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Ein kleiner Jahresrückblick aus dem Archiv der Jugendkulturen

Daniel Schneider
Daniel Schneider schrieb am 20.12.2022

Liebe Freund*innen des Archivs der Jugendkulturen,

vielen Dank für eure Unterstützung in diesem Jahr! Sie war wie immer unendlich wichtig für unsere Arbeit, da wir auch weiterhin nicht ausfinanziert sind. Dennoch ist auch dieses Jahr einiges passiert: 

Wir haben z.B. endlich einmal unsere Plakasammlung nutzbar gemacht, die im Laufe des Jahres noch um einige Hundert Poster gewachsen ist, und auch unsere Sammlung an digitalen Materialien wird immer größer und wird mittlerweile immer häufiger nachgefragt. Viele neue Sammlungen und Bestände sind hinzugekommen, am bedeutendsten ist wahrscheinlich der Nachlass von Heiner Pudelko, dem 1995 verstorbenen Sänger der West-Berliner Band Interzone, einer einflussreichen Gruppe aus der Szene der 1980er Jahre. Aktuell sind wir dabei, diesen Nachlass dank einer Förderung durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa aufzuarbeiten. Auch das Graffiti-Archiv von Frank Senf, der im Kinder- und Jugendhaus Lichtenrade eine Graffiti-Werkstatt geleitet hat, die ab 1985 zu einer der Keimzellen der West-Berliner Hip-Hop-Szene wurde, wird nun erschlossen.

Es gab einige tolle Veranstaltungen im Archiv - Library Concerts, Lesungen und Diskussionsrunden, z.B. mit dem Drugstore-Kollektiv, zu Fußball im Iran oder zur (Un)sichtbarkeit Schwarzer Musikkultur in der Berliner Clubszene. Letzteres fand im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Club Mensch Meier im Rahmen der Veranstaltungsreihe Emergent Bass statt, wo es außerdem zwei Ausstellungen mit Archivmaterial gegeben hat. Sowieso Ausstellungen - noch nie waren in so vielen verschiedenen Ausstellungen Materialien aus unserer Sammlung zu sehen wie dieses Jahr - u.a. in den Ausstellungen "Streit" im Berliner Kommunikationsmuseum, "Tresor 31 - Techno, Berlin und die große Freiheit" im Kraftwerk Berlin, "Coolness - Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert" im TextilWerk Bocholt oder "The Birth of Techno. From Detroit nach Berlin" im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg-Museum. 

Auch im Bildungsbereich waren wir nicht untätig und konnten 2022 mit unseren Bildungsangeboten endlich wieder richtig auf Tour gehen. Unser jugendkulturelles Workshopprogramm "Culture on the Road" war mit Rap-, Video, Skateboard-, Ultra- und Techno-Workshops sowie zahlreichen weiteren Angeboten der kulturellen und politischen Bildung in allen Bundesländern an Schulen und anderen Orten zu Gast. "sUPpress", das Bundesmodellprojekt zu Engagement und Selbstwirksamkeit hat in Berlin, Sachsen und Bayern pädagogische Langzeitprogramme und Schulungen für Multiplikator*innen zu Jugendkulturen im Kontext von Verschwörungserzählungen, Hate Speech und Desinformationen realisiert. Und "Der z/weite Blick", unsere Wanderausstellung zu Jugendkulturen und Diskriminierungen, war in Sachsen, Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen zu sehen.

Wir wünschen euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Euer Team vom Archiv der Jugendkulturen