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Zum Stand des Projektes. April 2018

Hannelore Brenner
Hannelore Brenner schrieb am 06.04.2018

Liebe Spenderinnen und Spender,
liebe Freunde von Room 28,

leider ist unsere Spendenkampagne ziemlich ins Stocken geraten. Aber ich möchte Ihnen versichern: Das Room 28 Bildungsprojekt entwickelt sich stetig weiter, auch wenn alles viel langsamer vorangeht als erhofft. Es ist ja eigentlich nicht verwunderlich: Unmöglich kann eine Person alleine weiterhin alleine an diesem multimedialen, internationalen Projekt arbeiten. Das Projekt mit den „Mädchen von Zimmer 28“ begann im Jahre 1996 – 22 Jahre sind seither vergangen. Viel ist geschehen und vieles entstanden. Jetzt aber gilt es, ein aktives Team aufzustellen, eine Grundlage zu schaffen, auf dass all das, was geschaffen wurde, was angelegt und in den Wurzeln schon längst vorhanden ist, auch erblühen kann.
 
Am 21.2. 2018 wurden unserem Verein Spendergelder in Höhe von 1.964,63 € überwiesen. Ich danke sehr herzlich unseren Spenderinnen und Spendern! Und möchte Ihnen heute mitteilen, wozu dieses Geld verwendet wird und über den aktuellen Stand informieren.Im März 2018 erhielt unser tschechischer Partner, die Svobodná základní škola, o.p.s. eine deutschsprachige Variante der Ausstellung Die Mädchen von Zimmer 28. Sie wird nun in der Artillerie-Kaserne in Terezin, Akademicka 409 zu sehen sein. Tschechische und deutsche Schülergruppen haben die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen und in diesen Räumlichkeiten Workshops und Seminare durchzuführen. Die Svobodná základní škola ist eine kleine, neu gegründete Freie Schule und ist der Waldorfschul-Pädagogik verpflichtet. Sie hat das Ziel, in Terezin eine neue Schule zu errichten. Gegenwärtig sind die Klassen in einer anderen Schule in einem benachbarten Ort untergebracht. Mehr erfahren Sie auf unserer Website.

Wir sind nun dabei, mit der Svobodná základní škola eine Kooperationsvereinbarung zu erarbeiten. Darin werden auch die nächsten Schritte festgelegt, die es umzusetzen gilt. Für einige Maßnahmen, die wir planen, werden Förderanträge gestellt. Es geht vor allem um personelle Stärkung, Übersetzung der vorhandenen Lehrmaterialien ins Tschechische und Weiterentwicklung der noch zu erstellenden Lehrmaterialien. Sie sollen in Terezin zum Einsatz kommen. Wir möchten die Chance nutzen und die Ausstellung in Terezin zum Kristallisationspunkt unseres Bildungsprojektes machen.Einen kleinen Teil der Lehrmaterialien haben wir zur Übersetzung ins Tschechische in Auftrag gegeben.

Der Plan, eine neue, aktualisierte Ausstellung für deutsche Schulen zu machen, bleibt bestehen. Aber solange wir nicht die nötigen Finanzmittel haben, kann er nicht realisiert werden.

Für Mai 2018 planen wir gemeinsam mit unserem tschechischen Partner eine Veranstaltung in Terezin. Evelina Merová, eines der „Mädchen von Zimmer 28“ (sie lebt in Prag) wird voraussichtlich dabei sein. Wir werden ihre Autobiografie vorstellen, von unseren Erfahrungen mit dem gemeinsamen Projekt (Mädchen von Zimmer 28) sprechen und das deutsch-tschechische Kooperationsprojekt vorstellen.Demnächst erhält Evelina für ihr unermüdliches Engagement als Zeitzeugin das Bundesverdienstkreuz. Es wird ihr in der Deutschen Botschaft in Prag verliehen. Helga Pollak-Kinsky und Anna Hanusová erhielten diese Auszeichnung bereits im Jahre 2013. Leider ist Anna Hanusová ein Jahr später gestorben.

Am 30. März 2018 ist Ela Weissberger von uns gegangen. Sie spielte für unser Projekt eine große Rolle und wurde in den USA geradezu berühmt, da sie in den Theresienstädter Aufführungen von Brundibár die Rolle der Katze spielte und bei unzähligen Aufführungen in ganz Amerika und auch weltweit zu Gast war. 

Von Anfang an war es der Wunsch der Überlebenden von Zimmer 28, das, was sie erlebten, erinnerten  und an authentischen Dokumenten zusammentrugen und was sie der jungen Generation weitergeben wollten, festzuhalten; ein Gedenken zu schaffen. Mein persönliches Ziel war es, ihr so bedeutendes Vermächtnis in künstlerische und mediale Formen zu bringen, um deren Geschichte und Botschaften gegenwärtigen und nachfolgenden Generationen nahe zu bringen und sie Teil unseres kollektiven Gedächtnisses werden zu lassen. Auch war es mir wichtig, möglichst viele Projekte mit den Überlebenden zu machen. Diese Chance sinkt leider von Tag zu Tag. 

Ich hoffe, dass es mit unserer Spendenkampagne bald wieder aufwärts geht! Es ist noch viel zu tun.
Herzlichen Dank an alle, die gespendet haben! Es wäre wunderbar, wenn noch viele spenden würden. 

Hannelore Brenner







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