Ein Jahr Corona – und die Bahnhofsmission in Düsseldorf ist da!
Guten Morgen!
Gerne leite ich euch ein paar Impressionen von meiner Kollegin Barbara Kempnich weiter, die zusammen mit den Kollegen von InVia für die Diakonie Düsseldorf die Besucher*innen der Bahnhofsmission in Düsseldorf empfängt.
Im Januar 2020 wurde der erste Coronafall in Deutschland bekannt. Am 22. März 2020 reagierte die Bundesregierung aufgrund der hohen Infektionszahlen. Zahlreiche Einrichtungen für Menschen in sozialen und/oder finanziellen Schwierigkeiten arbeiten mit eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten. Für Menschen, deren Leben sich bereits in unsicheren Verhältnissen bewegte, brechen kleine Beschäftigungen, Aufenthaltsmöglichkeiten, Treffpunkte, die ihre Existenz ausmachten, weg. Die Bahnhofsmission Düsseldorf blieb erreichbar. Auch wenn der kleine Café-Raum nur noch für Einzelgespräche sicher ist, konnten wir vor der Tür, im und um den Bahnhof Gespräche führen und Masken verteilen. Für Hilfesuchende waren die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der Bahnhofsmission weiterhin jeden Tag in der Woche da. Es wurden Hygiene- und Schutzkonzepte eingeführt. Ein wichtiger Erfolg:
Niemand steckte sich bei unserer Arbeit an!
Ehrenamtliche, die zu den Risikogruppen gehörten, unterstützen die Arbeit von zu Hause aus mit guten Ideen über Telefonate, Mails und in Videokonferenzen. Alle wurden durch nahezu wöchentliche Updates informiert, konnten mitdenken und die Arbeit mitgestalten.
„Bleibt zu Hause“ ist während der Corona-Krise eine sinnvolle Botschaft. Was aber, wenn es kein Zuhause gibt? Leere Straßen, geschlossene Türen – für wohnungslose Menschen heißt das schnell: keine regelmäßigen Mahlzeiten, unzugängliche Informationsquellen, schwierige Bedingungen für die Körperhygiene und vor allem: kein Zuspruch. Mancher berichtete, tagelang mit niemandem Kontakt zu haben. Die Bahnhofsmission konnte aufgrund des Engagements der Mitarbeitenden die Menschen ermutigen und bestärken nicht aufzugeben. Unsere Telefonhotline „Kontakt: Nähe trotz Distanz“ wurde im Mai eingerichtet. Der Raum für Einzelgespräche ermöglichte konstruktive Sozialarbeit und Seelsorge, die es für viele leichter machte, ihr Leben auch in der Pandemie lebenswert zu gestalten. Wir konnten für die Menschen Verbindungen zu Fachstellen und Ämtern schaffen und Kontakte knüpfen, die ihre Lebensgrundlagen verbesserten.
Dabei wurden neue Strukturen geschaffen, um Menschenansammlungen vor der Bahnhofsmission zu verhindern und um Hilfesuchende und Mitarbeitende zu schützen und unterstützen. Die Deutsche Bahn Stiftung unterstützt die Bahnhofsmissionen hierin in vieler Hinsicht mit großzügigen Spenden: Masken, Hygieneartikel, warme Wintersachen, Einkaufsgut-scheine aber auch die Möglichkeit der digitalen Kommunikation (Handy, Guthabenkarten) für Menschen, die sich das nicht leisten können. Der Umgang damit wird von der Bahnhofsmission begleitet; auch ältere Menschen ohne Wohnung freuen sich über diese Möglichkeiten, nehmen sie gerne wahr und fühlen sich weniger abgeschnitten von der Welt. Auch bei der Digitalisierung der Kommunikation der Bahnhofsmission hilft uns die Deutsche Bahn Stiftung und gibt immer wieder Anstöße innovative und kreative Lösungen für Probleme zu finden
Unser Dank gilt all den Spenderinnen und Spendern, ohne die die Bahnhofsmission die Hilfesuchenden nicht in dieser umfassenden Form hätte unterstützen können. Gerade in der Pandemiezeit sind all die großen und kleinen Spenden, ob nun finanziell, materiell oder mit Ideen eine großartige Hilfe.
Wir wünschen Ihnen allen die Corona-Bedingungen gut zu bewältigen und grüßen Sie herzlich mit dem diesjährigen bundeseinheitlichen Motto: Bahnhofsmission – in Verbindung bleiben!
