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D. Heiss
D. Heiss schrieb am 15.01.2020
Musik ohne (soziale) Grenzen
Das Satzungsziel des Vereins Musik mit Kindern München e.V. ist es, Kinder und Jugendliche musikalisch zu fördern. In den letzten Jahren lag der Fokus der Vereinsarbeit auf einzelnen Projekten wie das Straßenklavierprojekt „Play me, I’myours“ oder den Jugendklavierfestivals. Moderierte Kinderkonzerte, Musikwettbewerbe, Workshops bei Klavierbauernund kostenlose Schnupperunterrichts-Stunden an den installierten Straßenklavieren verfolgtendabei das Ziel, besonders die Jüngsten auf spielerische Art und Weise mit Musik in Berührung zubringen und dadurch zum aktiven Musizieren zu motivieren. Als Folge dieser ersten Impulssetzungentstand der Wunsch, Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum musikalisch zubegleiten und so den Bezug zur Musik nachhaltig zu verankern. 

Deshalb soll mit dem aktuellen Projekt „Musik ohne (soziale) Grenzen“ durch Instrumentalunterricht für Kinder ein nachhaltiger Zugang zur Musik ermöglicht und ein Fundament für lebenslange Freude an der Musik geschaffen werden. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und sozialen Einrichtungen soll dabei dieser Zugang zur Musik primär für Kinder aus sozial benachteiligtem Umfeld angeboten werden. 

Gleichzeitig soll durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München Musikstudenten die Möglichkeit gegeben werden, musikpädagogische Erfahrungen zu sammeln und als Lehrer und Lehrerin in dem Projekt zu arbeiten. Begleitet wird diese Arbeit dabei durch die Musikpädagogin Isabel Melendez Alba. 

Inspiration für das Projekt ist das vielbeachtete venezolanische Kulturprogramm „El Sistema“. Musik mit Kindern möchte dabei die Idee des Gründers Jose Antonio Abreu aufgreifen, „Kindern aus allen sozialen Schichten durch Musikunterricht zu toleranten und pflichtbewussten Menschen zu machen und ihnen den Weg zur klassischen Musik zu öffnen – zu einer Welt, die oft nur den Eliten zugänglich ist.“ 

 Projektverlauf 

Das Projekt „Musik ohne (soziale) Grenzen“ startete im Oktober 2017 an der Münchener Grundschule Blumenau. Fünf Kinder, die zusammen mit den Lehrkräften für das Projekt ausgewählt wurden, erhielten über die Dauer eines Schuljahres wöchentlichen Klavierunterricht. Der Unterricht konnte dabei in die Nachmittagsbetreuung der Schule integriert werden. 

Zusammen mit der Schule wurde dabei ein innovatives Unterrichtskonzept mit einer Kombination von Einzel- und Gruppenunterricht entwickelt. Jede Unterrichtseinheit überlappt sich nach 45 Minuten Einzelunterricht mit der Unterrichtstunde des nachfolgenden Schülers, so dass ein Zweier-Unterricht entsteht. In diesen 30 Minuten soll der erste Schüler die erworbenen Unterrichtsinhalte an den zweiten Schüler weitergeben, die der Lehrer im nachfolgenden Einzelunterricht vertieft. Dieser sequenzielle Gruppenunterricht, bei dem die Schüler auch in die Rolle der Wissensvermittler schlüpfen, fördern sowohl die Vertiefung der Lerninhalte als auch die soziale Interaktion und somit den Teamgedanken. Gleichzeitig profitieren die Teilnehmer auch von den Vorteilen des Einzelunterrichts, bei dem der Lehrer auf die individuellen Bedürfnisse des Schülers eingehen kann. 

An der Grundschule Blumenau hatten in den Schuljahren 2017 / 2018 und 2018 / 2019 jeweils fünf Kinder über ein Schuljahr Klavierunterricht. 

Am Haus für Kinder des St. Josefs-Heims München hatten im Schuljahr 2018 / 2019 sechs Kinder Perkussionsunterricht und ein Kind Klavierunterricht. 

Musik mit Kindern finanzierte dabei sowohl Unterrichtsmaterial wie Instrumente und Noten als auch die Aufwandsentschädigung der unterrichtenden Musikstudenten. 

Zum Abschluss jedes Schuljahres wurde vom Verein ein öffentliches Kinderkonzert für Eltern und Freunde organisiert, 2018 im Steinwayhaus München, 2019 im St. Josefs-Heim München. Die Veranstaltung im St. Josefs-Heim wurde dabei auch von zahlreichen Bewohnern des angeschlossenen Alten- und Pflegeheims besucht.

Resonanz 

Über das Projekt „Musik ohne (soziale) Grenzen“ wurde in Printmedien, Hörfunk und Online berichtet 

Die Rückmeldung, die das Projekt von Seiten der Eltern und Pädagogen, der Unterstützer und Medien und allen voran natürlich von Seiten der Kinder bekommen hat, war für unseren Verein überwältigend. Rückmeldung der Leitung des Kinderheims St. Joseph ist, dass Kinder, die im alltäglichen Umgang aufgrund ihres schwierigen sozialen Umstände oft aggressiv aufeinander reagieren, im gemeinsamen Musikunterricht aufeinander hören, Rücksicht nehmen und starkes Teamverhalten zeigen. „Mich erstaunt, wie fokussiert die Kinder sein können, wenn sie hier in der Gruppe sind“, sagt Heimleiterin Traudl Maier. 

Aufgrund der großen positiven Resonanz soll deshalb das Angebot von „Musik ohne (soziale) Grenzen“ im Schuljahr 2019 / 2020 mit den bisherigen Partnern fortgeführt werden.