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Luna - unser Mondpferd

Thomas Ammon von Gaia's Traum
Thomas Ammon von Gaia's Traum schrieb am 17.10.2020

Gerne berichten wir in loser Folge über unsere liebenswerten Freunde.

Als Luna vor gut 7 Jahren zu uns kam, war sie erst 12 Jahre jung. Sie hat sofort unser Herz berührt mit ihren tiefen Mandelaugen.



Welche Rasse kann keiner sagen. Ihre Mutter war bereits ein Schlachtpferd, das gerettet wurde. Nur Luna kam wohl recht bald zu einer anderen Familie die leider, wie man uns erzähle, Luna mit einem Ponyhengst fast 10 Jahre ausschließlich in einer Pferdebox einsperrten, sodass sie wahrlich eine schwere Kindheit und Jugend hatte,  ohne Koppel, ohne Sonne, ohne alles. Was für ein erbärmliches Leben, wie im Gefängnis.
 Obendrein soll sie der Besitzer noch häufig geschlagen haben. Wir lassen die Vergangenheit  hinter uns. Nun ist sie bei uns durch einen Hilferuf der Kinder des Besitzers. Das Leben beginnt.

Nur ein Pferd ohne Geschichte ist wie ein leeres Buch. Wir schauten in ihre Augen. Sie war anfangs heftig am Treten, kannte keine Pferdeleckerchen, oder Möhren und Äpfel!!! Für sie war sicherlich der Beginn ihres Lebens bei uns im freien Offenstall wie ein Paradies.

Für ein misshandeltes und geschundenes Pferd ist der Neubeginn jedoch nicht  so einfach.  Sie durfte erst einmal Vertrauen finden, vor allem zu Männern, die sie wohl nur als Schläger kannte. Und mit der Zeit hat sich vieles gebessert und gewandelt.
Wo wir anfangs noch bei jeder Tierarzt Untersuchung mit Halfter bändigen mussten um überhaupt an sie heranzukommen, mag sie zwar den tierärztlichen Kontrollbesuch nicht sonderlich, Skepsis ist ja auch  vernünftig,  aber sie  ist zugänglich geworden.
Während am Anfang unsere Hufpflegerin, extra eine Frau, da sie vor Männern extrem scheute, auch trotz Engagement nicht an Ihre Füße kam ohne Beruhigungsspritze bis hin zur leichten Sedierung, ist sie heute ein liebenswertes und offenen Pferd geworden. Ich als Mann putze ihr regelmäßig die Hufe. Unserem männlicher Hufpfleger streckt sie die Beine entgegen, alles ist so wie es sein soll im friedvollen Umgang.
Nur die Vergangenheit hat bei Luna ihre Spuren hinterlassen. Wahrscheinlich mehrere Reheschübe und Huferkrankungen sitzen tief in  ihrer Erinnerung. Die Gefängnis-Boxenhaltung und Mangelernährung diagnostizieren bei ihr immer noch Stoffwechselerkrankungen -  zu viel Insulin zu viel Zucker, plus chronisch-obstruktive Bronchitis. 
Das würde austherapiert bedeuten, keine Möhren, keine Äpfel, keine Koppel.
Was für ein Leben ???
Doch wir  sind ja Optimisten. Auch wenn sie etwas eigen gallopiert, auch sie rennt lebensfroh über die Koppel. Ihre Hufe wachsen prächtig und die letzten kleineren Rehschübe hoffen wir in Zukunft gänzlich zu minimieren mit guter Haltung, viel Bewegung und abgestimmter Ernährung. 



Sie frisst für ihr Leben gern, was  ihrer Stoffwechselbelastung auch nicht so gute kommt. Letzten Sommer haben wir gemeinsam ein bisschen gefastet. Die schlanke Linie tat ihr gut, hielt allerdings nicht so lange an, aber Ihr Gesamtlebensgefühl ist viel besser geworden.
 Mit Luna und für Luna heißt Geduld, die Zeit, ihr Lebenswille und Lebenstraum ist ihre Chance. In ein paar Jahren kann sie bestimmt noch mehr ihrer Vergangenheit vergessen und ihr Körper wird sich erholen. Doch dies braucht Zeit und Wachsamkeit. Natürlich gibt es Möhren und Äpfel und Leckerchen, wir sind ja ein kleines Paradies….
Und wir achten auf die Gesundheit.

 Leider ist sie obendrein sehr allergisch auf Staub und sonstiges, was auch noch zu erlösen ist.
Für uns bedeutet Luna viel Arbeit und Aufmerksamkeit. Nur ihre Hingabe ihre Eigenwilligkeit und ihr Lebenswille  ermutigen uns jeden Tag aufs Neue mit ihr ein besseres Pferdeleben zu kreieren. In der Phase des schlechten Gehens haben wir ihre Hufschuhe gekauft, die sie bereitwillig getragen hat und auch sichtlich die empfindlichen Hufe geschont haben.
In manchen Winter kämpfte sie als erste mit dem Husten, allergisch chronisch von früher oder,  es ist mühselig den Grund zu finden, obwohl es so hilfreich für die Behandlung wäre.
Medikamente bzw. Unbekanntes ist ihr zuwider. Und es erfordert wirklich Geduld und Muse, ihr ohne Zwang ein hilfreiches homöopathisches oder symphatisches Präparat zu geben. Blutegel helfen gut und sie macht mit.
Vor allem braucht es  Zeit. Mal schnell kann funktionieren oder auch nicht. Wenn wir in den Stall oder auf den Paddock gehen, bedeutet immer die Uhr hinter sich zulassen. In eine Welt zu treten des Hier und Jetzt.

Wenn ich in ihre großen mandelbraunen Augen blicke, wir uns so ganz nah sind von Auge zu Auge, dann ist dies unbeschreiblich und die ganz besondere Qualität im Leben mit Luna. Mittlerweile genießt sie es von mir als Mann gestreichelt und gebürstet zu werden ganz ohne Halfter oder Zügelung, einfach von Mensch zu Tier. Und das ist die große Freude, das große Geschenk, was wir beide uns machen für einander da zu sein, von Herz zu Herz- Tag für Tag

Luna unser lebensmutiges  Pferd, das noch viele Lebenstage und Pferdeabenteuer verdient hat.



Gemeinsam ist alles - für Luna - für uns alle
Danke - Danke - Danke

Frohe Grüße Thomas Ammon von Gaia`s Traum e.V.


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