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220. Sechstes und letztes Konzert im Sommerfestival 2016: 3. September Jugendorchester Baden-Baden, Leitung Karl Nagel mit Lena Gersbacher, Oboe, und Charlotte Reece, Violine - die 3. Serenade

Eckehard A. H.
Eckehard A. H. schrieb am 21.09.2016

Murgtäler Badisches Tagblatt vom 6. September 2016:

Gernsbach (ueb) - Dass Musik etwas für die Ohren und für die Seele ist, ist selbstverständlich. Im Obertsroter Kirchl ist sie immer auch ein Erlebnis für die Augen. Derart Musik auf Tuchfühlung zu erleben ist eine Begleiterscheinung des sehr begrenzten Raumangebots. Und sie bietet zugleich die Möglichkeit, die Akteure beim konzentrierten Musizieren, glückliche Gesichter beim Schwelgen und beim Korrespondieren untereinander zu beobachten. Ein solches Erlebnis bot das Jugendorchester Baden-Baden mit seinem dritten Serenaden-Konzert am vergangenen Samstagabend.

Und auch das Agieren des Dirigenten Karl Nagel - ob beschwichtigend, anfeuernd, bestätigend und auch abwartend - blieb den Zuhörern nicht verborgen. Das Orchester setzte damit als sechstes von sechs geplanten Konzerten einen wunderbaren Abschluss der "Sommerfestival-Programmreihe Festspielhäusel" des Vereins Kultur im Kirchl Obertsrot. [siehe Neuigkeit 212]

Anfang Juli hatte das Orchester mit seinen Solisten Annabel Hauk, Jürgen Haller und Annika [Jannika] Fritz das erste der Reihe der klassischen Konzerte gegeben. [Neuigkeiten 208-210] Beim zweiten Konzert erklangen Werke von Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Fauré und Weill. Die Solisten Anja Schlenker-Rapke (Mezzosopran), Ernst Rapke (Bariton) und Holger Becker (Klavier) boten dabei ein Mammutprogramm, das an Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten war. [Dazu die Weltpremiere der "Weidenbachsonate" von Michael Lundt mit den Brüdern Alexander (Klavier) und Eduard (Geige) Sonderegger, siehe Neuigkeit 211]

Dabei auch kaum zu überbieten waren die Anstrengungen, die die Veranstalter unternahmen, um genug Platz für das notwendige Klavier zu schaffen. "Die Wagners", die musikalische Familie aus Baden-Baden, [siehe Neuigkeiten 213-217] sorgten während des dritten und vierten Konzerts dieser Reihe für das Erleben romantischer, virtuoser und volkstümlicher Klassik und damit für ein Familienprogramm, bei dem mehrere Generationen bei Melodien aus Ballett, Operette und Klassik zum Mitsummen verführt wurden. Als Konzert mit Überraschungen war das fünfte Sommerfestival-Konzert angekündigt. [Neuigkeiten 218-219] Dabei leistete das Duo Mira Alice Spengler (Geige) und der Pianist Jens Hagen Wegner ein kompaktes Programm, das mehrere "Vorhänge" erforderlich machte.

Solistinnen bringen Publikum zum Träumen

Am vergangenen Samstag bildete das Jugendorchester mit dem letzten Konzert dieser erfolgreichen Festivalreihe einen musikalischen Schlusspunkt, der auch für die verwöhnten Musikgenießer kaum etwas zu wünschen übrig ließ. Die Musiker hatten ihr Programm so sommerlich leicht ausgewählt, so dass die Zuhörer von einem Schwelgen ins nächste gerieten. Bei Robert Volkmanns "Serenade für Streicher, Op. 62", der nachfolgenden Sinfonie A-Dur Perger 6" von Michael Haydn (eine Erstaufführung für das Orchester) und Mozarts "Sinfonie A-Dur, KV 134" war es die Gesamtformation der Musiker, die das Publikum zum Träumen und Bewundern brachte. Gut eingebettet in die Programmfolge und eine wunderbare musikalische Bereicherung durch die solistischen Glanzpunkte waren Mozarts "Konzert für Violine und Orchester G-Dur, KV 216" (Allegro, Adagio, Rondeau) und sein "Konzert für Oboe und Orchester, C-Dur, KV 285 d (Allegro ape rto, Adagio non troppo, Allegretto). Dabei brillierten die Violinistin Charlotte Reece aus Baden-Baden und aus Freiburg Lena Gersbacher (Oboe) mit ihrem musikalischen Können und ihren Instrumenten. Beide gehören nach frühzeitig begonnener, vielseitiger und jahrelanger musikalischer Ausbildung, auch im Ausland, nach Meisterkursen und Preisverleihungen schon zur Riege gestandener und gefragter Musikerinnen. Ihre Namen haben in Musikerkreisen einen sehr guten Klang.

Kein Wunder, dass auch die Konzertbesucher sich am liebsten eine Zugabe gewünscht hätten. Dennoch hatte das Publikum volles Verständnis dafür, dass es, nach fast zweistündigem Konzert, ganz ohne Pause diesmal auf eine solche verzichten musste.


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