News aus dem Monat Oktober
Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen rasant und für Hamburg gelten, verständlicher Weise, strengere Hygienevorschriften. Jeder von uns ist aufgerufen, seine Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und die AHA-Regularien einzuhalten. Für obdachlose Menschen gelten diese jedoch anscheinend nicht.
Die Stadt Hamburg richtet in der Markthalle eine Tagesstätte für obdachlose Menschen ein. Bis zu 200 Obdachlose können dort versorgt werden. Wie dort die Abstandsreglungen und Hygienevorschriften eingehalten werden können, ist für Initiativen der Wohnungslosenhilfe fraglich, denn die derzeit geltenden Vorschriften lassen es nicht zu, dass Tagesstätten-Einrichtungen ihren Gästen den gewohnten Einlass gewähren. Meist erfolgt die Versorgung „außer Haus“ – Aus Schutz für Gäste und Personal.
Auch werden im Winternotprogramm neue Schlafmöglichkeiten in „lockerer Zimmerbelegung“ angeboten. Also hier ist ebenfalls kein Schutz vor Ansteckung, wie er z. B. in Hotels in Einzelzimmerbelegung gegeben wäre, möglich.
Die ganztägige Öffnung des Winternotprogramms, um den obdachlosen Menschen auch tagsüber einen Rückzugsort zu bieten, lehnt die Sozialbehörde ab. Tagsüber müssen sich die Menschen bei Nässe und Kälte ohne adäquate Rückzugsmöglichkeiten auf der Straße aufhalten.
Ein Sozialarbeiter stellt die Frage, der wir uns anschließen: „Wo bleibt die Wahrung der Würde aller Menschen? Wie kann es ethisch und medizinisch gerechtfertigt werden, dass obdachlose Menschen per Verordnungen von gleichwertigen Schutzräumen und Hygienemaßstäben ausgenommen werden? Es braucht mehr dezentrale, kleinere Orte und keinen großen Ort!“
Nachfolgend aufgeführt finden Sie einige, der im letzten Monat stattfindenden Aktionen für und von Leben im Abseits e. V.:
Sozialausschuss Bezirksamt Altona
Ende September waren wir zu Gast im Sozialausschuss des Bezirksamt Hamburg-Altona, um über unsere Arbeit zu berichten sowie ein Grobkonzept über „Housing First“ als einen Lösungsvorschlag zum Thema Obdachlosigkeit darzustellen.
Interessante Fragen wurden seitens der Ausschuss-Mitglieder gestellt, was uns verdeutlicht hat, dass wir zukünftig unsere Aufklärungsarbeit noch weit mehr auf politische Vertreter in der Stadt Hamburg ausrichten müssen.
Vor dem Sozialausschuss in Altona durfte nach uns die Sozialbehörde zum Thema Obdachlosigkeit berichten. Leider können wir die Darstellung des Behördenvertreters in keiner Weise bestätigen, denn die Realität sieht leider ganz anders aus.
Das Hilfesystem ist weder qualitativ noch quantitativ ausreichend, es fehlen sanitäre Anlagen und Aufenthaltsmöglichkeiten, die Lebensmittelspenden an Institutionen in der Obdachlosenhilfe fallen deutlich knapper aus als vor der Corona Pandemie und die medizinische Versorgung ist absolut unzureichend. Die Verelendung der Menschen auf der Straße nimmt einen rasanten Anstieg.
Mehr unter: https://www.jungewelt.de/artikel/388755.lage-der-obdachlosen-totale-verelendung.html?fbclid=IwAR1-YZfj1Y_7o9hsc2tqKHxAhqbDhlQz96_luOKWBv8Fjzzt8GTSzI4nq5E
NDR Beitrag: Rund um den Michel – Gesichter der Großstadt
Für die Sendung Rund um den Michel – Gesichter einer Großstadt waren wir mit dem NDR Team von Anna Lena Temme einen Tag auf der Reeperbahn unterwegs. Wir sagen danke schön für diesen schönen Beitrag.
Mehr unter:
Die ABSEITS-Fibel „Was weißt Du über Obdachlosigkeit?“
Warum gibt es heutzutage immer noch obdachlose Menschen auf unseren Straßen? Was genau bedeutet Obdachlosigkeit? Wie helfe ich richtig und nachhaltig? Was kann JEDER von uns tun, um obdachlose Menschen zu unterstützen?
Viele Fragen erreichen uns auf unseren Lesungen und Dialogreihen und seit Beginn der Corona Krise vermehrt. Wir haben versucht, Fakten, Gründe, Zahlen und vieles mehr in einer kleinen ABSEITS-Fibel zusammenzustellen. Seit Mitte Oktober gibt es sie in unserem Shop:
Mehr unter: https://www.leben-im-abseits.de/shop-1/b%C3%BCcher/
Veranstaltungsreihe „Hamburger Dialoge über Obdachlosigkeit“
Am 9. Oktober um 19 Uhr konnten wir im Hause der Caritas nach acht Monaten wieder eine Veranstaltung durchführen und mit den Hamburger Dialogen über Obdachlosigkeit starten. Das Thema an diesem Abend lautete: „Obdachlose Frauen – unauffällig und besonders gefährdet“. Wir konnten uns an diesem Abend über viele interessierte Gäste freuen. Geplant sind weitere sechs Dialogabende, die Durchführung ist jedoch abhängig von der Pandemie-Entwicklung.
Mehr unter: https://www.leben-im-abseits.de/veranstaltungen/
Online Shop Leben im Abseits
Im September konnten wir endlich unseren neuen Online Shop aktivieren!
Wir danken der HanseMerkur Gruppe ganz herzlich, denn sie haben verschiedene Artikel aus unserem Shop erworben und verlosen diese an ihre Mitarbeiter. Eine super Idee, vielleicht auch für andere Firmen, Gruppen etc.?
Mehr unter: http://hansemerkur.csr-engagement.de/wir-verlosen-etwas-von-der-strasse-fuer-die-strasse/?fbclid=IwAR3Y5Ojh9xd2CUJp7vjC46bI6q-aiv4rJsbrTkYOkKO-enc8MncgjS0cj8M
Veranstaltungsreihe „Armes, reiches Hamburg-Eine Stadt voller sozialer Kontraste“
Wie bereits angekündigt sollte unsere neue Veranstaltungsreihe in den Monaten November, Dezember, Februar und März im Lichtwarksaal der Toepfer Stiftung stattfinden.
Aufgrund des hohen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen werden die geplanten Termine im November und Dezember nicht stattfinden. Diese beiden Abende werden in die Monate April und Mai 2021 verschoben. Aktuelle Termine, Absagen und Verschiebungen finden Sie auf unserer Homepage.
Mehr unter: https://www.leben-im-abseits.de/veranstaltungen/

Weiterhin werden wir alles dafür tun, um der Stigmatisierung von Obdachlosigkeit entgegen zu wirken. NIEMAND ist freiwillig obdachlos und NIEMAND sollte sein Leben auf der Straße verbringen müssen!
Mit unserem Sozialfonds unterstützen wir die obdachlosen Menschen mit Geldspenden und Lebensmittelgutscheinen, damit sie ihre persönlichen Bedarfe erfüllen können.
Bitte unterstützen Sie uns auch dabei mit einer Spende. Sie können über betterplace, PayPal oder natürlich auch direkt auf unser Konto bei der Hamburger Volksbank spenden.
Gerade haben wir unseren Online-Shop eröffnet und einige Artikel herausgebracht, mit deren Verkaufserlösen wir unseren Verein stützen möchten. Vielleicht wäre in diesem besonderen Jahr, welches für alle mit Einschränkungen einherging, ein Buchgeschenk für die Mitarbeiter oder Kunden etwas für Sie?
Leben im Abseits ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Aus diesem Grund sind wir auf der Suche nach Fördermitgliedern und Dauerspendern, die uns unterstützen, um unsere Vereinsarbeit vollumfänglich leisten zu können und eine Planungssicherheit zu erhalten. Helfen auch Sie uns dabei?
Mehr über unsere Vereinsarbeit erfahren Sie unter:http://www.leben-im-abseits.de
