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Deutschlands größte Spendenplattform

Nun wirds eng - 1600 Euro monatlich fehlen, um eine Schließung abzuwenden

M. Kleinfelder
M. Kleinfelder schrieb am 17.02.2012

Das im März 2009 eröffnete Familienzentrum „Buntes Haus“ in der Hellersdorfer Promenade 14, steht an seinem 3 Geburtstag vor der Schließung. Trotz der Bemühungen des Trägers „Roter Baum“ Berlin UG ist es nicht gelungen eine ausreichende Finanzierung für die Einrichtung zu akquirieren. Nun fehlen monatlich 1600 Euro.

 

Das Familienzentrum „Buntes Haus“ wurde gemeinsam vom „Roten Baum“ Berlin, dem Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade, dem Jugendamt Marzahn-Hellersdorf und der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) entwickelt. Es ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Familien im Quartier, die dort nicht nur ihre Freizeit verbringen, sondern Impulse für das Familienleben, Beratung und direkte Unterstützung erhalten.

Mit den Nachbarschaftsprojekten BildKlexRaum, LeseCafe, janz nah draussen und Stadtteileltern stehen Bildungsprojekte, die Eltern einen einfachen Zugang bieten, im Mittelpunkt. Der SpielRaum, Kinderbibliothek und das Kochprojekt „Knusperkopp“ richten sich direkt an die Kinder und bieten ihnen Spaß und Entwicklungschancen gleichermaßen. In der FamilienBeratung und der KleiderStube erhalten alle Bewohner des Stadtteils direkte Unterstützung in schwierigen Lebenslagen.

Das Bunte Haus ist ebenfalls Partner, oft auch Ausgangspunkt, für viele Aktivitäten im Stadtteil. So findet jährlich das Promenadenbuffet vor der Einrichtung statt und die Einrichtung beteiligt sich auch bei allen Stadtteilaktivitäten als Coorganisator.

 

Im Quartier in dem sich das „Bunte Haus“ befindet, lebt ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Menschen in Armut. Allein 69 % aller unter 15 jährigen leben vom Bezug von Sozialleistungen. Erschwert wird die Situation durch einen sehr hohen Anteil junger Mütter mit mehreren Kindern. Sie sind auch Schwerpunktmäßig Nutzerinnen des Hauses sind.

 

Die finanzielle Situation der Einrichtung ist schon länger angespannt. Das Quartiersmanagement fördert im Rahmen des Programms „soziale Stadt“ ebenso wie das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und das Deutsche Kinderhilfswerk die Einrichtung. Abgedeckt sind Personalkosten für zwei Mitarbeiter sowie Honorare für Teilprojekte. Ein weiterer wichtiger Finanzierungspunkt war die Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung. Mit Schreiben vom 13.2.12 hat uns das Jobcenter Marzahn-Hellersdorf mitgeteilt, dass unser Projekt im Jahr 2012 nicht berücksichtigt wird. Als Begründung dafür  wird eine Bewertung „anhand arbeitsmarktlicher und bedarfsseitiger Prioritätsstufen“ angeführt. Dem Träger ist bewusst, dass diese Arbeitsmarktinstrumente nicht zur Grundsicherung einer Einrichtung geeignet sind. Aber sie wurden durch das Bezirksamt und die Träger als Rettungsanker genutzt, als die soziale Infrastruktur in Marzahn-Hellersdorf, durch Kürzungen in diesem Bereich ihrer Finanzierungsgrundlage beraubt wurde. Insofern, nach Ansicht des Trägers, ist es auch ein Versäumnis des Bezirkes, dass hier nicht im Vorfeld Abhilfe geschaffen hat, denn diese Problemlage war dem Bezirk immer bewusst.

 

Martin Kleinfelder, Leiter der gemeinnützigen „Roter Baum“ Berlin Unternehmergesellschaft: „Trotz intensiver Bemühungen bei der Drittmittelakquise, ist es nicht gelungen, diese bei den Nutzern beliebte und in Verwaltung und bei den Partnern anerkannte Einrichtung zu sichern. Unser Anliegen war es immer eine Arbeit zu leisten, die den Familien Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe gibt, ohne dabei das Handeln der Menschen zu ersetzen. Nun können nur noch massive Spenden oder ein Wunder die Schließung abwenden. Benötigt werden monatlich 1600 Euro um die Miet- und Betriebskosten aufzubringen.“