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Bericht von unserem Einsatz im April 2018

S. Strobel
S. Strobel schrieb am 16.04.2018

Hinter uns liegen zehn prall gefüllte Einsatztage: An verschiedenen Colleges haben wir intensive, mehrtägige Workshops abgehalten – zum Training der nächsten Generation von Amtstierärzten und Tiertransport-Kontrolleuren. Und wir haben unser Schulungsmaterial an die Dozenten vor Ort übergeben, damit es in weiteren Klassen zum Einsatz kommt. Unsere Köpfe sind noch voll von Eindrücken und Erinnerungen. Einige davon haben sich besonders eingeprägt.

Koyos – der schwarze Bulle in Mabuki
Während einer gemeinsamen Exkursion auf einem Tiermarkt bitten wir die Studierenden des College Mabuki, jeweils ein einzelnes Tier auszuwählen und ihm einen Namen zu geben. Erst lachen sie über die Aufgabe. Doch schließlich lassen sie sich darauf ein und nehmen die Bitte sehr ernst. Eine der Studentengruppen wählt einen schwarzen Bullen und gibt ihm den Namen Koyos. „Er sieht müde, gestresst und ängstlich aus“, beschreiben sie ihn. Wenn Koyos sprechen könnte, würde er sagen: „Könnten Sie mir bitte helfen, etwas Schatten, Wasser und Futter zu bekommen? Und könnten Sie den Menschen sagen, dass sie aufhören sollen, mir wehzutun?“

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Der Bulle Koyos: müde, gestresst und ängstlich.

‚Wir sind bei den Tieren‘ – der Tierschutzklub im Herzen Tansanias
Am College für Landwirtschaft in Mpwapwa waren wir das erste Mal im Juli 2017. Seitdem sind wir regelmäßig mit dem Dozenten Jackson Tembo in Kontakt. Als er uns kennenlernte, war das Thema Tierschutz beim Transport völlig neu für ihn. Doch er erkennt die Bedeutung des Themas und ruft an seinem Campus einen Tierschutzklub ins Leben, den er – frei nach Animals‘ Angels – ‚we are there with the animals‘ (‚wir sind bei den Tieren‘) nennt. Nun ist es April 2018 und wir sind wieder in Mpwapwa. Wir lernen die Klubmitglieder kennen und trauen unseren Augen kaum: es sind 120 Studierende!

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Der Tierschutzklub am Landwirtschaftscollege Mpwapwa hat 120 Mitglieder.

Strömender Regen und eiserner Wille
Mit einer Gruppe Studierenden beobachten wir die Verladung eines Rindertransporters am Rindermarkt Nyamatala. Einer der Studenten zählt die Tiere, die verladen werden, um die erlaubte Ladedichte berechnen zu können. Überraschend setzt ein heftiges Gewitter ein und wir stehen im strömenden Regen. Alle flüchten und suchen Schutz vor dem Wolkenbruch. Doch die Verladung geht weiter. Der Student bleibt an der Rampe. Pitschnass und triefend zählt er jedes einzelne Tier.

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Durchhaltevermögen im Einsatz für die Tiere, trotz strömendem Regen.

Spuren hinterlassen und Herzen öffnen
In Tansania sind die Tierschutzprobleme beim Transport gravierend. Wir bilden die nächste Generation der Tiertransport-Kontrolleure aus, damit das strenge Tierschutzgesetz des Landes endlich Anwendung findet. Und wenn die Studierenden diesen Job nur annähernd so engagiert und mit so viel Herzblut ausführen werden, wie wir sie in den letzten Tagen erleben durften, ist unsere Hoffnung groß, dass sich für die Tiere in Tansania nachhaltig etwas zum Positiven verändern wird.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung dabei!