Jedes 6. Kind in Deutschland lebt mit mindestens einem suchtkranken Elternteil zusammen. Trotz dieser hohen Zahl gibt es nur ein sehr geringes gesellschaftliches Bewusstsein für diese Problematik. Selbst bei der Behandlung von Alkoholabhängigen werden die Kinder häufig außer acht gelassen, in der Annahme „Mein Kind hat nichts gemerkt.“
Dabei ist wissenschaftlich erwiesen, dass die betroffenen Kinder durch die familiäre Situation, in der sie aufwachsen, ein erhöhtes Risiko haben, selbst suchtkrank zu werden und bereits im Kindesalter vermehrt psychische Störungen aufweisen. Wird die Alkoholbelastung der Familie erkannt, können bei den Kindern gezielt Resilienzen gestärkt und Ressourcen gefördert werden.
Das Wochenendangebot ist ausgerichtet auf Kinder von 8 bis 13 Jahren, die in einer alkoholbelasteten Familie leben. Des weiteren richtet es sich an Kinder, die in Pflegefamilien aufwachsen und die durch Alkohol geprägten Erlebnisse in ihren Herkunftsfamilien zu verarbeiten haben.
Die Kinder lernen in altersangemessener Weise, was eine "Suchterkrankung" bedeutet. Um sie zu entlasten wird ihnen vermittelt, dass sie nicht schuld sind am Verhalten ihrer Eltern, und dass sie es nicht kontrollieren können. Sie erarbeiten gemeinsam Strategien zur Problemlösung (z.B. "Was mache ich, wenn mein Papa mit mir betrunken Auto fahren will?") und Selbstsorge (Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen, Talenten, Ressourcen).
Insgesamt sollen die Wochenenden den Kindern ermöglichen, in einem sicheren und unterstützenden Umfeld Gefühle zu entdecken und auszudrücken - und einfach Kind zu sein. Durch wechselnde Referenten, die die Wochenenden inhaltlich gestalten wird vor allem die Kreativität gefördert.
Hinzu kommt ein festes Team an Betreuer*innen, das sich um das leibliche Wohl und das Rahmenprogramm für die Kinder kümmert und die Kontinuität gewährleistet.