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Wie kann man Menschen mit Alzheimer den Alltag erleichtern?

Alin Boyaciyan
Alin Boyaciyan schrieb am 14.04.2021



Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, leiden zunehmend an den Folgen ihres Gedächtnisverlusts. Die Orientierungslosigkeit, das Nachlassen der Sprache und Wahrnehmung, macht sie zunehmend pflegebedürftig. Dieser Prozess ist nicht zu stoppen. Wir hoffen, dass euch ein paar der folgenden Kniffe helfen werden, Alzheimer-Patienten den Alltag zu erleichtern.

Feste Abläufe
Routinen geben Patienten*innen Orientierung. Abläufe einzuspielen und beizubehalten, schaffen Sicherheit und Vertrauen. Feste Strukturen helfen gegen den Verlust des Zeitgefühls. Etabliert deshalb feste Zeiten für (gemeinsames) Kochen, Essen und Spaziergänge. Davon profitiert gleichzeitig der Schlafrhythmus der Betroffenen, der gestört sein kann.

Verständigung
Die Kommunikation mit Alzheimer-Patienten verlangt viel Ruhe und Geduld. Patienten können nicht mehr so gut sprechen, zuhören und verstehen. Lasst Euch auf die Realität des Betroffenen ein, statt sie zu verbessern. Zu einem Thema aus der Vergangenheit zu wechseln, kann, dank des gut erhaltenen Langzeitgedächtnisses, Situationen entzerren. Grundsätzlich hilft es, langsam, deutlich und in einfachen Sätzen zu sprechen. Blick- und Köperkontakt, aber auch Fotos von Familienmitgliedern, Bekannten und Freund*innen können eure Gespräche unterstützen.

Körperpflege und Anziehen
Die tägliche Körperpflege kann aus unterschiedlichen Gründen zu einem Problem werden. Schafft auch dafür einen strukturierten Ablauf. Folgendes hilft euch dabei:

  • Denkt als erstes daran, den Schlüssel aus der Badezimmertür und elektrische Geräte zu entfernen.
  • Haltet alles griffbereit, um Unterbrechungen zu verhindern.
  • Stellt sicher, dass der Raum warm genug ist.
  • Ein Vollbad sollte nur handbreit mit angenehm warmen Wasser gefüllt sein.
  • Badeöle, die die Wanne rutschig machen, solltet ihr meiden.
  • Teilt die Dusch- oder Badevorgänge in einzelne Schritte auf.
  • Führt ruhig, freundlich, aber bestimmt durch die einzelnen Schritte.
  • Seid flexibel und unterstützt das Waschen mit Schwamm und Badeschüssel, wenn das Baden oder Duschen nicht angenommen wird. 
  • Schaut nach Hautausschlägen oder wunden Stellen.
  • Legt für mehr Wärme und Privatsphäre ein Handtuch über die Schultern des Badenden. 

    Ermutigt Patienten*innen, sich so lange wie möglich selbst anzuziehen. Unterstützen könnt ihr sie, indem ihr die Kleidung vorher zurechtlegt. Vielleicht hilft es, kleine Knöpfe durch größere zu ersetzen oder Klettverschlüsse anstelle von Reißverschlüssen. Kleidung sollte gut passen, damit sie nicht behindert. 
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