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Was bedeutet Theaterarbeit konkret?

Genoveva W.
Genoveva W. schrieb am 05.06.2018
Unsere Theaterarbeit beinhaltet mehr, als vielleicht auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist:
sie fordert und fördert die wesentliche sozialen Fähig – und Fertigkeiten unserer Teilnehmer*innen.
Dazu gehören sprachlicher und körperlicher Ausdruck, geistige und körperliche Beweglichkeit, Aufmerksamkeits – und Wahrnehmungsschulung ebenso, wie die eigenen soziokulturellen Erfahrungen.

Zwar geht es primär um die Freude des Spiels, das schlüpfen in eine andere Rolle und die Aufregung auf der Bühne zu stehen, doch es geht auch unweigerlich darum, die Jugendlichen dahingehend zu fördern, die eigenen sozialen Kompetenzen in den Theaterworkshops ohne Druck und ohne Wertung für sich weiterzuentwickeln.
Dadurch, dass unsere Teilnehmer*innen ihr Stück selbst schrieben und die Figuren nach eigenen Vorstellungen entwickelten, hatten sie die Möglichkeit, sich während der Proben sowohl kritisch wie auch reflektiert mit dem eigenen Selbstverständnis, der eigenen Kultur, sowie mit politischen und gesellschaftlichen Situation auseinanderzusetzen – auch die Auseinandersetzung mit eigenen Zukunftsperspektiven spielte eine große Rolle. Eben diese Möglichkeit der Theaterarbeit beinhaltet auch eine spielerische Ermutigung, sich selbst ernst zu nehmen, eigene Gedanken und Wünsche zu äußern und zu einem aufgeklärten, hinterfragenden Teil unserer Gesellschaft zu werden.

Durch die gemeinsamen Proben der Gruppe lernen die Teilnehmer*innen ein Auskommen miteinander in einer Konstellation, in der sie sonst vielleicht nicht zusammen kommen würden. Durch unsere – doch eher fakultativ geprägte Arbeitsweise – erlernen die Schüler*innen, welche Bedeutung Zuverlässigkeit anderen Mitmenschen gegenüber hat, sie lernen sich autark in einer Gemeinschaft zu bewegen und dort und ihre Anliegen und Fragen zu äußern. Unsere Theaterarbeit gelingt nur, wenn sich die Schüler*innen aus eigenem Interesse und Antrieb auf unsere Arbeit einlassen und aus eigenem Engagement an dem Probenprozess teilnehmen. Diese Kompetenzen, die die Jugendlichen erlernt und weiterentwickelt haben, tragen sie später in andere Gesellschaftsbereiche mit hinein.

Kurz: Wir arbeiten unterstützend, damit Integration gelingen kann und die Jugendlichen nicht widerspruchslos dem politischen Missbrauch von Religion folgen, mangelndes Selbstbewusstsein nicht zu Unzufriedenheit, Extremismus, Kriminalität, Hass und Zwiespalt in der Gesellschaft führt. Wir bringen Kindern über ihre sinnliche Wahrnehmung und eigene künstlerische Praxis, nicht nur Kunst und Kultur nahe sondern regen sie zu eigenständigem Denken, Fühlen und Handeln an und üben mit ihnen eine Gesprächskultur ein, die Anerkennung, Respekt und Toleranz gegenüber dem Anderen fördert. 
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