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Open.med: Erfolge und neue Herausforderungen

(Gelöschtes Mitglied)
(Gelöschtes Mitglied) schrieb am 09.07.2018
Das Münchner Projekt open.med blickt auf die vergangenen Jahre zurück und kann dabei viele Erfolge verbuchen! Gleichzeitig sehen wir uns jedoch auch neuen Herausforderungen gegenüber. Um diese zu bewältigen, brauchen wir Ihre Unterstützung!

2017 wurde das Projekt durch einen Behandlungsbus ergänzt. Durch diese Erweiterung können im Vergleich zu den Vorjahren mehr Patient(inn)en behandelt und mehr Konsultationen angeboten werden. Doch auch das Angebot unserer Anlaufstelle stößt auf steigende Nachfrage. Dies führt dazu, dass seit 2007 die Zahl der jährlichen Konsultationen im open.med-Projekt insgesamt um rund das 8-fache gestiegen ist! Insgesamt konnten in dieser Zeit mehr als 4.800 Patient(inn)en behandelt und beraten werden.

Den starken Anstieg der Nachfrage in unserer Praxis führen wir einerseits auf die gute Erreichbarkeit sowie auf die stärkere Bekanntheit des Projekts zurück. Andererseits wird auch der Zugang zum Gesundheitssystem für bestimmte Patientengruppen immer schwieriger: Bestimmte Migrant(inn)en aus der EU haben inzwischen weniger Ansprüche auf Regelversorgung, außerdem kommen immer mehr deutsche Patient(inn)en zu uns, die mit hohen Beitragsschulden in der Krankenversicherung zu kämpfen haben.

Bei den Herkunftsländern der Patient(inn)en ist eine steigende Vielfalt zu beobachten: Die Mehrheit kam 2017 aus Bulgarien (rund 26 Prozent), gefolgt von Deutschland und Rumänien. Viele kamen jedoch auch aus anderen Ländern der EU sowie aus Vietnam, Nigeria, Afghanistan und Syrien. Für all diese Menschen versuchen wir, in den Sprechstunden qualifizierte Dolmetscher zur Verfügung zu stellen.
91 Prozent unserer Patien(inn)en 2017 lebten unter der Armutsgrenze; fast 80 Prozent waren ohne feste Arbeit. Nur 17 Prozent wohnten in einer eigenen Wohnung. Rund 13 Prozent der Patient(inn)en waren Menschen ohne Papiere.

Trotz abnehmendem Durchschnittsalter stieg die Anzahl der Patient(inn)en mit chronischen (56,5 Prozent) sowie psychischen Erkrankungen (10,6 Prozent), was das Projekt vor neue Herausforderungen stellt. Rund ein Viertel aller Frauen kamen aufgrund einer Schwangerschaft.
90 Prozent der Patient(inn)en berichteten von Schwierigkeiten beim Zugang zur Regelversorgung. Die Ursachen waren vor allem finanzieller Natur: Fast 40 Prozent konnten sich den Arztbesuch oder Medikamente nicht leisten. Auch administrative Probleme sowie fehlendes Wissen über das deutsche Gesundheitssystem stellten Barrieren dar. Rund 27 Prozent der Patient(inn)en hatten im Regelsystem Diskriminierungserfahrungen gemacht.

Ein wichtiges Ziel von open.med ist neben der medizinischen Basisversorgung auch eine (Re-)Integration der Patient(inn)en ins Regelsystem, um ihnen einen langfristigen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dabei ist uns die Beratung und Befähigung der Patient(inn)en sehr wichtig. 2017 konnten wir 30 Personen bei einer (Re-)Integration ins Gesundheitssystem unterstützen.

Um weiterhin alle Patient(inn)en adäquat versorgen und ihnen eine (Re-)Integration ins Gesundheitssystem ermöglichen zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Bitte unterstützen Sie open.med mit einer Spende!