Was für ein Schuljahr!

Auch, wenn es unser Projekt nun schon 10 Jahre gibt, haben wir so eine Zeit noch nicht erlebt. Die Schulen wurden geschlossen, die Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss mehrfach verschoben, bis sie schlussendlich doch abgesagt wurden. 

Dennoch sehen wir, dass unsere Arbeit gerade jetzt wichtig ist. Die Schulschließungen bzw. der eingeschränkte Betrieb zeigen uns, wie sehr sich unterschiedlichen Bedingungen für Schüler*innen auswirken. Vielen Schüler*innen fällt es schwer, sich zu motivieren und sie fühlen sich verunsichert, es fehlt die gewohnte Lernumgebung der Ganztagsschule, zuhause gibt es keinen ruhigen Ort, keinen Computer oder kein schnelles WLAN, Eltern oder Geschwister sind selbst ausgelastet und können nicht beim Lernen helfen. Und das sind nur einige Beispiele dafür, dass die Corona-Krise die Bildungschancen unserer Zielgruppe verschlechtert. 

Aber auch in Zeiten von Corona wollen Schüler*innen ihren Abschluss schaffen, der für den weiteren Lebensweg ein sehr wichtiger Grundstein ist. Für diesen Abschluss müssen sie in diesem Schuljahr neben dem Bestehen der Präsentationsprüfung verschiedene Kriterien bei den Jahrgangsnoten erfüllen. 

Unser erstes Ziel nach dem Beginn der Corona-Pandemie war es, weiter für die Schüler*innen da zu sein. Dafür haben wir unsere Kurse auf ein Onlineformat umgestellt, sie aber weiter zu den gewohnten Zeiten gemacht, um ein wenig Struktur im Alltag der Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Dieses Angebot wurde gut angenommen. Dazu waren und sind wir gerade jetzt auch an allen Tagen der Woche für die Belange der Schüler*innen ansprechbar. 

Neben der Vorbereitung auf die Präsentationsprüfungen konzentrieren wir uns nun darauf, diejenigen gezielt zu unterstützen, die sich bei ihren Jahrgangsnoten noch verbessern müssen, um ihren Abschluss zu bestehen. In Einzelterminen besprechen wir Hausaufgaben oder üben für bevorstehende Tests in der Klasse. Das Ziel bleibt weiterhin bei jeder Schülerin und jedem Schüler, dass der Abschluss geschafft wird. 

Da wir einige Schüler*innen seit Wochen nur noch online gesehen haben, möchten wir sie noch einmal ins Mehrgenerationenhaus Wassertor einladen, um uns zu verabschieden und ihnen alles Gute für ihre Zukunft zu wünschen. Dafür bereiten wir für jede*n ein kleines Geschenktütchen vor, für das wir jetzt um Spenden bitten. Wir möchten damit auch anerkennen, dass die Jugendlichen eine schwierige Zeit durchmachen, sowohl was die letzten Monate in der Schule als auch ihre nahe Zukunft anbelangt.

Und zuletzt wollen wir uns auch bedanken für das schöne Feedback, was wir in den letzten Wochen immer wieder erhalten: