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Jahresbericht »Jamel rockt den Förster« 2020

B. Lohmeyer
B. Lohmeyer schrieb am 13.01.2021

Unser Rockfestival mit politischem Beiprogramm musste – wie fast alle öffentlichen Großveranstaltungen – im Jahr 2020 coronabedingt ausfallen. Bereits im Frühjahr, als klar war, dass die Pandemie noch lange Zeit lebensbestimmend sein würde, haben wir das Festival abgesagt. Glücklicherweise hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht den Ticketverkauf gestartet, sodass wir keine Lösung für die Rückabwicklung brauchten. Die Reaktionen unserer Follower*innen, der potentiellen Besucher*innen, unserer Helfer*innen, Unterstützer*innen und Lieferant*innen waren natürlich enttäuscht, aber auch äußerst verständnisvoll. 

Bis zum Zeitpunkt der Absage hatten wir bereits einige Vorarbeiten begonnen. Die Planungen, was den Termine und den erweiterten Zeitrahmen des Festivals (unser 15-jähriges Jubiläum) anbelangt, waren in persönlichen Treffen und per E-Mailkommunikation und Telefon angelaufen. Ebenso wurden Kontakte zu den Managements der Musiker*innen geknüpft bzw. verstetigt, die wir gern auf unserer Bühne gehabt hätten. Potentielle Helfer*innen und Lieferant*innen wurden vorkontaktiert und Überlegungen zur Geländelogistik und zum Sicherheitskonzept mit Fachleuten angestellt. 

Nach unserer Festivalabsage, die es galt öffentlich zu kommunizieren, mussten wir allen Beteiligten absagen:

  • den Schüler*innen  der »Verbundenen Regionalen Schule und Gymnasium "Tisa von der Schulenburg« aus Dorf Mecklenburg, die erneut mit einem gemischten Orchester der Klassen 8 -12 das Festival ihrer Schulpaten Birgit und Horst Lohmeyer im Projekt „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ hätten eröffnen sowie einen Infostand betreiben sollen,
  • den Anbietern unseres umfangreichen Informations- und Workshopprogramm für die Besucher*innen (Stiftungen, Initiativen, Künstler*innen, Gewerkschaften),
  • den Lieferanten für Technik und Logistik,
  • den Catereringbetrieben,
  • unserer Schirmherrin
  • dem zuständigen Ordnungsamt ...

Auf Facebook, Instagram und auf unser Festivalwebsite halten wir seither die Nutzer*innen permanent auf dem Laufenden, was das Festival anbelangt. Gleichzeitig haben wir uns während des ganzen Jahres über aktuelle Vorschriften und Möglichkeiten, Festivals durchzuführen informiert und mit anderen Akteur*innen zum Thema »Coronakonformität von Festivals« ausgetauscht: im Festivalbündnis MV, über Videokonferenzen mit anderen Festivalmacher*innen, auf Online-Tagungen wie dem bundesweiten »Future of Festivals-Onlineforum«. Es ging dort – neben Corona – auch um Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Streaming.

Perspektive:
Wir werden alle Spenden, die für das 2020er Festival eingegangen sind, für das nächstmögliche Festival »Jamel rockt den Förster« einsetzen.In 2021 wird unser Festival wegen der Corona-Pandemie sicherlich verschärfte Auflagen der Ordnungsbehörde erhalten (Hygiene). Da wir vermutlich nicht so viele Besucher*innen auf das Gelände lassen dürfen wie gewohnt, werden uns gleichzeitig Ticketeinnahmen in nicht unerheblichem Umfang wegbrechen. Um all unsere Stammbesucher*innen nicht allzu sehr zu enttäuschen, planen wir, das Festivalgeschehen als Livestream ins Internet zu übertragen. Auch dies wird deutlich erhöhte Kosten im Vergleich zu den Vorjahren nach sich ziehen.Unser Budget erhöht sich auch aufgrund der schärferen Hygienevorschriften, d. h. es müssen zusätzlich Dinge angeschafft oder geliehen werden (Waschgelegenheiten, Desinfektionsgeräte, zusätzliche Toiletten, Geländelogistik ...)

All das wird durch eure Spenden möglich! Habt vielen herzlichen Dank.
Auch in der Zukunft sehen wir es als unsere Aufgabe an, über die Gefahren, die von Rechtsradikalen und ihren Strategien ausgehen hinzuweisen und Jamel und seine fundamentalistischen Bewohner*innen exemplarisch als Mahnung für eine versäumte Politik gegen „Rechts“ der Öffentlichkeit zu präsentieren. So wird das Festival auch in den nächsten Jahren der Sensibilisierung der Menschen in unserem Land für antidemokratische, rechtsradikale Gefahren dienen und diese Vermittlungsarbeit ganz unangestrengt auf der Basis des gemeinsamen Kunstgenusses schaffen.
»Jamel rockt den Förster« zeigt erfolgreich, dass sich jede/r einzelne Bürger*in – auf die, seinen/ihren Fähigkeiten entsprechende Art – für Demokratie und Toleranz engagieren kann und dass über ein solches Engagement ein vielfältiges Netzwerk von Unterstützer*innen entstehen kann.
 
Wir freuen uns auf eure Unterstützung auch für das 2021er Festival.Eure Forstrocker 
Spendet für das kommende »Jamel rockt den Förster«