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Das Tierleid nimmt kein Ende!

Petra  Konradi von Sando e.V.
Petra Konradi von Sando e.V. schrieb am 22.05.2020
Auch wenn wir momentan aufgrund der Coronasituation keine Tiere vermitteln, bzw. nach Deutschland ausfliegen können, gibt es hier weiter viel Arbeit für uns. Die Tiere müssen gefüttert werden, eigentlich mehr als vorher, denn alle Hotels sind noch geschlossen, also bleiben Touristen aus, die auch hin und wieder gefüttert haben. Außerdem sind die Restaurants geschlossen und es fallen kaum Essensreste im Abfall an, wo sich so manche Streuner sonst auch bedienen konnten. Die Bewohner dürfen nicht so aktiv draußen sein, wie im Normalzustand, also bleibt auch deren Hilfe aus.
Aber trotzdem oder gerade deswegen gibt es weiter kranke Tiere.


Kranke Katzenmama ohne Kitten

Vor ein paar Tagen bekamen wir Informationen über ein Katzenmama, die in einem erbärmlichen Zustand sei. Wir fanden durch den Hinweis einer Person eine Katze, die vor ca. 2-3 Wochen Kitten bekommen hatte und sich nun in schlechtem Zustand befinden würde. Nach Information der Person, die uns von dieser Katze erzählt hat, sind die Kitten schon von Menschen mitgenommen worden. Allerdings ging dies wohl zu früh und zu schnell für die Katzenmama (und erst recht zu früh für die Kitten). Von jetzt auf gleich konnte sie die Kleinen nicht mehr säugen und so haben sich ihre Zitzen sehr stark entzündet. Eine unbehandelte Entzündung kann gefährlich werden, also machte unsere Andrea sich auf die Suche. Sie fand das Muttertier bald, tatsächlich auch keine Spur von den Kitten. Die Katze war in einem erbärmlichen Zustand, erschöpft, abgemagert und von Parasiten befallen. Dazu das schwer entzündete Gesäuge....
dicht bei ihr saß ein Kater, der nach Aussage der Person ihrer war. Aber die Katze würde ihr nicht gehören! Leider war der Kater auch nicht kastriert....
Nach einen  Gespräch mit der Frau, erklärte sie sich für einverstanden, dass nicht nur die Katze sondern auch ihr Kater durch uns kastriert werden dürfte.
Aber nur, solange es für sie nichts kosten wird...



Die Katzenmama wurde nun erst behandelt, da sie in ihrem Zustand noch nicht kastriert werden konnte. Ihr Allgemeinzustand ließ es noch nicht zu.  Als erstes bekam sie eine Behandlung gegen alle Parasiten, also Flöhe, Würmer und Zecken. Zusätzlich musste sie antibiotisch behandelt werden und  zusätzlich ein sehr teures  Medikament bekommen,  um die Milchbildung und den Milchstau bei ihr zu stoppen, damit nicht  weitere Entzündungen am Gesäuge entstehen. 
Ein normales, langsames Abstillen konnte bei ihr ja leider nicht stattfinden.

Inzwischen geht es ihr viel besser, durch die liebevolle Krankenpflege von Andrea.







Rechnung für die Erstbehandlung


Wir kümmern uns auch um Tiere, die zwar irgendwie jemanden gehören, deren Besitzer sich aber nicht wirklich kümmern wollen oder können.



Sowie die 2  knapp 1jährigen Bardino-Junghunde Patuco und Rantanplan, die auf einem Fabrikgelände einer Entsalzungsanlage leben.
Sie sind beide , seit sie Welpen sind auf dem Gelände, und werden dort von den Arbeitern versorgt.



Wir haben sie vor einiger Zeit mit sehr teuren Seresto-Halsbändern versorgen dürfen, nachdem wir uns die Erlaubnis von den echt netten Mitarbeitern dort geholt haben, denn die zwei waren total von Zecken und Flöhen befallen. Diese Halsbänder sind langzeitwirksam gegen Zecken und Flöhe und eine gute Lösung für sie, wie wir dachten...
Nach ca. 10 Tagen, als ich wieder vorbei schaute, waren die Halsbänder leider verschwunden. Leider haben wir versäumt, die Leute dort darüber aufzuklären, dass sie lange getragen werden können. Ob man sie unwissend entfernte um ihnen die Kette anzulegen, die sie jetzt tragen oder ob sich die beiden sie gegenseitig abgerissen haben, wissen wir nicht. Daraus haben wir gelernt, dass wir das nächste mal lieber ein Spoton gegen Zecken und Flöhe geben, da kann nichts schief gehen. ;-)

Vorgestern jedenfalls, als ich mal wieder vorbeischauen wollte, Habe ich mit den Mitarbeitern gesprochen um zu klären, wieso sie nun nicht rumlaufen können, sondern angekettet sind. Sie klärten mich auf, das sich auf dem Gelände zur Zeit eine Baustelle befindet und die zwei haben sich schon mehrmals durch den Maschendraht gebissen und sind ausgebüxt. Also dient es erst mal zu ihrer eigenen Sicherheit. Sie sind halt noch sehr junge Hunde und haben leider noch nicht viel gelernt. Wie auch? Die einzigen, die sich um sie kümmern, sind die Arbeiter, die sie füttern und ab und an über das Gelände laufen lassen.

Bei der Gelegenheit wies mich ein besorgter Arbeiter darauf hin, dass Patuco ein total entzündetes Auge hat, welches er nicht mehr öffnen konnte.





Zufällig hatte ich Ampullen mit Kochsalzlösung dabei, die ich selber immer für meinen Hund zum Augen reinigen nutze, wenn wir sehr sandige Spaziergänge hinter uns haben. Damit habe ich dem Armen erst mal das Auge etwas gespült. Danach habe ich mit dem Tierarzt telefoniert und geklärt, was weiter zu tun wäre.

Die Liste für die Medikamente ist mal wieder lang geworden, aber wenn wir dem Kleinen wenigstens so das Leben etwas erträglicher machen können, ist das nicht zu viel!
1. Kochsalzlösung für das Spülen des betroffenen Auges,
2. Mullkompressen, um damit den Dreck aus dem Auge zu wischen,
3. Nach der gründlichen Reinigung bekommt er antibiotische Augentropfen und zusätzlich
4. Antibiotika Tabletten, die mit Hilfe von Leberwurst verabreicht werden, das sie relativ groß sind und er sie ohne Probleme schluckt. 

So wird er nun 2 mal täglich über 8 Tage von mir behandelt. Und da ich aus  nicht auf das Firmengelände darf, haben wir eine Vereinbarung mit den hilfsbereiten Angestellten dort getroffen, dass mir der Kleine morgens und abends einmal vor die Tür gebracht wird, wo ich ihn behandeln kann.

Heute Abend, nach 2 Tagen Behandlung hatte ich schon den Eindruck, dass er das Auge besser öffnen konnte. Was allein sicher schon die gründliche Reinigung bewirkte. Er ist schon sehr zutraulich geworden und genießt die Zuwendung sehr. Nun lassen wir dem Antibiotikum etwas Zeit zu wirken und bald wird es dem Schatz wieder besser gehen.





Wir würden den Beiden gerne solche Hütten bauen, damit sie in dieser unglaublich lauten Entsalzungsanlage einen kleinen Rückzugsort haben und wir hoffen, dass der Besitzer uns das erlaubt. Natürlich würden wir das auf eigene Kosten machen.


Was mich wirklich richtig freut freut ist, dass die Arbeiter mir inzwischen so Vertrauen, dass sie mich mich von sich aus um Hilfe bitten und damit eine Lösung für die Babies gefunden haben. Es geht nur in einem guten Miteinander. Auch von der Kette sollen die Schätze, wenn die Arbeiter sich durchsetzen können, bald ganz befreit werden. Man sagte mir, dass ein neuer Zaun geplant ist... fingers crossed! Jetzt geht s aber erstmal wieder zu Patuco . 

Gestern hat er mir doch tatsächlich seine Pfote auf die Schulter gelegt... was für eine zauberhafte Geste von diesem kleinen schlauen Hund. 
Ihr seht also, es geht immer weiter bei uns, denn überall erwartet uns mal kleineres und auch leider mal größeres Tierleid, wo wir nicht wegschauen können und wollen. Und mit  Einsatz, der aber leider manchmal nicht billig ist und verdammt viel Energie kostet, können wir das Leid ein wenig lindern und den Tieren ein würdigeres Leben ermöglichen, als wenn wir alle wegschauen würden. 

Durch Euch und Eure Spenden macht Ihr es möglich! Danke, dass Ihr uns treu bleibt.
Euer Team von Sando e.V. - Rescue A Soul