekt an das trockene Klima in ihrer Heimat angepasst. Ihre feinen Sinne und vererbtes, uraltes Wissen führen sie zu nutzbaren Wasser- und Futterquellen. Doch die seit nunmehr acht Jahren andauernde Dürre macht selbst diesen spezialisierten Dickhäutern zunehmend zu schaffen. Brunnen, Wasserleitungen und Gemüsegärten wiederum sind oft verlockend und oftmals wenig geschützt. So wandern die Dickhäuter bis in die Dörfer – Konflikte und Zwischenfälle mit der Bevölkerung sind ohne ein nachhaltiges Management vorprogrammiert. 

Doch es ist möglich, die Gärten, Brunnen und Wassertanks zu schützen. Sehr erfolgreich hat die AGA zusammen mit EHRA bereits mehrere Schutzmauern um Dorfbrunnen und Wassertanks errichtet und Wasserstellen außerhalb der Dörfer für die Elefanten gebaut. Die Besenderung ausgewählter Elefanten zeigt uns, wo wir tätig werden müssen und das neue Pilotprojekt wird nun auch die überlebenswichtigen Gärten schützen. 

All diese Maßnahmen zeigen: Eine friedliche Koexistenz von Menschen und Elefanten ist möglich. Doch es braucht Ausdauer und eine sichere Finanzierung für die wichtige Arbeit der Elefanten-Ranger und die dringenden, verschiedenen Maßnahmen, um Porthos‘ Leben und das der anderen Wüstenelefanten zu retten.


 (Alle Fotos © EHRA)

Möchtest du dieses wichtige Projekt unterstützen? Dann gibt es bald eine besondere Möglichkeit:

Lass deine Spende verdoppeln und hilf uns dabei, bedrohte Tiere wirkungsvoll zu schützen.

Wie das geht?

Du machst einfach mit, bei der Spendenverdopplungsaktion der Kreissparkasse Ludwigsburg und spendest hierzu einfach am 06. Dezember 2023 ab 9 Uhr. 

Genaue Infos dazu bekommst du nächste Woche noch einmal in einem eigenen Extra-Newsletter zur Spendenverdopplungsaktion.