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Drama auf See beendet - Gerettete gehen nach 19 Tagen an Land

Sophie
Sophie schrieb am 09.01.2019

Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen von Sea-Watch,

c’est fini. It's over. É finita. Es ist vorbei. Nach 19 langen, ungewissen und dementsprechend qualvollen Tagen haben sich die Entscheidungsträger*innen von neun Staaten der Europäischen Union dazu durchgerungen, die untragbare Situation auf der Sea-Watch 3 zu beenden. Unsere 32 Gäste wurden von der maltesischen Marine abgeholt und sicher an Land gebracht. Gemäß des Abkommens, das Malta mit den acht anderen Ländern geschlossen hat, werden sie zusammen mit 192 Geflüchteten, die zuletzt auf Malta angekommen sind, in Gruppen nach Deutschland, Frankreich, Portugal, Irland, Rumänien, Luxemburg, die Niederlande und Italien weiterreisen.

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In diesem Moment freuen wir uns mit unseren inzwischen ehemaligen Gästen, die endlich einen sicheren Hafen erreicht haben. Den Moment, in dem wir ihnen die erlösende Botschaft mitteilen durften, haben wir in einem Video festgehalten, das Du auf Facebook sehen kannst.

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Allerdings vergessen wir nicht, dass wir auf 19 Tage der Schande zurückblicken. 19 Tage voller Einschüchterungsversuche und Anschuldigungen, die sich bis in die finale Presseaussendung des maltesischen Premiers Muscat am heutigen Tag ziehen. 19 Tage, an denen Europas Mächtige auf dem Rücken dieser Menschen Politik betrieben haben. 19 Tage des Muskelspiels und Feilschens, während sich verängstigte, seekranke Geflüchtete auf der Sea-Watch 3 bei stürmischer See bis an die Grenze der Dehydrierung übergeben haben. 19 Tage, an denen die Verzweifeltsten schließlich Nahrung und Wundpflege verweigerten und einer sogar über Bord sprang.

Danke an alle, die uns in diesen schwierigen Tagen solidarische Nachrichten geschrieben haben. Danke an jene, die wo auch immer auf dieses Drama aufmerksam gemacht haben. Danke an die mutigen Journalist*innen, die sich für unsere Gäste stark gemacht haben  –  das Thema landete sogar auf Seite 1 der New York Times. Danke an Vertreter*innen von Parteien und Kirche, die bei uns an Bord waren. Und last –  aber ganz sicher nicht least –  DANKE an Dich. Danke für Deine Einzelspende oder Fördermitgliedschaft, ohne die Unterstützung von Menschen wie Dir würde es Sea-Watch nicht geben. Ohne Euch hätten wir diese 32 Menschen nicht retten können.

Herzliche Grüße im Namen aller Sea-Watch-Aktivist*innen,

Dein Johannes Bayer
Vorsitzender Sea-Watch e.V.
 

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