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Jahresbericht 2017

M. Müller
M. Müller schrieb am 28.01.2018

Ein bewegtes Jahr 2017 liegt hinter uns. Vorab möchten wir ganz herzlich all denjenigen danken, die durch ihre Unterstützung dazu beigetragen haben, das Kinderheimprojekt „Jua kwa Watoto“ (Suaheli für „Sonne für Kinder“) in der östlichen Grenzstadt Goma, D.R.Kongo, fortzusetzen und weiter zu entwickeln. Der im Juni 2016 neu gewählte Vereinsvorstand besteht derzeit aus 4 Mitgliedern. Das Mitarbeiterteam in Goma umfasst aktuell insgesamt 6 Personen:

  • Heimleiter 
  • Buchhalterin
  • Kassiererin
  • Betreuerin/Köchin
  • Hausmeister
  • Nachhilfelehrerin


Gemeinsam mit unserem Partnerverein „Jua kwa Watoto“ unterstützt „Sun for Children“ derzeit insgesamt 54 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
  • die Kinder in unseren zwei Heimen Jua kwa watoto 1 und 2; 
  • den Schulbesuch von Kindern, die in besonders bedürftigen Familien leben (JKW 3) sowie
  • die Berufsausbildung drei ehemaliger JKW 2-Jungen in Bukavu/Südkivu.


Trotz anfänglicher Probleme mit der langjährigen Heimleitung können wir nach diversen Umstrukturierungen und Anpassungen an die neuen Herausforderungen einer herangewachsenen und inzwischen überwiegend aus Jugendlichen bestehenden „Kindergruppe“ insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken. 

Nachdem uns seit Herbst 2016 ernste Unstimmigkeiten zwischen der Heimleitung und den männlichen Jugendlichen von JKW 2 bekannt wurden, unternahm unser Vereinsgründer Michel Mutambala Ende Februar 2017 eine Reise nach Goma, um die Lage vor Ort zu sondieren. Zu unserem großen Bedauern stellte sich heraus, dass der langjährige und engagierte Heimleiter Germain Bikungu seinen Leitungsaufgaben nicht mehr gewachsen war und in Übereinstimmung mit unserem Partnerverein JKW daraufhin seine Tätigkeit beenden musste. Eine Übergangskommission, bestehend aus zwei JKW-Vorstandsmitgliedern, übernahm vorübergehend die Leitung der beiden Heime bis zum Sommer und ergriff sofortige Maßnahmen zur Wiederherstellung eines harmonischen Zusammenlebens und der geordneten Mittelverwaltung.

Im Juli/August besuchte eine Reisegruppe bestehend aus zahlreichen Vereinsmitgliedern und weiteren interessierten Personen im Rahmen einer 3-wöchigen Begegnungsreise unter der Leitung des Vereinsgründers Michel Sanya Mutambala, die östlichen Provinzen Nord- und Südkivu der D.R Kongo in der Grenzregion zu Ruanda. In Bukavu, der Hauptstadt von Süd-Kivu, am unteren Ende des Kivu-Sees, waren neben der Besichtigung verschiedener sozialer Einrichtungen auch der Besuch des hervorragenden Ausbildungszentrums CAPA von großer Bedeutung für das Ausloten beruflicher Bildungsangebote für unsere älteren Heimbewohner. In Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, war der größte Teil der Zeit dem Kennenlernen und dem Austausch mit den Kindern und Jugendlichen in den beiden Heimen Jua kwa watoto 1 und 2 gewidmet. Bei vielen Gelegenheiten zum gemeinsamen Spielen, Singen, Essen sowie diversen Ausflügen ins Grüne konnte die Reisegruppe intensive Gespräche mit den Kindern und insbesondere mit den vielen Jugendlichen, zu ihren aktuellen Sorgen und Erwartungen für eine (berufliche) Zukunft führen.Auf die mitreisenden Vorstandsmitglieder warteten eine Reihe von verantwortungsvollen Sonderaufgaben in Zusammenarbeit mit den Vertretern des Partnervereins vor Ort: Mitarbeitergespräche zur Umstrukturierung des Heimes, Treffen mit Schul-, Hochschul- und Ausbildungsleitern, der Austausch zu Erziehungsfragen der unterschiedlichen Kulturen, Einleitung von Maßnahmen zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse, Neustrukturierung der Mittelkontrolle und vieles mehr - zu guter Letzt Vorstellungsgespräche von Bewerbern für die vakante Heimleitungsposition. Ein ausführlicher Reisebericht ist auf unserer neuen Homepage http://www.sun-for-children.de nachzulesen. 

Die Jahreshauptversammlung fand aufgrund der Kongoreise ausnahmsweise erst Anfang September statt, um die Vereinsmitglieder zeitnah über die Ergebnisse der Reise und deren zahlreiche Konsequenzen sowie über die Entwicklung unserer Schützlinge zu informieren.Kurz darauf nahm ein neues Leitungsteam, bewusst zusammengestellt aus einem Mann (Heimleitung, Jungenbetreuer) und einer Frau (Buchhalterin, Mädchenbetreuerin) seine Arbeit im Kinderheim Jua kwa Watoto in Goma auf. Die beiden ausgewählten Personen verfügen gleichermaßen über eine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Personengruppen (Straßenkinder, Kindersoldaten, missbrauchte Mädchen etc.) und konnten schnell das Vertrauen und die Zuneigung der Kinder und Jugendlichen gewinnen. Neben der Verfolgung eines regelmäßigen und erfolgreichen Schulbesuchs nehmen den Monatsberichten zufolge Einzel- und Gruppensitzungen zur Traumabewältigung, Ethikunterricht, Spiel und Gebet einen festen Platz im Tagesablauf des Heimes ein. Das Programm wird ferner ergänzt durch einen täglichen Nachhilfeunterricht für die schwächeren Kinder und eine unregelmäßig probende Theater/Musik AG eines Mitarbeiters von KILALO Education, Goma, zur aktiven Verarbeitung der diversen Traumata.Insgesamt erfordert das steigende Alter der Betreuten eine besonders aufmerksame Erziehungsarbeit, die von unserem neuen Leitungsteam, das sich alle erdenkliche Mühe gibt, die Geschicke der Kinder und Jugendlichen verantwortungsbewusst und sorgfältig zu handhaben, sehr gewissenhaft wahrgenommen wird, um die Basis für eine positive Zukunft der Kinder zu legen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Schützlinge bei ihnen in guten Händen sind!

So sehen wir vertrauensvoll und hoffnungsfroh ins neue Jahr, in dem einige der älteren Jugendlichen ihre Abiturprüfung ablegen werden. Andere streben bereits einer Berufsausbildung entgegen. Drei von ihnen haben im Herbst 2017 eine Lehre im Ausbildungszentrum CAPA in Bukavu begonnen. Wir sind sehr dankbar, dass wir dies ermöglichen konnten, weil sich verschiedene Vereinsmitglieder zur Übernahme der zusätzlichen Kosten bereit erklärt haben. Allerdings bedarf die zu diesem Zweck angemietete Gemeinschaftswohnung einer soliden, nachhaltigen Ausstattung, da im kommenden Jahr sicher weitere Jugendliche folgen werden. Für das nächste Jahr hoffen wir auch, einige erwachsene Kinder nach Beendigung ihrer Ausbildung in die Selbstständigkeit entlassen und einige jüngere Kinder nach deren Stabilisierung in Pflegefamilien integrieren zu können, um im Heim Platz für einige der zahlreichen bedürftigen Kinder von Goma zu schaffen, die jetzt noch auf der Straße leben. Hierfür sind die künftigen Pflegefamilien mit Mobiliar und Kleidung auszustatten, da ihnen aufgrund der großen Not in den Regionen des Ostkongo außer der Beherbergung und Ernährung eines zusätzlichen Kindes in der Regel keine zusätzlichen Kosten zugemutet werden können. . Neben der regelmäßigen Versorgung der internen und externen Kinder, Jugendlichen und inzwischen auch jungen Erwachsenen konnten mit zusätzlichen Spendengeldern dringend notwendige Anschaffungen im Heim (z.B. neue Matratzen und Bettzeug) getätigt werden. So konnten auch ein Minimum an neuem Schulmaterial und die üblichen Schuluniformen finanziert werden. Wegen der unbefestigten steinigen Straßen und sich schnell verbrauchender Schuhe und Ranzen fallen zum Schulbeginn im September neben der notwendigen Kleidung auch diese Kosten alljährlich erneut an.Nach einer kostspieligen Reparatur der Solaranlage auf dem Dach von JKW 1 konnte die regelmäßige Stromversorgung im Haupthaus wiederhergestellt werden, so dass die Büroarbeit der Betreuer derzeit keinen Einschränkungen unterliegt und die Kinder auch nach dem frühen Eintritt der Dunkelheit (18 Uhr) noch Lesen und Lernen können!. 

Bei allen finanziellen Herausforderung kommt uns derzeit der günstige Kurs des Euro zum US-Dollar - und somit auch zum kongolesischen Franc - sehr zu Hilfe, so dass der Gegenwert der von uns monatlich zur Verfügung gestellten Unterstützungsmittel besser als in den beiden vergangenen Jahren genutzt werden kann. Darüber hinaus haben etliche unserer 136 Mitglieder, vor allem Paten und Patinnen, ihre Beiträge den steigenden Kosten des Grundbedarfs, vor Allem aber den mit jeder Klassenstufe der weiterführenden Schule steigenden Schulgebühren angepasst.

Auch in diesem Jahr fanden über das ganze Jahr verteilt Aktionen in Deutschland statt, um unser Projekt durch weitere Einnahmen und Öffentlichkeitsarbeit voranzubringen. Tatkräftige ehrenamtliche Helferinnen und Helfern stehen dem Vorstand bei Flohmärkten, dem Verkauf von afrikanischem Kunsthandwerk an unseren Afro-Shop-Ständen und bei einer Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen im Großraum Bonn zur Seite. Schulfeste und Sponsorenläufe tragen zusätzlich dazu bei, unser Projekt bekannt zu machen. Weitere Fürsprecher dürfen immer gerne im Verwandten- und Bekanntenkreis für unsere wichtige und rein ehrrenamtliche Projektarbeit in Goma/Ostkongo, nahe der Grenze zu Ruanda, werben!

Der Vorstand von SfC
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