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KRANKENSTATION - Bilanz nach 1 Jahr

Zaza Faly e.V.
Zaza Faly e.V. schrieb am 15.12.2015

Im Zuge der letztjährigen Projektevaluation wurde in der Sozialstation TSIRY eine Krankenstation eröffnet. Nach 12 Monaten war nun Zeit einmal Bilanz zu ziehen. Kinderärztin Wiebke Paulsen, die 2014 für 3 Monate ehrenamtlich bei MANDA mitarbeitete und maßgeblich an der Entstehung der Krankenstation beteiligt war, wurde von uns mit der diesjährigen Projektevaluation beauftragt und konnte so aus nächster Nähe die Arbeit der Station beobachten und ihre Sinnhaftigkeit einschätzen.

Ein Jahr GESUNDHEITSPROJEKT - Rück- und Ausblick von Wiebke Paulsen

Es ist immer voll in der Krankenstation. Täglich kommen Kinder mit „marari“ (Schmerzen) zu Henintsoa, die seit letztem Jahr die Krankenstation bei TSIRY betreut.

Regelmäßige Medikamentenausgaben bei akuten oder chronischen Krankheiten, Akutversorgung von kleineren Wunden, aber auch ein offenes Ohr für Ängste, Sorgen und Probleme – vor der Tür der Krankenstation stehen immer zahlreiche Kinder, die die Krankenstation inzwischen als festen Bestandteil bei MANDA rege in Anspruch nehmen.

Henintsoa hat alle Hände voll zu tun: Husten, Schnupfen, Blasen- und Nierenbeckenentzündungen, größere und kleinere Wunden, Bauch-, Ohren- oder Kopfschmerzen - das Spektrum der Kinderkrankheiten ist breit gefächert. Da gilt es die schwer Kranken von den Gesünderen zu unterscheiden.

Aber auch Gesundheitsaufklärung und -vorsorge ist wichtig. Aufklärungen der Kinder, aber auch deren Familien zu Themen wie Körper-hygiene, Zähnepflege, Hände waschen und Nase putzen stoßen auf großes Interesse.

Das täglich durchgeführte Hygieneprogramm hat im letzten Jahr zu einem höheren Wasserkonsum geführt, der zwar einerseits das Kanalisationssystem an seine Grenzen bringt, aber zugleich zu einem deutlich besseren Hygienezustand der Kinder führt. Läuse und Flöhe sind bei der Jahresuntersuchung 2015 weniger ein Thema als letztes Jahr.

Auch die Umstellung und Erweiterung des Ernährungsplanes trägt Früchte. Die Kinder haben zugenommen, sind gewachsen und machen bei der Untersuchung durch Birte Paulsen (Ärztin aus Köln) und Henintsoa einen deutlich besseren Eindruck als im Jahr zuvor.

Neben den „banalen“ Infektionskrankheiten, die im Lebensumfeld der Kinder schnell bedrohlich werden können, ist die größte Schwierigkeit, die schwer kranken Kinder zu erkennen. So ist der Kauf eines Ultraschallgerätes zur Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten geplant und Unterstützung durch NORD SÜD BRÜCKEN zugesagt.

Da ist Tojo mit einer komplett zerstörten linken Hüftseite durch eine bakterielle Infektion. Dank eines Spendenaufrufes über BETTERPLACE konnte für ihn eine lebensnotwendige Operation bezahlt werden, doch bis heute ist die Behandlung seiner Wunde nicht abgeschlossen und stößt an die Grenzen von Madagaskars Gesundheitssystem.

Außerdem sind da unter anderem Ravaka mit einer Niereninsuffizienz, Maneva und Sariaka mit Epilepsie, Fiderana mit einer Lungenerkrankung. In den meisten Fällen kann den Kindern in den Krankenhäusern der Stadt geholfen werden. Die regelmäßige Medikamenteneinnahme und Sensibilisierung bezüglich der eigenen Erkrankung übernimmt Henintsoa.

Im Falle von Fredo, einem Jungen mit einem schlecht verheilten Beinbruchs hatten wir Glück: MERCYSHIPS, eine NGO, die mit einem Krankenhausschiff aktuell in Madagaskar vor Ort ist, wird ihn kostenfrei auf europäischem Standard operieren!

Die Zusammenarbeit mit anderen NGO vor Ort ist wichtig und hilfreich. So bietet die NGO "Marie stopes international" jungen Mädchen und Frauen in regelmäßigen Besuchen die Möglichkeit zur kostenlosen Empfängnisverhütung sowie Hilfe bei der Familienplanung an. Das ist in einem Land, in dem die Religion eine starke Rolle spielt, nicht immer einfach, wird jedoch von immer mehr Mädchen und Frauen angenommen.

Mit einer anderen NGO - ONG Anyma - soll die Zusammenarbeit für kranke Eltern von MANDA- Kindern ausgebaut werden, denn den Familien fehlen oft die Mittel, um Krankheiten zu behandeln – möglichst gesunde Eltern sind jedoch für die Kinder zentral wichtig. Hier soll die Zusammenarbeit mit anderen NGOs die Familien zusätzlich unterstützen. Der LIONSCLUB vor Ort bietet eine kostenlose Untersuchung der Augen und Brillenversorgung an. Die Zusammenarbeit ist bereits verabredet und erste Termine stehen an.

Um die Zähne der Kinder haben sich im Frühjahr diesen Jahres DENTAL VOLUNTEERS gekümmert, eine Gruppe deutscher Zahnärzte, die vor Ort im Projekt die Zähne der Kinder behandelt haben.

Und regelmäßige Entwurmungen werden sogar vom madagassischen Ministerium bezahlt und vom Gesundheitszentrum der städtischen Kommune erfolgte bereits in 3 Etappen die Polio- Immunisierung von insgesamt 170 Projektkindern. Im Februar 2016 steht die vierte Impfung an.

Zusammenfassend lässt sich nach einem Jahr Krankenstation, Hygieneprojekt und Gesundheitsaufklärung ein rundum positives Feedback ziehen. Die Krankenstation wird von den Kinder begeistert angenommen, für die Probleme der Kinder hat Henintsoa immer ein offenes Ohr. Zugleich soll sie in Zukunft unterstützt werden, denn die gesundheitliche Versorgung der Kinder ist mit einer Person bei aller tatkräftigen Unterstützung der anderen Mitarbeiter kaum zu schaffen…

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