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Aktuelle Situation in Kenia – Pandemie und Lockdown

Alexander K.
Alexander K. schrieb am 31.05.2020

Das Nyota-Team ist für 200 Waisenkinder und deren Pflegefamilien dauerhaft im Einsatz

In Kenia hält der Lockdown als Maßnahme zur Eindämmung der Corona Pandemie an. Die Beschränkungen wurde bis zum 6. Juni 2020 verlängert. Es gelten Ausgangssperren über Nacht, tagsüber darf nur unter strengen Auflagen das eigene Haus verlassen werden. Neben Abstandsregeln ist eine weitere Voraussetzung das Tragen eines doppellagigen Mund- und Nasenschutzes. Bei Nichteinhaltung geht die Polizei hart gegen Menschen vor. In Awendo, dem größeren Nachbarort von Lwala gab es zahlreiche Verhaftungen, so berichtete uns das Nyota-Team aus Kenia. Wir stellten fest, dass ein Großteil der Menschen keine Masken oder Zugang zu diesen hatte und somit nicht zum Einkaufen in nahegelegene Ortschaften gehen konnte.




Gerade in Anbetracht der aktuell dramatischen Situation – bei herrschender Nahrungsmittelknappheit und wachsendem Hunger – ein großes Problem. Einfache Halstücher werden als Mund- und Nasenschutz von der Polizei nicht toleriert. Deshalb hatten wir bereits im April örtliche Schneiderinnen in Lwala mit der Anfertigung von 1.500 doppellagigen Masken beauftragt und bis heute 1.200 dieser an die Menschen im Ort verteilt – begonnen bei den Kindern und Pflegefamilien aus den Nyota Patenschaftsprogrammen. Wir danken an der Stelle all unseren Unterstützer*innen für ihre Spenden, die uns die Durchführung dieser Sofortmaßnahmen ermöglichten.




Entwicklung der Covid-19 Zahlen in Kenia

Aktuell ist ein Anstieg der Zahlen an positiv getesteten Menschen in Kenia zu beobachten. Nach Stand vom 31.05.2020 sind es 1.888 registrierte Fälle mit positivem SARS-CoV-2 Testergebnis, 63 Menschen die an oder mit Covid-19 verstorben sind sowie 464 Menschen die an Covid-19 erkrankt waren und wieder genesen sind. Soweit die erfassten Zahlen. In Kenia wurde relativ spät angefangen auf SARS-CoV-2 zu testen, mit langsam steigender Tendenz. Laut Aussage des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta hatte man bis zum 23. Mai 57.640 Testproben genommen und ausgewertet. Der Großteil der positiv Getesteten leben in der Hauptstadt Nairobi (4,3 Millionen Einwohner).




Das Nyota-Team, die Kinder und Pflegefamilien

Dem kenianischen Nyota-Team geht es gut – nach heutigem Stand sind alle gesund. Sie sind jedoch seit Wochen schon im Dauereinsatz für die Menschen aus der Umgebung. Die täglichen Fahrten zu bisher 190 Familien der im Umfeld lebenden Nyota-Patenkinder sowie die damit verbundene Logistik und Planungsarbeit sind intensiv und kräftezehrend. Bei den von Nyota e.V. betreuten Kindern und Pflegefamilien sind bisher glücklicherweise keine positiven Covid-19 Fälle bekannt. Die größte Herausforderung ist momentan der Hunger der Menschen. Durch den Lockdown haben viele Menschen ihre Arbeit verloren, ein Großteil der Kenianer*innen aus den ländlichen Regionen lebt vom Tagelohn durch Handel auf Märkten oder der bezahlten Feldarbeit. Zuletzt sorgten zudem schwere Unwetter mit heftigen Hagelstürmen für weitreichende Schäden auf Anbauflächen. Auch bei Nyota – zum aktuellen Bericht geht es hier – was zur Verschärfung der Hungersnot beiträgt. Das Nyota Team hat in den letzten Wochen fast zwei Tonnen Reise an hungernde Kinder und Familien vergeben, als Maßnahme des Soforthilfeprogrammes.





Spenden benötigt: Hunger lindern durch Lebensmittelpakete

Unser Projektleiter Wyclife und das kenianische Team haben in den letzten Wochen fast 200 Familien zu Hause besucht und sind somit über eintausend Menschen aus Lwala in der aktuellen Situation begegnet. Fast alle von ihnen hatten nicht ausreichend finanzielle Ressourcen und oder mangelhaften Zugang zu Nahrungsmitteln (keine stattfindenden Märkte, geringere Verfügbarkeiten, Auflagen für Ortsbesuche, ohne Maske kein Zugang zu Ortschaften und somit den wenigen geöffneten aber teureren Supermärkten). Die Nahrungsmittelpakete wurden sehr dankbar und mit großer Erleichterung angenommen, jedoch sind unbedingt weitere nötig, um Kinder um Pflegefamilien vor Schlimmeren zu bewahren.



Jeder Euro hilft: 10 Kg Reis kosten 10€ und versorgen eine Familie bis zu einer Woche