Der Winter in Bosnien ist hart, das Land mit sich selbst überfordert und Tausende Geflüchtete dieser Situation schutzlos ausgeliefert. Jede Spende hilft, diese Menschen mit Nahrung, lebenswichtigen Medikamenten und guter Kleidung zu versorgen, damit sie den Winter überleben.
Über das Projekt
Nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt finden an den EU-Außengrenzen Menschenrechtsverletzungen statt. Geflüchtete werden entrechtet. Nach illegalen Pushbacks und dem Einsatz von Gewalt droht nun auch noch eine humanitäre Katastrophe – und das vor den Toren Europas. Die Lage der Geflüchteten in Bosnien und Herzegowina ist dramatisch: Sie haben keine geeignete Kleidung für den kalten bosnischen Winter, teilweise keine Schuhe, es fehlt an grundlegender medizinischer Versorgung und auch warme Mahlzeiten und Trinkwasser sehen viele von ihnen nur selten. Von hygienischer Versorgung ganz zu schweigen.
Einige von ihnen sind in Camps der IOM untergebracht, jedoch bei Weitem nicht alle: Die Aufnahmekapazität vieler Camps war schon vor Monaten erreicht. Viele Geflüchtete schlafen unter freiem Himmel, in selbst gebauten Zelten, irren orientierungslos durch die Wälder Bosniens, um über die kroatische Grenze in die EU zu gelangen und dort einen Asylantrag zu stellen. Viele von ihnen sind seit Monaten, manche bereits seit Jahren auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat. Einige von ihnen sind krank, haben Kinder dabei und sind völlig hilflos. Es gibt weder ein Vor noch ein Zurück.
Bosnien – das überforderte Land
Zwar konnte das Elendslager in Vučjak, das durch die internationalen Medien ging, in der vergangenen Woche geräumt und die Bewohner nach Sarajevo gebracht werden, doch ohne wirkliches System. Denn, wer die Lage der Geflüchteten verstehen möchte, muss das Land verstehen, in dem sie sich gerade befinden. Seit dem Ende des blutigen Bürgerkrieges in Bosnien vor knapp 25 Jahren steckt das Land entwicklungspolitisch fest. Bosnien ist ein Frankenstein-ähnliches Konstrukt, das die Internationale Gemeinschaft hervorgebracht hat, um den Frieden zu antizipieren. Das Land ist mit sich selbst überfordert und kann die Hilfe an die Geflüchteten nicht leisten.
Jede Spende hilft
Deshalb geht es uns kurzfristig um eine akute, schnelle und unkomplizierte Verpflegung der schutzsuchenden Menschen vor Ort. Mittelfristig bedarf es jedoch einer politischen Perspektive, an der wir auch versuchen zu arbeiten, indem wir EU-Politiker adressieren und die Berichterstattung zum Thema erweitern. Die Menschen vor Ort haben jedoch keine Zeit, um auf eine politische Lösung zu warten. Es ist kalt, Kinder, Frauen und Männer frieren, hungern und sind dieser Situation schutzlos ausgeliefert. Jede noch so kleine Spende hilft uns dabei, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.
Von Herzen: Danke!
Das Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V. in Kooperation mit Leyla.