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Deutschlands größte Spendenplattform

Ein urbanes Nachtleben ist ländlich: Tanzlokal „Fette Elke“ sucht Unterstützung

J. Knoop
J. Knoop schrieb am 04.07.2018
Jugendliche in Vorpommern haben in den letzten Jahren immer weniger Möglichkeiten sich nach ihrer Arbeit oder Schule in ihren Sphären auszuleben. Gerade am Wochenende zieht es daher viele in größere Städte, wo sie nach ihrer Ausbildung oft ihren neuen Lebensmittelpunkt sehen. Das Projekt „Fette Elke“ reist regelmäßig durch Vorpommern und wirkt diesem Trend entgegen. Nun Benötigt das Projekt ca. 5000,00 Euro um weiterhin aktiv sein zu können.

Hanshagen/Stralsund | Der Bass schallt heraus, von außen sind Lichteffekte zu erkennen und vorm Eingang sitzen in gesprächiger Runde junge Menschen auf einer Couch die dabei sind ihr Getränk zu genießen. Wer nun denkt, dass es sich dabei um einen örtlichen Jugendclub oder Diskothek handelt die einen Tanzabend anbieten liegt falsch, denn davon sind kaum noch welche vorhanden. Egal ob Festival, Dorffest oder Privatfeier.
Die Fette Elke ist ein Mercedes Sprinter, der zur Tanzfläche inkl. Sound- und Lichttechnik umfunktioniert wurde. Sie bietet mit 6 Quadratmeter Innenfläche und einer Stehhöhe von 2,5 m Platz für bis zu 25 Menschen. Die Besucher können dort Musik genießen, die sonst eher großstädtischen Clubs vorbehalten ist. Zuletzt bestimmen jedoch Ort, Zeit und vor Allem die Gäste das musikalische Programm. Durch die geringe Größe der Tanzfläche und die Federung des Busses entsteht schon mit wenigen Leuten ein ganz besonderes Tanzerlebnis. Dabei ist die Atmosphäre unabhängig vom Musikstil. Ziel des Projektes ist es, urbanes Nachtleben auch in abgelegenen Regionen anzubieten und diese vor Allem für junge Menschen attraktiver zu machen. Zusätzlich werden andere demokratische Projekte zu unterstützt. So beispielsweise in diesem Jahr das Friedenfest in Demmin, auf deren Bühne auch Feine Sahne Fischfilet gespielt haben.

Die „Elke“, wie sie Sebastian Schubert der Initiator des Projektes liebevoll nennt, existiert seit 2016 und die Nachfrage steigt. Der Initiator konnte schnell beim „Rock gegen Rechts Stralsund e.V.“ Unterstützung finden. „Nicht zuletzt sind kulturelle Errungenschaften in der ausgedünnten Kulturlandschaft Vorpommerns gleichermaßen Präventionsprojekte die im Bereich der rechtsmotivierten Kriminalität vorbeugend wirken werden“, so Jens Knoop der Vorsitzender des Vereins. Nun gibt es eine gemeinsame crowdfunding-Kampagne die zur sicheren Finanzierung des Projektes beitragen und Menschen sowie Unternehmen zum Spenden auffordern soll. „Neben Kfz-Versicherung, Kfz-Steuern und TÜV wird in diesem Jahr eine Erneuerung des Hochdaches und der Einbau einer Rückfahrkamera stattfinden müssen mit dem Ziel den Bus einsatzfähig zu halten“, so Schubert. Der 37 Jährige aus Hanshagen, einem beschaulichem Dorf in der Nähe von Greifswald, lebt dort mit seinen Kindern und möchte ungern die Region verlassen.
Sebastian Schubert (Projektkoordinator, links), Jens Knoop (Vors. RGR Stralsund e.V., rechts)

„Ich leben eigentlich gerne dort wo die Kühe muhen, nur ob meine Kinder das später auch so sehen bezweifel ich“. Die „Elke“ soll erhalten bleiben und ausgebaut werden. Eine schöne Lackierung und die nochmalige Erweiterung der Technik werden ebenfalls irgendwann anstehen müssen. Das Projekt „Fette Elke“ ist einer der wenigen Hoffnungsschimmer in Vorpommern – die versuchen die Region gerade für junge Menschen wieder lebenswerter zu machen.

Mehr Infos zum Projekt findet man auf http://www.rockgegenrechts.com des Projektes http://www.facebook.com/FetteElkeTanzlokal



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