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J. Heiß
J. Heiß schrieb am 01.02.2024

Die Alte Feuerwache leistet seit vielen Jahren soziale Arbeit in einem strukturschwachen,
 marginalisierten Quartier, welches multikulturell geprägt ist. Im Sozialdatenatlas der Stadt
 Wuppertal wird nach aktuellen Erhebungen der Sozialraum, indem die Alte Feuerwache
 wirkt, als ein Raum mit „hohem Handlungsbedarf“ geführt. Die Wuppertaler Nordstadt ist
 eines der am dicht besiedelten Viertel der Stadt. Viele Besucherkinder kommen aus Familien
 mit schwieriger sozioökonomischer Grundsituation und somit aus einer Risikolage, die
 entscheidend zur (Bildungs-)Benachteiligung beiträgt. Durchschnittlich jedes dritte Kind in
 Wuppertal ist aktuell von Kinderarmut bedroht. Seit vielen Jahren ist der Anteil an Kindern
 mit (Trauma relevanten) Fluchterfahrung sehr hoch. Auch aktuell verzeichnen wir einen
 Zugang von Familien aus den aktuellen Krisengebieten. Regulär ist die Alte Feuerwache
 Wuppertal für über 200 Kinder und Jugendliche wichtiger Anlaufpunkt und Ort für emotionale
 und soziale Basisversorgung. Aktuell steigt die Nachfrage von Kindern und Familien, die wir
 bisher nicht mehr berücksichtigen konnten, stetig und die Auswirkungen der
 gesellschaftlichen Entwicklung sind deutlich zu spüren. Aufgrund der pandemischen Lage
 konnten lange Zeit nur überwiegend die Kinder die Alte Feuerwache besuchen, die nach
 fachlicher Einschätzung den höchsten Betreuungs- und Unterstützungsbedarf haben. Das
 betrifft überwiegend Kinder, die bereits vor der Pandemie in intensivpädagogischen Gruppen
 integriert waren. Dem wollen wir weiterhin proaktiv und präventiv begegnen. Wir erleben,
 dass post-corona die Arbeit mit (in der Pandemie besonders) benachteiligten Kindern wieder
 besonders in den Fokus genommen werden muss. Viele Kinder und Familien scheinen
 wieder vermehrt desintegriert und zurückgezogen. Sozialisations- und Integrationsinstanzen
 wie Schule, aber auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe standen nicht zur
 Verfügung. Zudem sind viele der Kinder von in ihrer Bildungsbiografie einem starken
 Misserfolgsdruck und Chancenungleichheit ausgesetzt. Dies verursachte in der Pandemie
 kapitale Schäden. Besonders die psychosoziale Belastung stieg enorm: Überforderung,
 Druck, Eskalation, Strukturlosigkeit, Ausgrenzung und Rückzug sind Beispiele. In vielen
 Fällen war/ ist zudem die emotionale und soziale Grundversorgung nicht gesichert. Bereits
 jetzt ist zu bemerken, dass die sich Auswirkungen der außergewöhnlichen Belastungssituation in der Pandemie psychosomatisch an sich häufenden Verhaltensauffälligkeiten,
 emotionalen oder gewaltvollen Ausbrüchen abzulesen sind und sich auch vermutlich auch
 weiterhin im Verhalten manifestieren.
 Mit unserer veränderten Angebotsstruktur konnten wir bereits erste Erfolge erzielen und in
 verschiedenen Angeboten sehr
 positive Erfahrungen sammeln – hier wollen wir weiter ansetzen.