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Rumäniens Wälder sind wunderschön. Wir müssen sie schützen - gemeinsam!

M. Bell
M. Bell schrieb am 16.12.2021

EuroNatur-Campaignerin Janinka Lutze ist mit ihren Kollegen von der Naturschutzorganisation Agent Green auf einer Forststraße im Natura 2000-Gebiet Făgăraș unterwegs. Links und rechts sieht sie mit Wäldern bedeckte Berghänge. Es ist wunderschön.

Schaut euch das Videotagebuch von Janinka Lutze an:



Doch bald endet die Idylle abrupt: Fichtenstämme liegen am Straßenrand und die ersten Holztransporter tauchen auf. Daneben drei Männer, einer zerteilt Stämme mit einer Motorsäge.


Einer von vielen: Durchschnittlich sind in Rumänien etwa 45.000 Holztransporte in 72 Stunden unterwegs. Die meisten LKW sind 365 Tage im Jahr im Einsatz und viele von ihnen haben uralte Bäume geladen, die teilweise aus Schutzgebieten stammen. © Janinka Lutze

Janinka und ihre Mitstreiter fahren weiter und die Szene wiederholt sich, bis sie vor einem der Transporter anhalten. Die Berghänge sind von Kahlschlägen gezeichnet. Immer wieder beobachtet Janinka, wie die Zange eines Harvesters zugreift und Stämme auf den Transporter hebt. Als das Team eine Drohne fliegen lässt, offenbart sich das erschreckende Ausmaß der Zerstörung: Auch weiter innerhalb des Natura 2000-Gebiets sind die Hänge von Kahlschlägen zerfressen. Als breite Streifen ziehen sie sich bis in die hohen Lagen hinauf. Von den wertvollen alten Wäldern ist kaum noch etwas übrig.


 „Die Ur- und Naturwälder der rumänischen Karpaten sind berührend schön und ergreifend wild. Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um diese Wälder zu erhalten!“ sagt Janinka Lutze, Campaignerin bei EuroNatur  © Agent Green

 Die Kollegen von Agent Green versuchen, mit den Forstarbeitern zu sprechen, um herauszufinden, ob sie eine Genehmigung für die Fällarbeiten haben. „Die Forstarbeiter wurden schnell laut und aggressiv“, berichtet Janinka Lutze. „Plötzlich brach Hektik aus. Wir sprangen zurück ins Auto. Die Arbeiter hatten angedroht, die Schranke am Eingang der Forststraße zu schließen und uns im Wald festzuhalten. Der Forstarbeiter, der an der Schranke wartete, war in Rage. Er drohte sogar damit, seine Axt zu holen.“

Am Ende ging zwar alles glimpflich aus, doch selbstverständlich ist das nicht. Menschen, die sich gegen die rumänische Holzmafia stellen, leben gefährlich. Unter anderem wurden im September 2021 der Umweltaktivist Tiberiu Bosutar von Agent Green sowie zwei Journalisten nahe der Ortschaft Panaci brutal verprügelt. Sie waren dabei, einen Dokumentarfilm über illegale Abholzungen in der Region zu drehen, als sie von mehreren Männern zusammengeschlagen wurden.

Kein Wunder, denn der schmutzige Handel mit Holz aus den rumänischen Natur- und Urwäldern ist ein Millionengeschäft. Das Holz wird ins Ausland und an große Holzbetriebe in Rumänien verkauft.  


Gemeinsam wollen wir die wunderschönen Wälder Rumäniens beschützen. Bitte helft uns dabei!