Arbeitslosigkeit oder ein sehr geringes Einkommen ist in Uganda ein weit verbreitetes Problem, vor allem unter Jugendlichen. Neben fehlenden Arbeitsplätzen und mangelnder Bildung macht den Menschen auch der schwierige Transport von Waren zu schaffen. Die günstigen Transportmittel Fahrrad und Motorrad können nur sehr wenig Güter transportieren. Andere Transportmittel wie Minibusse und Lastwagen sind wiederum sehr teuer. Menschen mit körperlicher Behinderung haben es besonders schwer. So sind junge Unternehmer/innen meist gezwungen, ihre Waren an einem Ort zu verkaufen, anstatt sie flexibel an Plätzen anzubieten, an denen gerade Nachfrage herrscht. Das gilt zum Beispiel für Betreiber/innen von Street-Food-Ständen, die mehr Gewinn machen würden, wenn sie ihre Produkte bei Events oder Feierlichkeiten verkaufen könnten. Händler/innen, die ihre Waren am Markt verkaufen, müssen meist 30 bis 35 Prozent ihres Gewinns für Transport aufwenden, was sich wiederum negativ auf ihr Einkommen auswirkt.
FABIO will Lastenräder für Menschen mit und ohne Behinderung bauen, um ihnen eine stabile und ausreichende Einkommensquelle zu verschaffen. Lastenräder können sowohl für Einzelunternehmer/innen als auch für Gruppen von Händlern und Händlerinnen hilfreich sein, die damit z.B. gesammelt ihre Waren zum Markt transportieren können.
Da das Wissen zum Bau von Lastenrädern in Uganda nicht verbreitet ist, wollen wir von FABIO erst Prototypen bauen und testen, bevor wir Lastenrad-Projekte im größeren Stil planen. Diese sollen speziell den Anforderungen Ugandischer Straßen entsprechen. Konkret geht es um den Bau eines gewöhnlichen Lastenrads mit drei Rädern und einer Ladefläche vorne sowie um die Konstruktion eines handbetriebenen Modells (evtl. mit elektrischen Unterstützungsmotor) für Menschen, die ihre Beine aufgrund einer Behinderung nicht zum Radfahren nutzen können. Die Prototypen sollen bereits an junge Unternehmer/innen ausgegeben werden und diesen helfen, ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Die durch dieses Projekt gesammelten Erfahrungen werden uns helfen, zukünftig mehr Lastenräder zu bauen und auszugeben.