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230. Programmreihe Festspielhäusel - Die Wagners am 22. April 2014

Eckehard A. H.
Eckehard A. H. schrieb am 03.05.2017

Murgtäler BT vom 29. April 2017: Gernsbach (stj/eah) - Zu einem Benefizkonzert anlässlich des 75. Geburtstags von "Festspielhäusel-Intendant" Dr. Eckehard Hilf hatten die Wagners ins Kirchl eingeladen. Der Obertsroter Kulturtempel war gut besucht, die vielen Geldscheine zu dessen Gunsten, die am Ende der rund 60-minütigen Klassikvorführung im Spendenkörbchen lagen, zeugten von einem begeisternden Spiel der Musikerfamilie aus Baden-Baden.

Die Stücke waren alle mehr oder weniger auf das Instrumentarium für die Wagners eingerichtet - vielfach durch die Eltern selbst. Das galt besonders für die Zugabe Bolero, der normalerweise über 20 Minuten dauert. Mutter Irina Wagner brillierte am Piano, Vater Dominik an der Klarinette. Das sind die Eltern, die in Oberbeuern wohnen und in Würzburg Musik studiert haben. Sohn Arrius (14) zeigte am Marimbaphon und an der kleinen Trommel sein erstaunliches Können, ebenso wie Flavius (zwölf) an Gitarre und Trompete sowie Gloria (elf) und Gracia (sechs) an der Geige.

Als erstes Stück intonierte die Familie Frühlingsstimmen, ein Walzer von Johann Strauß Junior, op.410. Es folgte das Konzert für Violine h-Moll, op. 35, dritter Satz von Riedinger, bei dem Gracia auf ihrer winzigen Geige begeisterte. Sie hat ihr Spiel schön und fehlerfrei dargeboten. Es war ein hörbarer Fortschritt im Schwierigkeitsgrad und in der Sauberkeit des To ns zu erkennen, seit ihrem ersten Auftritt vor zwei Jahren. Begleitet wurde sie von ihrer Mutter am Piano.

Spenden zum Erhalt des Veranstaltungsorts

Sehr eingängig und berühmt ist der Walzer Nr. 2 von Dmitri Schostakowitsch, der vom ganzen Ensemble (Tutti) gespielt wurde. Im Anschluss präsentierte Flavius, Bundesjugendpreisträger in Gitarre, ein Präludium aus einer Cello-Suite des alten Bach. "Ein Wunder an Konzentration", war aus den staunenden Zuhörerreihen zu entnehmen. Dies wurde beim folgenden Danza Brasilera von Jorge Morel ausdrucksvoll und mit südlichem Charme noch gesteigert - jubelnder Beifall war der verdiente Lohn für diese außergewöhnliche Darbietung eines Zwölfjährigen.

An Artistik wohl kaum zu überbieten war der Auftritt von Arrius am Marimbaphon - mit der Vier-Schlegel-Technik zeigte sich der 14-Jährige schon bestens vertraut. Auch er ist Bundes-Jugendmusiziert-Preisträger und neuerdings im Vorstudium an der Musikhochschule Karlsruhe. Die Klangmuster von "Dream of the Cherry Blossom" der japanischen Komponistin Keiko Abe boten ihm einen aufregenden Anlass, sein ganzes Können zu zeigen.

Das Lied "The Rose" von Amanda McBroom spielten ohne Gesang Irina und Dominik mit Sohn Flavius, ehe es für die Kinder eine kleine Pause gab: Die Eltern Wagner spielten Gioachino Rossini im Duett - ein romantisches Stück mit virtuosen Läufen für die Klarinette. Es folgte wieder Gloria, die glanzvoll, energisch und vollkommen den ersten Satz aus der spätromantischen Violinsonate op.27 von Zdenko Fibich präsentierte - sensibel klang besonders die Einheit mit der mütterlichen Klavierbegleitung. Zum Abschluss ertönten noch der Florentiner Marsch von Julius Fucík und als Zugabe der Bolero von Maurice Ravel - auf besonderen Wunsch des Geburtstagskinds Eckehard Hilf. Der bedankte sich für dieses wohlklingende Geschenk genauso wie bei den großzügigen Gästen, die mit ihren Spenden zum Erhalt des Veranstaltungsorts Kirchl beigetragen haben.


Siehe Neuigkeit 228