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Neues zum Vulkanausbruch des Merapi auf Java

M. Alsdorf
M. Alsdorf schrieb am 06.11.2010

In unserer Mitteilung vom 28. Oktober 2010 hatten wir Ihnen bereits über die jüngsten Naturkatastrophen in Indonesien berichtet.

 

Leider können wir noch immer keine Entwarnung geben.

Wie Sie vielleicht den Medien entnehmen konnten, ist der Vulkan Merapi noch immer aktiv.

Er schleudert weiterhin jeden Tag Gesteinsbrocken, pumpt mit einer ungeheuren Wucht glühend heißen Ascheregen und setzt Lavaströme frei, die sämtliches Leben zerstören.

Wolken glühender Asche wälzten die Hänge hinunter. Viele der Opfer wurden im Schlaf überrascht. Es soll der schwerste Ausbruch seit 100 Jahren sein, wie Geologen berichten.

 

Ich bin täglich mit Indonesien in Verbindung und verfolge die brenzlige Situation.

Zunächst waren die umliegenden Dörfer des Merapi betroffen, mittlerweile werden bereits  einige der nördlichen Gebiete der Stadt Yogyakarta evakuiert.

Nach Medienberichten forderte der Vulkan bisher 120 Todesopfer, wobei noch viele weitere vermutet werden, da manche Gebiete aufgrund der noch immer glühenden und brennenden Erde nicht zugänglich sind. Mehr als 150.000 Menschen haben inzwischen Zuflucht in Notunterkünften gefunden.

 

Noch vor ein paar Tagen konnte ich Ihnen Entwarnung geben für die von uns betreute Region in Central Java.

Und nun muß ich Ihnen leider mitteilen, dass nach meinen neuesten Erkenntnissen auch eine Ascheregen über unsere Region um Banyumas niederfällt. Dieser Ascheregen ist verbunden mit zum Teil stechendem Geruch.

Ich habe heute die Information erhalten, dass viele der Bewohner von Banyumas, Binangun und Purwokerto sich nur noch mit Mundmasken auf die Straßen begeben. Selbst in den Büros, so sagte es mir meine Bekannte, wird dieser Mundschutz getragen. Ein gefährlicher Nebel liegt in der Luft. Die Behörden sind aktiv und verteilen Mundmasken an die Bevölkerung. Viel mehr kann man und wir leider nicht machen. Es handelt sich um Naturkatastrophen und man kann nur mahnend einwirken und die Menschen beim Ascheregen auffordern in den Häusern zu bleiben und seine Atemorgane zu schützen.

 

Letzte Nacht hat zumindest ein „normaler“ Regen eingesetzt und alle hoffen, dass damit die Luft sauberer und frischer wird. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Tage verlaufen werden und wie sich die Situation des Feuerberges weiterentwickelt.

 

Vorgestern gab es Gerüchte, dass der Gunung Slamet, ein Vulkan, der sich jedoch direkt in unserem Gebiet von Banyumas befindet, durch die Eruptionen des Merapi und durch kleinere Erdbeben ebenfalls zum Ausbruch kommen könnte. Niemand wußte zunächst, wie der erste Ascheregen einzuschätzen ist und von welchem Vulkan er kommt. Doch noch ist der Mount Slamet ruhig. Hoffen wir sehr, dass dies so bleibt, denn sonst wäre das Umfeld dermaßen betroffen und unsere Kinder und alle Bewohner von Banyumas gefährdet.

 

Wir fühlen mit den Menschen vor Ort in Indonesien, die unbeschreibbares Leid erfahren mußten und wir hoffen darauf, dass der Merapi bald wieder schläft und der Slamet nicht erwacht.

 

Alles erdenklich Gute wünscht

Mike Alsdorf von der Kinderhilfe Indonesien e.V.