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ERSTES PROJEKT ABGESCHLOSSEN!

(Gelöschtes Mitglied)
(Gelöschtes Mitglied) schrieb am 13.07.2018

Liebe Unterstützer*innen,

nach den letzten erfolgreichen Monaten können wir euch eine erste Erfolgsnachricht melden -
Die ersten drei Trinkwasseranlagen sind bereits in Betrieb, alle Trainings- und Ausbildungseinheiten erfolgreich durchgeführt und die Projektnachbereitung beendet.

Insgesamt konnten wir die Trinkwasserversorgung für 1030 Personen, davon 350 Schüler*innen einer Grundschule, aufbauen und langfristig sicherstellen.  Die Projektkosten von insgesamt 6.182,85 € wurden zu 74% durch eine Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung sowie zu 26% durch Spenden wie die euren gedeckt.
Somit benötigten wir pro Person lediglich 6,00 € für die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser.

Die Projektdurchführung erfolgte in Zusammenarbeit mit unserer bangladeschischen Partnerorganisation RUPANTAR mit Sitz in Khulna. Die Realisierung des Projekts wurde durch finanzielle Unterstützung durch privaten Spenden an ASCEND e.V. sowie durch eine Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ermöglicht. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern, Partnern, Unterstützern und Förderern für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre unbegrenzte Hilfsbereitschaft und die herausragende Zusammenarbeit, die die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts erst ermöglicht haben.

Weitere Projekte sind derzeit in der Umsetzung, für Details besucht bitte hierfür unsere Webseite unter https://www.ascend-global.org/deutsch/aktuelles/

Da wir uns ausdrücklich und im höchsten Maße zu einem transparenten Umgang mit unseren Aktivitäten und Umgang mit Spenden und Fördermittel bekennen, möchten wir euch im Folgenden eine kurze Übersicht über die erfolgte Mittelverwendung geben.


Finanzierung
Das Projektbudget betrug eine Gesamtsumme von 7.173,86 € und wurde durch Ko-Finanzierung zu 74% von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und zu 26% von ASCEND e.V. gedeckt. ASCEND e.V. erbrachte die Hälfte des Beitrages als unbare Eigenleistung in Form ehrenamtlicher Tätigkeit, während die andere Hälfte aus privaten Projektspenden eingeworben wurde. Die gesamten Durchführungskosten nach Projektabschluss ergaben eine Summe von 7.142,85 €. Davon beträgt der bare Anteil 6.182,85 €.Die Materialkosten der Filterreparatur von PSF1 und PSF2 betrugen 953,81 € und 482,53 €. Die Neuinstallation des Regenwasserspeicher- und Aufbereitungssystems an der Kakrabunia Primary School kostete 2.497,40 €. Die Wasserqualitätstests nach erfolgter Anlageninstallation bzw. -reparatur erforderten 50,69 €. Die Kosten für die Koordinationsmeetings in den Gemeinden, der Aufbau der Water Management Committee sowie die Ausbildung des Wartungspersonal betrugen insgesamt 230,99 €. Personalkosten für Projektkoordinatoren, Techniker und Ausbilder beliefen sich über die Projektlaufzeit auf eine Gesamtsumme von 1.338,32 €. Mobilitätskosten für das Personal vor Ort betrugen insgesamt 91,03 €. Für sonstige Kosten (z.B. Verbrauchs- und Betriebsmittel von RUPANTAR, Bankgebühren) war eine Summe von 538,08 € erforderlich.Hinzu kommen unbare Eigenleistungen von ASCEND e.V. in Form von ehrenamtlicher Projektkoordination und Ingenieurleistungen, berücksichtigt mit einer kalkulatorischen Gesamtsumme von 960 €.Insgesamt entsprachen die tatsächlichen Durchführungskosten bis auf den verbleibenden Restbetrag von 37,60 € den Werten der Projektbudgetierung.


Projektdurchführung
REPARATUR SANDFILTER 1 (PSF1)
Die Reparatur- und Konstruktionsarbeiten an PSF1 im Dorf East Saheberabad, Dacope, begannen im Februar 2018 und wurden Ende März 2018 erfolgreich abgeschlossen. Der Betrieb wurde im April 2018 aufgenommen. Eine erste Zählung ergab eine Nutzerzahl von 320 bis 350 Dorfbewohnern.
 
Vor Aufnahme der Instandsetzungsmaßnahmen befand sich PSF1 außer Betrieb. Die Handpumpe zur Einleitung des Teichwassers in den Sandfilter war defekt. Die manuelle Pumpvorrichtung konnte aufgrund fortgeschrittener Verrostung nicht bewegt werden, zudem waren die Dichtungsringe porös oder nicht vorhanden. Einer der vormals zwei Entnahmehähne war abgebrochen, während der andere stark verstopft war. Die Filterabdeckung bestand aus verrosteten Wellblechteilen und zerbrochenen Steinplatten mit großen Lücken über dem Wasserüberstand der Sandfilterfläche. Die aus Beton gefertigten Außenwände und die Zugangstreppe des Filters waren mit Flechten und Moos bedeckt, jedoch grundsätzlich intakt. Für die Instandsetzung wurde daher die Hülle des Filters weiter genutzt, Abdeckung, Pumpe, Entnahme und Filtermaterial und -innenverkleidung jedoch erneuert. Für eine bessere Instandhaltung sowie ein hygienischeres Layout wurden zudem die Außenwände mit abwaschbaren Fliesen versehen.
 
Einige bestehende Probleme und Barrieren der etablierten PSF-Modelle der Region wurden mithilfe eines angepassten Designs behoben.
Im Zuge der Arbeiten wurde die Außenhülle des Filters erneuert und mit Fliesen ausgestattet. Eine neue Handpumpe wurde am Filter angebracht. Eine neue Rohrleitung wurde vom Teich zum Sandfilter gelegt. Anschließend wurde das Filtermaterial (Feinsand, Grobsand und Kies) im Filter eingebracht. Ein zusätzlicher Kohlefilter wurde zur Nachfiltrierung in der Speicherkammer des Filters installiert.
Um auch Bewohnern mit körperlichen Beeinträchtigungen aufgrund von Alter und Krankheit die Nutzung der Trinkwasseranlage zu ermöglichen, wurde ein barrierefreier Zugang zur Filterpumpe und  entnahmestelle mit Geländer angelegt. Die Steigung zwischen Zugangsweg, Wasserentnahmestelle und Handpumpe war bisher vor allem für Menschen mit Behinderung, Schwangere oder ältere Menschen schwer zu bewältigen. Um den Dorfbewohnern den Zugangs zu Trinkwasser zu erleichtern und die Benutzerfreundlichkeit das Sandfilters zu erhöhen, wurde jeweils eine Rampe vom Zugangsweg zur Entnahmestelle und der Handpumpe angelegt. Nach Inbetriebnahme bestätigten die Wasserqualitätstests die Einhaltung der nationalen Grenzwerte für Trinkwasser. Eine Beschreibung der Filterhandhabung, allgemeine Hinweise zur Wasserhygiene, der jeweilige Ansprechpartner, Informationen über das Water Management Committee sowie zur langfristigen Finanzierung des Filters wurden auf einer Hinweistafel an der Außenverkleidung angebracht. Die Logos des Fördermittelgebers BINGO sowie der Projektpartner RUPANTAR und ASCEND befinden sich auf der Hinweistafel.
 
Wasser aus Sandfiltern wird von den umliegenden Haushalten neben der Deckung des Trinkwasserbedarfs auch für den täglichen Gebrauch (z.B. Baden, Waschen von Kleidung, Bewässern von Haushaltsgemüse, Wasser für Rinder, Küchenbenutzung) genutzt. Zu diesem Zweck wurde neben PSF1 eine separate Wasserentnahmestelle mit einer manuellen Pumpe installiert, die direkt mit dem Teich verbunden ist.
 
Das erste Treffen zur Bildung des lokalen Water Management Committee wurde am 05.04.2018 durchgeführt. Bei diesem Treffen wurden die Mitglieder des Committee und die Verantwortlichen über den Filterbetrieb bestimmt. Zudem wurden mögliche Ausgestaltungen eines Finanzierungssystems vorgestellt und mögliche Organisationsstrukturen des Committee besprochen. In den darauffolgenden Treffen wurde ein Finanzierungssystem für die zukünftigen Wartungs- und Betriebskosten entwickelt. Die Gemeindemitglieder einigten sich auf die Vorabzahlung des errechneten Kostenbedarfs der nächsten 5 Jahre auf ein gemeinsames Konto. Der Kontozugang wurde so eingereicht, dass die drei gewählten Kontobevollmächtigten des Water Management Committee ausschließlich gemeinsam auf das Konto Zugriff haben.
 

INSTALLATION REGENWASSERSPEICHERANLAGE (RWHS)
Die Installation der RWHS in der Kakrabunia Primary School in Dacope begann im März 2018 und wurde im April 2018 abgeschlossen. Der Trinkwasserbedarf von 350 Schüler/innen in der Altersgruppe von 5-12 Jahren wurde mit der Installation der Anlage sichergestellt. Die Wassertanks mit einem Gesamtspeichervermögen von 15.000 Litern sichern die Trinkwasserversorgung in der Trockenzeit zwischen November und April. Nach den Regenfällen in den ersten zwei Wochen im Juni 2018 waren die Tanks bereits komplett gefüllt. Die Anlage befindet sich in Betrieb.
 
Vor Beginn der Projektaktivitäten besaß die Schule keine eigene Trinkwasserbereitstellung und -aufbereitung. Der Trinkwasserbedarf der Schüler/innen wurde über den Sandfilter der Gemeinde gedeckt. Die Schüler/innen mussten in regelmäßigen Abständen 10 Liter fassende Gefäße von dem Sandfilter zur Schule transportieren. Zusätzlich ist das Schulgebäude einer der wenigen soliden Steinbauten in der Gegend, und dient bei Katastrophen als Rückzugsort für die Dorfbewohner/innen, und darüber hinaus als Versammlungsort der Gemeinde. Die regional vergleichsweise große Dachfläche des Gebäudes ermöglichte die Installation einer autarken Trinkwasserversorgung mittels Regenwasserspeicherung. Mithilfe der RWHS wird zudem vermieden, dass Schüler/innen während der Unterrichtszeit sowie Dorfbewohner/innen in Katastrophenfällen zur Deckung des Trinkwasserbedarfs das Gebäude verlassen müssen.
 
Die RWHS besteht aus einer Filterkammer, die das gesammelte Regenwasser von partikulären Verschmutzungen reinigt, drei Speichertanks auf einer erhöhten Plattform sowie einer Entnahmestelle neben dem Schuleingang.
 
Die Installationsmaßnahmen der RWHS an der Kakrabunia Primary School beinhalteten den Bau einer Wasserfilterkammer mit Betonfundamenten, einer Plattform für die Speichertanks mit Betonfundamenten sowie eine abschließbare Wasserentnahmestelle mit Fliesen. Auf der Plattform wurden drei Speichertanks aus Kunststoff mit jeweils 5.000 Litern Fassungsvermögen errichtet. Dachfläche, Behandlungskammer, Speichertanks und Entnahmestelle wurden über Rohrleitungen verbunden. An der Entnahmestelle wurden Armaturen angebracht. Außerdem wurde eine Hinweistafel inkl. der Logos der Projektpartner an der Entnahmestelle angebracht. Nach Inbetriebnahme der RWHS bestätigten Wasserqualitätstest die Einhaltung der nationalen Anforderungen für Trinkwasser.
 
 Das erste Koordinationstreffen des Water Management Committee fand am 07.04.2018 statt. Das Committee setzt sich aus lokalen Gemeindemitgliedern, Lehrer/innen der Schule und Eltern der Schüler/innen zusammen. Ähnlich wie bei PSF1 wurde ein 5-jähriger Finanzierungsplan festgelegt.
 
 
REPARATUR SANDFILTER 2 (PSF2)
Die Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen an PSF2 im Dorf Orabunia, Dacope, begannen Ende März 2018 und wurden Ende April 2018 erfolgreich abgeschlossen. Etwa 330 Bewohner des Dorfes nutzen den Filter bereits zur Deckung ihres täglichen Trinkwasserbedarfs.
Vor Projektbeginn befand sich PSF2 außer Betrieb. Die Handpumpe war aufgrund von langjährigem Verschleiß, fehlender Wartung und fortgeschrittener Verrostung nicht bedienbar. Die Armaturen an der Entnahmestelle waren verrostet und unbenutzbar. Die Betonhülle des Filters zeigte stellenweise zwar erhebliche Risse auf, befand sich grundsätzlich jedoch in einem intakten Zustand.
 
Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen wurde die Filteraußenwand erneuert und mit blauen Fliesen verkleidet. Eine neue Handpumpe wurde am Filter installiert sowie die Rohrleitung zwischen Filter und Teich erneuert und unterirdisch verlegt. Die Filtermaterialien (Feinsand, Grobsand, Kies) wurden in den Filter eingebracht. Ein zusätzlicher Kohlefilter wurde zur Nachfiltrierung in der Speicherkammer angebracht.
 
Eine Beschreibung der Filterhandhabung, allgemeine Hinweise zur Wasserhygiene, der Ansprechpartner sowie Hinweise auf das Water Management Committee wurden auf einer Hinweistafel am Filter angebracht. Die Logos der Projektpartner und Fördermittelgeber wurden auf einer Hinweistafel am Filter angebracht. Nach Inbetriebnahme des Filters bestätigten die durchgeführten Wasserqualitätstests die Trinkwasserqualität des Filterwassers. Das Bildungstreffen des lokalen Water Management Committee wurde am 25.04.2018 durchgeführt. Ähnlich wie bei PSF1 und RWHS wurde auch hier das Modell eines 5-jährigen Finanzierungsplans mit Vorabzahlung der Teilkosten durch die Gemeindemitglieder auf ein gemeinsam verwaltetes Konto gewählt. PSF2 befindet sich bereits in Benutzung.
 

 TRAININGSWORKSHOPS FÜR INSTANDHALTUNGSPERSONAL
Die Trainings- und Ausbildungsseminare für das Wartungs- und Betriebspersonal wurden für die drei Anlagen gemeinsam am 24.02.2018 durchgeführt. Als Schulungsort dienten die Räumlichkeiten des Lokalbüros des Projektpartners RUPANTAR in Dacope. Das Training wurde von einem Projektmanager, einem Projektingenieur und einem Assistenztrainer von RUPANTAR durchgeführt.
Aus den Gemeinden waren jeweils drei Personen pro Anlage mit einer Gesamtteilnehmerzahl von neun Personen anwesend. Die dreiköpfigen Teams bestanden jeweils aus dem Vorsitzenden des lokalen Water Management Committee sowie zwei Wartungstechnikern.
 
Der Trainingsinhalt gestaltete sich wie folgt:
• Orientierung
• Theoretische Präsentation
• Gruppenarbeit und Präsentation
• Praktische Übungen
• Filtermaterialien und Filtrationstechniken
• Biofilmbildung
• Trübungstest
• Grundlegende Werkzeuge und Anwendungen
• Werkzeugverteilung

 
Weitere Details und Bilder zu unserem Projekt findet ihr in unserem Abschlussbericht unter https://www.ascend-global.org/deutsch/download/

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