30 Jahre nach der Wiedervereinigung suchen die Mehrheit der inzwischen erwachsenen Kinder noch immer ihre Väter in Mosambik und die Mehrheit der Väter noch immer ihre Kinder in Deutschland.
Durch die geringe Lebenserwartung unserer Väter in Mosambik, sind wir auf zusätzliche Unterstützung angewiesen. Nur so können wir Väter / Familien in Mosambik und ihre Kinder in Deutschland zusammenbringen. Vor allem die Such in Mosambik stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen.
Die gesuchten Väter sind nicht einfach gegangen und haben ihre Kinder verlassen weil sie es so wollten, die Väter musste die DDR verlassen. Und haben ihre Frauen und ihre Kinder in Deutschland zurücklassen müssen. In einigen Fällen wissen bis heute Väter nicht, ob sie einen Sohn oder eine Tochter haben. In manchen Fällen haben Kinder nicht einmal einen Namen zum Vater, da Beziehungen zwischen deutschen Frauen und Gastarbeitern untersagt waren. So ist es vorgekommen, dass Frauen nur Namensfetzen ihrer kurzen Beziehungen haben, da die Väter bereits in der Frühschwangerschaft oder gar vor dem Wissen einer Schwangerschaft und vor Ablauf ihres eigentlichen Einsatzes in der DDR diese wieder verlassen mussten.
In einigen Fällen wurden Väter aus dem Kreissaal geholt und abgeschoben.
Manch ein Väter versteckte sich und wurde dann von der StaSi gesucht und direkt abgeschoben (ohne Abschied von ihren Kindern).
In anderen Fällen wurde ihnen versprochen, dass sie wieder einreisen dürften, wenn sie freiwillig das Land verlassen. Sie durften und konnten jedoch nicht einreisen - ihnen wurde das erarbeitet Geld nicht ausgezahlt. Bis heute.
Als farbiges Kind in der DDR und den frühen 90iger war es oft ein verwirrendes Dasein. Nicht zugehörig in die deutsche Gesellschaft und auf der Suche nach seinem eigenen Sein, hinterließ dies Spuren und Wunden auf der Seele eines Kindes. Tatsächlich können diese Wunden geschlossen werden, wenn die eigene Herkunft geklärt werden kann.
Wir suchen nach den Wurzeln jedes einzelnem (inzwischen erwachsenem) Kind in Mosambik. So wie wir auch nach den Stämmen der Väter in Deutschland suchen.
Man hat nicht nur den Vätern ihre Kinder gestohlen, sondern auch den Kindern ihre Väter vorenthalten.
Unsere Arbeit ist noch lange nicht zu Ende.