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2. Rundbrief

Andreas Hable
Andreas Hable schrieb am 23.01.2020
Benedict schreibt:


Hallo zusammen,

mittlerweile bin ich schon fünf Monate in Nordirland und ich möchte euch von meinen Erlebnissen der letzten Zeit zu berichten.

Halloween ist in Nordirland eine größere Sache als in Deutschland. Es wird viel mehr dekoriert und ist darum nicht zu übersehen. Deshalb besorgte sich meine WG einen Kürbis und Süßigkeiten, falls Kinder bei uns klingeln sollten. Im Laufe des Abends wurde bei uns allerdings nur einmal geklingelt.

Direkt nach Halloween begannen in Crawfordsburn schon die Vorbereitungen für „Christmas at Crawfordsburn“. Christmas at Crawfordsburn ist eine Art Weihnachtsfest im Scouts Centre, welches vom 2. bis zum 7.12. stattfand. Hierfür sollten Lea und ich ca. 800 Weihnachtsgeschenke verpacken, welche die Kinder dann von „Santa“ erhalten sollten.



Zudem mussten noch die Krippe mit Maria und Josef aufgebaut und sämtliche Gebäude mit Lichterketten geschmückt werden. Abends kamen dann die Gruppen. Die Kinder konnten zu Santa gehen, die Krippe anschauen, spielen und Würstchen essen.

Bei Christmas at Crawfordsburn war ich allerdings nur einmal eingesetzt und zwar als Parkplatzwächter. Den Santa gab einer der Pensionäre, welche sich im Zentrum engagieren. Trotzdem schlüpfte ich in meiner Pause kurz in das Kostüm. Stand mir eigentlich auch gut.   



Der Eintritt in die Weihnachtszeit machte sich vor allem in den Supermärkten bemerkbar, da es ab dem 01. November überall nur so von weihnachtlichen Artikeln, inklusive Dekoration, wimmelte.  Ab Ende November verfiel Belfast endgültig in eine allgemeine  Weihnachtsstimmung.



Der Weihnachtsmarkt wurde eröffnet und die ganze Innenstadt schmückten Lichterketten und leuchtende Sterne. Den Weihnachtsmarkt besuchte ich zusammen mit anderen Freiwilligen. Da wir uns dafür einen Sonntag ausgesucht hatten, war es auch dementsprechend voll. Der Weihnachtsmarkt an sich war kaum anders als ein deutscher  Weihnachtsmarkt. Es gab Essen und verschiedenen Krimskrams zu kaufen. Dabei kam mir der Belfaster Weihnachtsmarkt deutlich kleiner als zuhause in Esslingen.   

Da meine Mitbewohnerinnen über Weihnachten nach Deutschland geflogen waren, verbrachte ich den Heiligabend in der WG von Finn, einem Eirene-Freiwilligen, der in einer internationalen WG wohnt. Eigentlich ist hier der erste Weihnachtsfeiertag wichtiger als Heiligabend. Wir waren an Heiligabend insgesamt sieben Leute, bestehend aus uns zwei Deutschen, zwei Franzosen, zwei Russen und einer Türkin.


Zum Essen kochte jedes Land ein traditionelles Essen. Finn und ich wollten Semmelknödel mit Pilzrahmsauce kochen, da ich das schon einmal gemacht hatte und mir das auch ein weiteres Mal zutraute. Allerdings ähnelten unsere Semmelknödel letztendlich eher Kaiserschmarrn ,als Semmelknödeln, schmeckten aber dennoch gut. Von den Franzosen gab es mit Camembert und Zwiebeln überbackenes Baguette und von den Russen einen Salat welcher dort traditionell zu Weihnachten und Neujahr serviert wird. Der Abend war auch sehr schön und entspannt.





An dieser Stelle möchte ich auch allen für die viele und nette Weihnachtspost danken, ich habe mich sehr gefreut 😊

Vor Weihnachten war auch noch einiges los. Vor unserem Zwischenseminar unternahmen Lea, Katharina und ich einen Wochenendausflug nach Dublin und gingen dort Julius (ein anderer Freiwilliger) besuchen. Wir schauten uns die Stadt an und machten eine kleine Wanderung auf der Halbinsel Howth.



Anfang November fand dann unser Zwischenseminar in Newgrange statt.
Hier besuchten wir dann auch eine der Sehenswürdigkeiten in der Republik Irland und zwar das Hügelgrab in Newgrange, welches aus der Jungsteinzeit stammt und somit ca. 5.000 Jahre alt ist. 


Zudem besuchten wir auch das historische Schlachtfeld am Boyne, welches für die irische Geschichte eine wichtige Rolle spielt.



Natürlich war das Zwischenseminar nicht ausschließlich zur Besichtigung irischer Sehenswürdigkeiten da, sondern auch zur Behandlung verschiedener Einheiten, welche unseren Freiwilligendienst unmittelbar betreffen, wie z.B. welche Motivation wir im Alltag haben.




Nachdem Christmas at Crawfordsburn vorbei und auch wieder alles aufgeräumt war, ging es daran im Scouts Centre Arbeiten zu erledigen, welche während des Hochbetriebs nicht erledigt werden konnten. Das bedeutet u.a. alles gründlich zu putzen  und aufzuräumen.   

So verbrachten Lea und ich die letzten Tage vor allem damit, den Main Complex zu putzen und im Compound aufzuräumen. Der Compound ist eine Art Lagerhof für alle benötigten Gerätschaften wie z.B. Traktoren, Kanus und Holz, welches für die verschiedenen Aktivitäten gebraucht wird. So sortierten wir z.B. Holz aus, welches unbrauchbar ist und verbrannten es anschließend.




Sonst sind momentan fast gar keine Gruppen da, weil es draußen einfach kalt ist. Die einzigen Gruppen die kommen, sind von der Polizei. Sonst ist es recht ruhig im Zentrum.

Da Lea und ich Dezember unsere Kletterprüfung bestanden haben, können wir jetzt auch Sessions beim Klettern leiten, allerdings wird es noch ein bisschen dauern, bis wieder regelmäßig Gruppen kommen.

Silvester verbrachten wir bei mir zusammen mit anderen Freiwilligen in unserer WG. Es gab Raclette und die Zeit bis Neujahr vertrieben wir uns mit verschiedenen Spielen. Da ich in der Zeitzone eine Stunde hinter der mitteleuropäischen Zeit bin, wurde mir somit auch schon um 23 Uhr ein frohes neues Jahr gewünscht 😊

Eine  Sache, welche mir in den letzten Monaten wichtig geworden ist, ist das Globe International Café. (http://www.globeinternationalbelfast.org)
Das Globe International Café findet jeden Montagabend im Dock Café beim Belfaster Hafen statt. Dort treffen Menschen, die zwar in Belfast wohnen, aber meistens aus anderen Ländern kommen, aufeinander. 
Man bekommt ein Namensschild, nimmt sich einen Tee und trifft innerhalb kürzester Zeit auf verschiedene Menschen mit denen sich interessante Gespräche entwickeln. Dabei ging es vor allem um die jeweiligen Herkunftsländer und die Beschäftigung welcher man in Belfast nachgeht, wobei einige von der Dauer meines Freiwilligendienstes überrascht waren, da hier längere Freiwilligendienste wohl eher untypisch sind. Gelegentlich gibt es auch zur Jahreszeit passende Events. So gab es vor Weihnachten ein gemeinsames Weihnachtssingen mit Plätzchen. 

Jetzt bin ich schon am Ende meines Rundbriefes angekommen. Über Kontakt via Mail oder WhatsApp freue ich mich sehr. Vielleicht höre ich ja auch bald auch etwas von euch.

Viele Grüße aus Belfast 

 

Benedict